Reiseforum - Reiseberichte

Zitat von »cuate«

Türkische Staatsbürgerschaften im Angebot

Dass ein ausländischer Investor die haben will bzw. deswegen zurückkehrt, wage ich entschieden zu bezweifeln

Richtig

Erdogan hat bei einer Rede, die er zum Gründungsjubiläum der Istanbuler Börse hielt, die anwesenden türkischern Wirtschaftsvertreter aufgefordert, selbst Reiseveranstalter im Ausland zu gründen. Den internationalen Reiseveranstaltern unterstellte er, sich nicht ausreichend für den Tourismus in der Türkei einzusetzen.

Wörtlich zitiert ihn Turizm Güncel mit: “Anstatt mit ausländischen Reiseveranstaltern zu arbeiten, gründet eure eigenen und arbeitet mit denen. Kommt dazu mit den passenden Unternehmen zusammen. Wartet nicht immer darauf, dass von irgendwoher schon etwas kommt, sondern gründet die Veranstalter selbst. Gründet diese Firmen, dann werdet ihr schon sehen, wie die Sache auf einmal ganz anders läuft.”

Irgendwas hat Herr Erdogan da falsch interpretiert. Die Krise im türkischen Tourismus ist auch durch seine Politik verursacht worden. Es hat das Image seines Landes nachhaltig beschmutzt. Den internationalen Veranstaltern wäre es sicher auch lieber, wenn sich Reisen in die Türkei weiterhin fast von alleine verkaufen würden, schließlich geht es da auch Investitionen. Ist aber nunmal nicht mehr so. Sein Rat bzw. seine Aufforderung an die türkischen Wirtschaftsvertreter ist imho derzeit eine perfekte Anleitung zum fatalen Scheitern Wenn die etablierten, bekannten Veranstalter es schon nicht mehr schaffen, so viele Gäste wie sonst in die Türkei zu bringen.... wie soll es dann ein neuer Veranstalter schaffen, der seinen Geschäftssitz womöglich noch nichtmal im Heimatland der Gäste, sondern in der Türkei hat?

Nicht nur die Stone Group - auch Dephin hat sich 28% der Anteile gesichert. Erst dieses Jahr im April hat Delphin seinen Anteil von seinerzeit 18% um 10% erhöht.

So langsam wundert mich gar nichts mehr. Lt. Turizm Güncel werden künftig 34 touristische Einrichtungen subventioniert - 24 Hotelneubauten mit insgesamt 4200 Betten, 4 Wohnheime für Studenten und Schüler sowie 6 Hotels, die renoviert und modernisiert werden müssen.

Bei den Hotelneubauten handelt es sich um zwei 2* - Hotels, sechs 3* - Hotels, neun 4* - Hotels und fünf 5* - Hotels. Ferner werden 4 Boutiquehotels und ein Hotel mit Restaurant gefördert.

Insgesamt lässt die türkische Regierung sich den Spaß 415 Millionen Türkische Lira kosten - das entspricht derzeit ca. 102 Millionen Euro.

Ein Großteil der Förderungen geht an Hotelprojekte an der Türkischen Riviera, wobei die neuen 5* - Hotels in Izmir und in der Provinz Sakarya (ca. 100 km östlich von Istanbul) entstehen.


Imho ist das alles etwas weltfremd. Die Türkei und speziell die Türkische Riviera braucht derzeit alles, aber ganz sicher nicht noch mehr Hotels. Wer soll die zusätzlichen 4200 Betten denn füllen?!? Schon diese Saison hat gezeigt, dass viele Hotels Auslastungsprobleme hatten, jetzt im Winter haben mehr Hotels geschlossen als in den letzten Jahren. Und dass bestimmt nicht, weil sie in Panik vor den Gästen waren, die ihnen die Türen eingerannt haben, sondern weil es einfach dramatische Buchungsrückgänge gab. Und überhaupt: 2-3 Sterne - Hotels stehen in der Gunst der Urlauber nun nicht gerade allzuweit oben. Die breite Masse will doch in der Türkei mindestens 4 Sterne, besser 5. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller, die Renovierung von bestehenden Hotels stärker zu subventionieren, denn dafür dürfte den meisten Hotels nach dem vergangenen Jahr und angesichts der momentan immer noch nicht sicheren Zukunft nämlich das Geld fehlen...

Lt. des türkischen Staatssenders TRT hat der Verband russischer Reiseveranstalter eine neue Statistik veröffentlicht. Demnach hat sich die Hälfte der russischen Frühbucher für einen Urlaub in der Türkei im Jahr 2017 entschieden. Im September 2016 hat die Frühbucherphase begonnen und der Hauptgrund für einen Türkei - Urlaub war in den meisten Fällen der günstige Preis. Lt. der Meldung wurde mit Preisnachlässen von bis zu 50% geworben.

Angeblich hat sich die Nachfrage für türkische Hotels verglichen mit 2015 verdoppelt.


Ähm... da war doch was... die Nachfrage 2015 dürfte durch Putins zeitweiligen Türkei - Boykott maßgeblich beeinflusst worden sein Ich denke, diese Meldung soll die türkische Tourismusbranche beruhigen. Ob das gelingt, sei mal so dahingestellt.

Nun ja, wenn die russischen Urlauber mit Preisnachlässen von bis zu 50% gelockt werden, kann ich mir schon vorstellen, was da für ein Klientel kommt. Ich will jetzt nicht in Klischees sprechen... aber erfahrungsgemäß bedient leider gerade das russische, ukrainische, etc. Publikum im Billigsegment sie nur allzuoft allesamt Sorry, ist halt so.

Die Hotels werden zusehen müssen, wie sie die "hungrige und durstige Meute" schlussendlich verpflegen, was in so manchem Fall sicher auch zu Qualitätseinbußen führen wird. Irgendwie ein Teufelskreis.