Reiseforum - Reiseberichte

Man denke mal an Wein der mit Glycol / Frostschutzmittel versetzt war. Den haben wir sicher alle getrunken.

Vieleicht hat es auch die Menge von Methyl gemacht den die Jungs getrunken haben. Ich hab das Gefühl da soll etwas vertuscht werden.

Zitat von »tequila«

Ich hab das Gefühl da soll etwas vertuscht werden.

Das mit Sicherheit. Ich halte den Fall für eine grosse, tragische Ausnahme. Aber anstelle daß das Hotel sagt: "Ok, einer unserer Angestellten hat sich einen Riesenpatzer erlaubt, der niemals hätte passieren dürfen - wir haben ihn daraufhin gefeuert und stellen uns unserer Verantwortung gegenüber den Gästen, etc..", hüllt es sich lieber in Schweigen, verkriecht sich in ein Mauseloch, macht damit alles nur noch schlimmer und lässt viel Raum für Spekulationen. Leider typisch. :hmpf:

Würden Hotels tatsächlich standardmäßig mit Methylalkohol verunreinigten Schnaps ausschenken, hätte es in den vergangenen Jahren schon zigtausende tote Urlauber gegeben. Das, was momentan in Hotels und auch Restaurants und Bars offiziell ausgeschenkt wird, ist zwar manchmal eine Beleidigung für die Geschmacksnerven, hat aber (außer vielleicht einem Kater, wenn man zuviel getrunken hat) keine nennenswerten Folgen.

Wenn ich mich nur an meine Zeit auf Kreta erinnere, wird mir allerdings im Nachhinein auch mulmig. Da war es bei Abendessen im Bekanntenkreis üblich, daß der selbstgebrannte Raki (anders als in der Türkei ist das auf Kreta kein Anis- sondern ein Tresterschnaps wie Grappa) auf den Tisch kam. Abgefüllt in Plastikwasserflaschen. Auch in kleinen Tavernen gab der Wirt gerne seinen selbstgebrannten Raki aus. Gut, davon trinkt man vielleicht 1 - 2 Gläschen, ablehnen kann man auch nicht, weil das in dem Rahmen unhöflich wäre... aber trotzdem - das hätte auch ins Auge gehen können :hmpf:

Folgen von einer Metyhlalkoholvergiftung Sehstörungen, Atemnot und Bewusstlosigkeit.
Die tödliche Dosis liegt zwischen 5 und 100ml Methylalkohol.





sorry habe jetzt erst gelesen das Sina das schon am 28.3.09 in Beitrag Nr. 4 geschrieben hat

Auf meiner Strasse hatten wir mal anonyme Briefe im Briefkasten, dass der Kneipenwirt ein paar HÄUSER weiter Billigbier in Flaschen mit teurem Bier umfüllt. Genau wie Schnaps und diesen auch noch mit Wasser verlängert.

Verlängerter Schnaps und Billigbier in teuren Flaschen ist zwar auch gesetzeswidrig, hierzulande strafbar und indiskutabel, aber wenigstens nicht unmittelbar giftig...

bedauerlicherweise sind die beiden Schüler die schon in der Türkei im Koma lagen, nun auch leider verstorben.

Quelle:t-online

Ja, wirklich furchtbar. Am Samstag wurde schon der Hirntod festgestellt.

Ich habe natürlich auch mit meiner Tochter (23) darüber gesprochen. Sie sagt sie hätte es nie für möglich gehalten, dass sowas in der Türkei passieren kann . Höchstens in einem 3. Weltland, so ihre Worte.

Sie sagt auch, wenn sie in der Türkei gewesen wäre, vielleicht mit Freund und einem anderen Paar, hätten sie sich vielleicht auch eine Flasche Wodka günstig in einem Shop irgendwo gekauft. Ob da eine gefälschte Banderole dran gewesen wäre, darauf hätte sie nicht geachtet. Sie hätte gedacht ist halt günstig. Hier gibt es ja auch Wodka der günstiger ist als Markenprodukte, No Name eben.

Sie hätten vielleicht sogar eine Flasche für irgend jemand als Geschenk mitgenommen.

Also meine Tochter ist bestimmt nicht blöd, aber sie hätte halt nicht gedacht das es sowas gibt.
Das wollte ich nur mal so als Beispiel bringen und damit sagen, nicht nur "Komasäufern" kann sowas passieren .

Ich selbst war noch nie in der Türkei im Urlaub, meine Tochter einmal. Heute morgen sagte sie zu mir, ich fliege dort bestimmt nicht mehr hin.

Ich denke das ist für die Türkei ein harter Schlag, weil sie bestimmt nicht die Einzige ist.

Zitat von »Freundin«

Heute morgen sagte sie zu mir, ich fliege dort bestimmt nicht mehr hin.
Ich denke das ist für die Türkei ein harter Schlag, weil sie bestimmt nicht die Einzige ist.

Das haben auch viele gesagt, als das mit Marco passiert ist.
Es ist doch immer so, erst wird groß Wind gemacht, dann glätten sich die Wogen und schließlich läuft alles wieder wie gehabt .... Jedes Urlaubsland hat irgendwann, irgendwo mal seinen Skandal. Klingt vielleicht nüchtern, ist aber doch so.
Eine schlimme Sache, aber dennoch wird es dem Tourismus keinen Abbruch tun, glaube ich.

Zitat von »LaMujer«

Eine schlimme Sache, aber dennoch wird es dem Tourismus keinen Abbruch tun, glaube ich.

Eine sehr schlimme Sache. Und dem Tourismus soll es ja auch keinen Abbruch tun - aber wenn die Sinne geschärft werden - kann das in Zukunft keinem schaden.

Just my2Ct.

Genau so sehe ich das auch. Ich wollte auch nur darauf hinaus, dass jetzt bei vielen wieder der kollektive Boykott des Landes stattfindet.
Schade, dass es so ein paar Kriminellen immer wieder gelingt durch ihre Profitgier dem eigenen Land zu schaden und schade, dass viele Leute ein Land und seine Bewohner dafür strafen. Aber das muss jeder selber wissen.
Interessant zum Thema finde ich aber auch den Artikel zum Thema aus dem Stern.
Dort wird beschrieben, dass Rafael N. scheinbar ein Alkoholproblem hatte, welches bekannt war und weswegen der Lehrer sogar aus der Türkei vor lauter Hilflosigkeit die Schullleitung per Mail informierte. In den ersten Berichten hieß es ja, lt. der Eltern war er ein anständiger Junge, der keinen Alkohol trank.
Klar, das rechtfertigt in keinster Weise das Herstellen und Verkaufen von gepanschtem Alkohol. So wird aber auch mal eine andere Seite beleuchtet, nämlich die, dass diese Komatrinker sich wenig darum scheren was sie trinken … Hauptsache viel und Hauptsache billig. Da ist die Gier größer als das Hirn.

http://www.stern.de/panorama/:Tod-Alkoho…rty/659808.html

Was mir unbegreiflich ist, ist die unterlassene Hilfeleistung, auf die die Eltern jetzt hinaus wollen. Der Lehrer hatte doch lt. Angaben einen Generalschlüssel für die Zimmer. Auch wenn die Schüler volljährig waren, muß man auch mal nachschauen. Vorallem wenn des nachts ein Saufgelage stattgefunden hat. Wie kann der Junge 20 Stunden im Bett liegen, bevor ihn jemand vermisst bzw. findet?
Oder meinen die, der Hoteldirektor hätte nachschauen müssen?

Auf jeden Fall werden jetzt viele darauf achten was sie dort kaufen. Ist ja auch nicht ungewöhnlich das man sich mal eine Flasche holt und mit ein paar Leuten außerhalb des Hotels zusammen einen trinkt.

Viele, der Türkei-Urlauber haben sich über diese Sache bestimmt noch keine Gedanken gemacht, jetzt aber schon.

Türkische Polizei nimmt zwei Verdächtige fest.


mehr hier

Aus der von Omira verlinkten Meldung geht folgendes hervor:

Bei einer Überprüfung hatten die Behörden demnach gepanschten Alkohol in dem Hotel gefunden. Laut Anadolu wurden der für Speisen und Getränke in dem Hotel zuständige Manager und der Chefeinkäufer des "Anatolia Beach Hotels" in Untersuchungshaft genommen.

Auch wenn die beiden evt. gepanschten Alkohol für das Hotel gekauft haben - Gästekontakt haben sie normalerweise nicht.

Ich hoffe das Hotel ist mittlerweile geschloßen.

Meiner Meinung nach ist es für ein Hotel in dem ganz auf ausländische Urlauber ausgerichteten Touristenort Kemer ein hohes Risiko, schwarzgebrannten Schnaps zu verkaufen. Bis jetzt sind das alles nur Spekulationen. Aber wenn man den Spekulationen Glauben schenken darf, dann muß man auch die Variante zulassen, dass die wahrscheinlich auch an nicht gepanschtem Alkohol gestorben wären – bei den Massen.

Für mich auch unbegreiflich, weshalb eine Klassenfahrt in eine AI Anlage geht, wo doch bekannt ist, dass sich in solchen Anlagen Besoffski und Pralline rund um die Uhr volllaufen lassen können. Vorallem wenn es sich bei den Mitreisenden um Leute handelt, die übermäßigem Alkoholgenuß nicht abgeneigt sind. Klar, Alkohol kann man sich überall beschaffen, aber muß man es trinkfreudigen jungen Leuten so leicht machen? Klar, weils billig ist.

Aufgrund der Rufe, die man jetzt hört ist man als Urlauber an der türkischen Riviera und in den dortigen Hotels seines Lebens nicht mehr sicher. Wenn man aber bedenkt, dass pro Jahr Millionen Urlauber in die Türkei reisen, davon Tausende nach Kemer & Co. und da sicherlich doch einige Kampftrinker aller Altersklassen dabei sind, drängt sich einem zwangsläufig die Frage auf, warum es gerade die drei erwischt hat.

Man prüft auch ob der Lehrer die Aufsichtspflicht verletzt hat. Er hatte einen Schlüssel für das Zimmer der Jungs.

Das ist mir sowieso unbegreiflich, wie man sich fast einen ganzen Tag nicht um seine Schützlinge kümmern kann. Anscheinend kam auch keine Putzi vorbei. Wenn man ihn eher gefunden hätte, hätte man ihm wie den anderen auch Raki in rauhen Mengen einflößen können und er hätte somit überlebt.
In meinen Augen hat der Lehrer grob fahrlässig gehandelt.

Zitat von »tequila«

Man prüft auch ob der Lehrer die Aufsichtspflicht verletzt hat. Er hatte einen Schlüssel für das Zimmer der Jungs.

Aufsichtspflicht? Bei Erwachsenen? Die Jungs waren 21 Jahre alt, wenn ich mich nicht irre! Das ärgert mich so an dieser Tragödie, das man versucht, dem Lehrer etwas anzuhängen! Er hätte den jungen Männern nichts verbieten können; und diese habe sich den Alkohol legal gekauft; soll heißen: waren alt genug, sich Alkohol kaufen zu dürfen!

Zitat von »Bear300lbs«

Aufsichtspflicht? Bei Erwachsenen? Die Jungs waren 21 Jahre alt, wenn ich mich nicht irre!

Ganz so einfach ist es auch nicht.
Auch gegenüber volljährigen Schülern besteht eine - eingeschränkte - Aufsichtspflicht. Sie muss geprüft werden anhand des "körperlichen und geistigen Entwicklungsstands" sowie der "Einsichtsfähigkeit" der Schüler. Der Lehrer hat seine Leutchen schlichtweg falsch eingeschätzt.
Die hätten in eine einsame Waldhütte in den Bay. Wald gehört, aber nicht in ein AI Hotel.