Reiseforum - Reiseberichte

In den letzten Tagen und Wochen gab es unzählige Spekulationen, Gerüchte und Informationen zum Germanwings - Absturz. Diesen Artikel finde ich durchaus lesens- und verlinkenswert.

Zitat von » Zitat aus dem Artikel«

Mehrere Ärzte bemerkten in den Tagen und Wochen vor der Tat keine Selbst- und Fremdgefährdung, sonst hätten sie auch aus juristischen Gründen handeln müssen. Der Paragraph 34 Strafgesetzbuch erlaubt ihnen in einem solchen Fall nicht nur, sich über die Schweigepflicht hinwegzusetzen, sondern verpflichtet sie zu handeln.

Stochern im Nebel nenn ich es mal. Man kann viele Erkenntnisse zu unterschiedlichen Krankheitsbildern, die hier infrage kommen könnten, kombinieren. Und doch kannten die wenigsten - und die schreiben nicht in der FAZ - den tatsächlichen Gesundheits- und Gemütszustand, die zu der für viele unfassbaren Tat führten.

Eine wirklich plausible Erklärung kann und wird es wohl nie geben. Höchstens Erklärungsversuche und diesen fand ich nun gar nicht so schlecht formuliert.

Mir war bislang nicht bekannt, dass Ärzte in gewissen Fällen sogar verpflichtet sind, ihre Schweigepflicht zu brechen. Bringt aber natürlich wenig, wenn sich ein Patient gut verstellen kann und trotz Krankschreibung zur Arbeit geht...

@Sina

Wenn ein Mediziner damit rechnen muss, dass ausgelöst durch seinen Patienten eine Gefährdung für "Dritte" besteht, kann/muss er die ärztliche Schweigepflicht brechen.

An Spekulationen beteilige ich mich nicht. Ganz besonders nicht im vorliegenden Fall. Nur sollten wir bitte folgendes bedenken.

Gerade bei psychischen Erkrankungen ist es oftmals sehr schwer eine Prognose über das zukünftige Verhalten des Patienten abzugeben. Ganz im Gegensatz zu physischen Erkrankungen. Das erkennt (Beispiele) der behandelnde Augenarzt die eingeschränke Sehfähigkeit, weil diese messbar ist. Ähnlich verhält es sich bei HNO Erkrankungen. Hört der Patient weniger, ist das zweifelsfrei messbar. Selbst der Kardiologe kann bestimmte Herz-Kreislauf Unregelmäßikeiten messen und daraus u.U. eine Gefährdung und/oder Einschränkung für die Ausübung des Berufes ableiten.

Das alles kann der Psychologe kaum. Der kann (fast) nichts messen. Viele Diagnosen beruhen dort auf Einschätzungen, aber nur wenige auf belastbare Fakten wie beim HNO, Kardiologen, Augenarzt etc.

In der Vergangenheit wurden schon häufiger durch Psychologen positive Prognosen über Straftäter erstellt, trotzdem kam es zu Rückfällen, z.T. mit negativen Folgeerscheinungen. Damit möchte ich keinesfalls die Qualifikation der Psychologen in Frage stellen. Wir müssen einfach nur akzeptieren, dass es auch in diesem medizinische Bereich keine Garanten für das zukünftige Verhalten der Patienten gibt - leider ! Damit bestehen immer Restrisiken.

....traurig aber wahr es gab schon ähnlichen Zwischenfall vor dem Absturz der Germanwings, in 2013 ;(

Charly

Das hatte ich bereits vor 4 Wochen gepostet, nämlich am 26. März:

Germanwings: Airbus abgestürzt

völlig ausgeblendet den verlinkten Artikel. Mit solchen ernüchternden Sachverhalten hätten bei Berücksichtigung Menschenleben gerettet werden können. Da fehlen mir die passenden Worte um zu beschreiben können wie betroffen man wieder ist wenn durch Zufall bei der Suche (hier durch Neugier aus einem Posting nach einem Maschinentyp Embraer 190) das Mitgefühl entsteht. ;(

Niemals, denn das ist ja in Afrika passiert und sowas kann natürlich bei uns nieeeemals nicht vorkommen.

Genau so hätte man argumentiert.

Bei uns war darüber bis dato doch 0,0 gar nix in den Medien zu lesen - und ich wusste es auch nur, da ich ja bekanntlich immer morgens die AZ aus Windhoek online zusammen mit einem Pott Kaffee lese.

Ja ich hoffe das es jetzt im Bemühen zur Restaufklärung den Kontrollierenden genau so wie uns auffällt. Ein hoffentlich "klärendes" Wort für die Hinterbliebenen sich ableitet und die Zukunft für alle sicherer wird.

@CharlyB

Wenn man im Bereich der Flugsicherheit ein Maßnahmenpaket für alle nur möglichen Eventualfälle entwickeln würde, hätte das 10.000 Positionen und weltweit würde kein Flieger mehr abheben.

Es gibt immer Restrisiken. Diese gänzlich ausschließen zu wollen ist eine unerfüllbare Illusion.

Wenn ein ICE Triebkopfführer der Deutschen Bahn einen Suizid vollziehen will, kann er einen mit 800 Fahrgästen (Doppeltraktion) besetzten ICE entgleisen lassen.

Keine Frage es wird ständig in allen Bereichen daran gearbeitet, Risiken zu reduzieren. Ein Garant für eine "100% Sicherkeit" kann es nicht geben.

https://www.bluewin.ch/de/news/vermischt…nsa-286148.html

Mag sein, dass Lufthansa durch derartige Behauptungen letztlich rechtlich besser dastehen könnte und dem Unternehmen es finanziell zum Vorteil gereicht.

Heutzutage zu erwarten, dass sich führende Wirtschaftsunternehmen mit Anstand aus erwachsenen Verpflichtungen moralisch engagieren, ist offenbar zu viel verlangt.

Nun gehöre ich nicht zu denen, die bei jeder Kleinigkeit die Tafel mit der Aufschrift "nie mehr mit" hochhalten.

Aber so lange diese Affäre nicht halbwegs zufriedenstellend für die mehr als 150 Todesopfer und jetzt deren Familien von der LH-Group zeitnah abgeschlossen wird, überlege ich mir, nach Möglichkeit andere Fluggesellschaften zu nutzen und im Freundes- und Bekanntenkreis und auch hier bei Travelamigos,
das Thema anzusprechen.

Zutiefst betroffen, cuate

@cuate

Kann Deinen Unmut verstehen.

Allerdings ist es eher die Regel und nicht die Ausnahme, dass Beklagte (hier Lufthansa/Germanwings) alles unternehmen um ihre Schuld möglichst zu reduzieren und ebenso alles unternehmen, um die Summe der Schmerzensgelder zu gering wie möglich zu halten.

Man kann der Lufthansa das Verhalten nach diesem Absturz vorwerfen, darf aber davon ausgehen das andere Airlines gleich oder ähnlich gehandelt hätten.

Nach dem Absturz stehen sich zwei Welten gegenüber:

Auf der einen Seite die Angehörigen die wohl ausnahmslos (verständlich) emotional reagieren und auf der anderen Seite ein Airline-Konzern, der rational handelt. Das es zu einer Annäherung mit gegenseitigem Verständnis kommen wird, ist eine Illusion.

Zitat von »cuate«

https://www.bluewin.ch/de/news/vermischt…nsa-286148.html

Heutzutage zu erwarten, dass sich führende Wirtschaftsunternehmen mit Anstand aus erwachsenen Verpflichtungen moralisch engagieren, ist offenbar zu viel verlangt.

Zutiefst betroffen, cuate

Leute, die solche Briefe zu verantworten haben, sind in meinen Augen unmoralische und skrupellose ..... (das sage ich jetzt besser nicht)

Es sind die gleichen Leute, die in Erpressermarnier den Angehörigen der Opfer weitere Kostenübernahme für psychotherapeutischen Behandlungen verweigern wollten, es sei denn diese unterzeichnen eine Erklärung wonach sie auf weitere Prozesse und Ansprüche gegen die Lufthansa verzichten sollen.