Reiseforum - Reiseberichte

Zitat von »Fitschi«

Sicher ist Condor das egal und wer schickt jemanden wohin?
Die Urlauber buche Ihre Reisen doch hoffentlich freiwillig und nicht weil irgendwer irgendjemanden wohin schickt.
Lasst doch bitte die Leute selber entscheiden wo sie hinreisen wollen.... solange sie selber die Verantwortung dafür tragen. ...

Eigentlich gerne - aber wie würde das denn im Krisenfall laufen. Der jeweilige Staat darf/muss dann aber superschnell auf der Matte stehen und das Risiko abdecken dass diese Leute leichtfertig eingegangen sind.

Meiner Ansicht nach ist es unverantwortlich derzeit mit Sack und Pack und Frau und Kind einen Urlaub in Ägypten oder dem Nahen und Mittleren Osten zu verbringen. Es soll mir niemand sagen, dass das Risiko eines Urlaubs in diesem Krisengebiet derzeit überschaubar ist.

Ein anderes Thema ist die Haltung unseres Auswärtigen Amtes in Berlin. Dort kann/will man sich wohl aus wirtschaftlichen und wahlkampftaktischen Beweggründen nicht unmissverständlich positionieren. Das ist ein Armutszeugnis und könnte sich noch bitter rächen.

Der nächste Veranstalter zieht nach:

Noch vor einer Woche hatte DER Touristik angekündigt, ab 16. September wieder Reisen ans Rote Meer in Ägypten anbieten zu wollen – jetzt hat der Konzern umgeschwenkt. Wie bereits TUI, Thomas Cook und Alltours sagt das Unternehmen für seine Veranstaltermarken Reisen nach Ägypten bis zum 29. September ab. Kostenlose Umbuchungen und Stornierungen sind bis zum 31. Oktober möglich.

Quelle: touristik-aktuell

Bombenanschlag auf ägyptischen Innenminister

Auf den ägyptischen Innenminister Ibrahim ist ein Sprengstoffanschlag verübt worden. In der Nähe seines Hauses explodierte eine Autobombe, als der Konvoi des Ministers vorbeifuhr. Ibrahim soll das Attentat unverletzt überlebt haben.

Quelle und Bericht: sueddeutsche.de

ETI bietet für seine Kunden eine "spezielle" Versicherung zu den Ägyptenreisen an:

http://www.ttnews.at/28216/eti-spezielle…-fuer-aegypten/

Hallo,

Freunde von uns hatten für Ende August Ägypten gebucht.
Als dann alle Reisen bis zum 15.09. eingestellt wurden, hat das Reisebüro sie kontaktiert und gesagt, dass die TUI alle Reisen storniert.
Sie haben dann von der TUI automatisch ihr Geld wiederbekommen und sind jetzt in der Türkei.

Ich denke mal, wenn man jetzt bucht und das auswärtige Amt dann wieder eine Reisewarnung ausspricht oder sie noch nicht wieder aufgehoben hat, bekommt man auch wieder von alleine das Geld zurück.


LG
mäuschen

Zitat von »Fitschi«

Lasst doch bitte die Leute selber entscheiden wo sie hinreisen wollen.... solange sie selber die Verantwortung dafür tragen.

Im letzten Teil des Satzes liegt der Knackpunkt. Denn gerade die ach so Risikobereiten sind die ersten, die daheim zum Anwalt rennen, weil es z. B. wegen Versorgungsengpässen für ein paar Tage keine Cola light mehr im Hotel gab Und wenn denen etwas Schlimmeres zustoßen sollte, dann ist erst recht der Skandal perfekt. Insofern halte ich eine gewisse Vorsicht für sinnvoll. Auch wenn in den touristischen Zonen Friede, Freude, Eierkuchen gilt und dort (weil komplett abgesichert) alles ok ist und die Menschen, die dort arbeiten, auf jeden einzelnen Gast mehr denn je angewiesen sind und sie nichts mit den Krawallen am Hut haben... ich kann jeden verstehen, der sich in so einem gespaltenen Land nicht an den Strand legen will und ich kann auch die Veranstalter verstehen, dass sie ihre Gäste nicht den möglichen Risiken aussetzen wollen. Im Moment ist alles möglich. Auch ein Anschlag auf ein Urlaubshotel kann nicht ausgeschlossen werden (siehe Ghazala Garden vor ein paar Jahren). Waren es nicht die Muslimbrüder, die ein Bikiniverbot an ägyptischen Stränden und Hotelpools forderten?

Zitat von »Sina«

Denn gerade die ach so Risikobereiten sind die ersten, die daheim zum Anwalt rennen, weil es z. B. wegen Versorgungsengpässen für ein paar Tage keine Cola light mehr im Hotel gab

Wieviele konkrete Beispiele/Fälle kennst Du?

Sina, die Veranstalter lassen sich das ohnehin schriftlich bestätigen bzw. kündigen einem (kennst ja mein BKK Schicksal) einfach einseitig den Vertrag auf.....wenn man aufmucken will.

Vorsicht ist selbstverständlich immmer ratsam, ich würde zum heutigen Zeitpunkt nicht mal nach Ägypten reisen wenn ich dafür bezahlt kriegen täte

Zitat von »Fitschi«

..... und wer schickt jemanden wohin?
Die Urlauber buche Ihre Reisen doch hoffentlich freiwillig und nicht weil irgendwer irgendjemanden wohin schickt.
Lasst doch bitte die Leute selber entscheiden wo sie hinreisen wollen....[b] solange sie selber die Verantwortung dafür tragen.[/b]
Ägyptenreisen galten doch schon öfter als risikohaft, ebenso wie die Türkei, Teile Thailands und noch viele andere Länder.

Fitschi und Sina

Ich bin es so langsam leid, immer wiederholen zu müssen, dass ich alleine entscheide, bzw. auch die Verantwortung für diese Entscheidung selber trage.

Dafür brauche ich kein AA, oder sogen. Moralapostel/Experten, die ihre Befürchtungen was passieren könnte, wenn......(Horrorszenarien in ihrer Glaskugel sehen), seit über 30 Monaten gebetsmühlenartig wiederholen und die wahrscheinlich die ersten sind, die im Krisenfall nach einer Reisewarnung schreien und zum Anwalt rennen.
Ich habe mir von Januar bis März 2011 meine Meinung selber bilden können, denn ich hatte/habe mit Freunden und Bekannten aus Hurghada, Kairo und Luxor täglichen Kontakt und weiß/wußte daher, was mich erwartet.

Ägypten subventioniert Flüge

Die Subventionen für Reiseveranstalter werden momentan von Ägypten stark ausgeweitet.
Bis Ende Oktober 2013 werden alle ab Deutschland angebotenen Plätze mit bis zu 55% bezuschusst.

Wenn es ein Veranstalter schafft, 40% seines Fliegers zu belegen, zahlt Ägypten die Differenz bis zu 95% Auslastung.
So will das Tourismusministerium in Kairo erreichen, dass Veranstalter trotz Teil-Reisewarnung weiterhin an Ägypten festhalten.

2012 sollen so bereits 20 Millionen Euro in die Kassen deutscher Reiseveranstalter geflossen sein,
berichtet das Reisejournal vom 5.9.13

Ist ja prima. Wir zahlen Entwicklungshilfe an Ägypten und die schmeißen dieses Geld umgekehrt in den Rachen der RV. Der Kunde hat davon sicher nichts. Dies ist auch mal eine Umverteilung auf andere Art.

Doch doch, die noch hinwollen, denen wird es damit ermöglicht.

Denn sonst würde vermutlich keine Airline mehr abheben mit wenigen Passagieren an Bord.

Zitat von »manni11«

Wir zahlen Entwicklungshilfe an Ägypten und die schmeißen dieses * Geld umgekehrt in den Rachen der RV.

*Hervorhebung von mir

Kennst Du die jeweiligen genauen Geldflüsse/Töpfe und deren Verwendungszwecke?

@cuate
Könntest Du mal eine Quelle oder Details - insofern bekannt - nennen? Danke!

@manni11
Hier zu Deiner Information einmal die Schwerpunkte in der Entwicklungszusammenarbeit (das ist übrigens der zeitgemäße Terminus!):

• Wasserwirtschaft: Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, Be- und Entwässerung der Landwirtschaft
• Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimawandel: Wind-, Solar-, Wasserkraft, Abfallwirtschaft, industrieller Umweltschutz

Selbstverständlich kann das Ressor für Tourismus nur aus seinem Topf subventionieren, somit ist Deine Sichtweise einigermaßen abenteuerlich.

Da diese Thematik fernab von Sicherheitsbedenken ist, frage ich mich gerade ob der deutsche Tourist beim Griechenlandurlaub wohl auch im Bewusstsein des Rettungsschirms und seinem € Volumen vor Augen reist?


Der geneigte Kritiker möge sich einmal die jeweiligen Summen betrachten und dann entscheiden, wie angebracht eine solche Vorhaltung - ganz abgesehen von formalen Fehlern! - erscheint ...
;(

@marioklein

Den Artikel gab es innerhalb der WAZ-Gruppe im Reisejournal Druckausgabe.

Online bisher nicht gefunden unter derwesten.de/reise
(Manche Artikel kommen zeitversetzt auch online, manche gar nicht)

Der Bericht von cuate stand auch im Handelsblatt vom 23.08.2013. Leider auch nur Printausgabe.

ist aus dem Artikel der FAZ, den ich unter Spekulationen bereits hier eingestellt habe:

Nicht alle können einen Ausfall des Ziels gut verkraften
Vordergründig wird mit der Sicherheit argumentiert, im Hintergrund geht es um wirtschaftliche Interessen. TUI, der Marktführer in Deutschland, kann einen längeren Ausfall des Ziels Ägypten eher gut verkraften. Er hat zuletzt nur etwa jeden zwanzigsten Euro für Urlaube am Roten Meer oder am Nil eingenommen. FTI, die Nummer vier der Branche, gilt dagegen als führender Ägyptenanbieter. Nicht ohne Neid blickt die Branche auf deren Expansion, zumal Ägyptenreisen höhere Deckungsbeiträge garantieren als Urlaubspakete für andere Länder. Dazu passt die Sorge, verbliebene Anbieter wie FTI könnten versuchen, sich vor ägyptischen Hoteliers als treuere Partner darzustellen, um Wettbewerbern Exklusivvereinbarungen wegzuschnappen oder für den Preiswettkampf nach der Krise günstige Konditionen auszuhandeln.

Aktuell lassen sich mit dem Verkauf von Hurghada-Reisen keine hohen Einnahmen erzielen. Die Preise sind gefallen, bestehende Verträge erzeugen Zusatzaufwand, weil Fluggesellschaften ihre Verbindungen reduziert haben oder Kunden umgebucht werden müssen. „Rein operativ lässt mit Ägyptenreisen aktuell nichts verdienen“, sagt ein Kenner. Was sich aber auf dem klassischen Weg nicht einnehmen lässt, kommt aus anderen Quellen: So können etwa Fluggesellschaften mit staatlichen Garantiezahlungen aus Ägypten rechnen.
Für einen leer gebliebenen Sitz zahlt das Land bis zu 165 Euro. Eine Gesellschaft, die 40 Prozent ihrer Sitze selbst verkauft, kann sich mit staatlicher Hilfe Einnahmen sichern, als ob 85 Prozent der Plätze belegt wären. In der Branche ist auch von üppigen „Marketingzuschüssen“ von privaten Hoteliers die Rede.

Dem Troll Manni scheint auch völlig entgangen zu sein, dass Mursi ohne eine Zusage und ohne den versprochenen Schuldenerlass Deutschland wieder verlassen hat.

@wally, auch durch Beleidigungen wird das Urlaubsland Ägypten nicht sicherer, oder?

Danke für die Quellenhinweise.
Ändert aber nichts an meiner Haltung.
Ich betrachte willentlich Reisende weder als potenzielle Reklamierer / Refinanzierer, noch als Steuergeldschneider oder unverantwortlich - sofern sie für sich bereit sind, die Verantwortung eben zu übernehmen.
M.E. geht das dann niemanden sonst irgendetwas an.

Humanitäre Ersthelfer werden ja auch nicht per se zu Helden gekürt, nur weil sie sich in Krisengebieten freiwillg melden?
Das mag außerhalb der fokussierten Zielgruppe dieses Forum liegen, ist aber ein nicht ganz zu verneinender Umkehrschluss ...

Edit:
@revealmap
Wo siehst Du denn eine "Beleidigung"?

ein Reiseforum für Urlauber, oder ein Meinungsäusserungstreffpunkt für Spekulationen, was wäre, wenn....?

Kennst du die aktuelle Sicherheitslage, oder nimmst du es nur an, weil das AA den verschärften Sicherheitshinweis (= abraten für die Region Rotes Meer noch nicht aufgehoben hat? (Geschieht wahrscheinlich erst nach den Wahlen)

Ich wiederhole mich ungern, aber es muss immer noch JEDER selbst entscheiden und die Verantwortung dafür übernehmen, ob er seine Reise antritt.

Also lass mal die Kirche im Dorf , denn Troll ist keine Beleidigung, sondern eine Feststellung:
TROLL (Netzkultur)
Als Troll bezeichnet man im Netzjargon eine Person, die die Kommunikation im Internet fortwährend und auf destruktive Weise dadurch behindert, dass sie Beiträge verfasst, die sich auf die Provokation anderer Gesprächsteilnehmer beschränken und keinen sachbezogenen und konstruktiven Beitrag zur Diskussion darstellen.
Ein gelegentlich gebrauchtes Synonym ist Twit (engl: Dummkopf).