Reiseforum - Reiseberichte

Zitat von »Freundin«

Ich denke die Opfer wollen auch einfach nur das es aufhört, dass Wehtun......

Und doch... es wird sehr, sehr lange nicht aufhören.

Wenn ein Mensch gewaltsam mitten aus dem Leben gerissen wird, sei´s jetzt durch einen Mord oder ein Unglück , dann tut das zuerst einmal allen Leuten unheimlich Leid , man ist schockiert ,traurig, wütend , fassunglos .

Das ist aber kein Vergleich zu dem, was die Menschen fühlen ,welche die Personen persönlich gekannt haben und am allerschlimmsten trifft es die Famlie.

Die, die nur mittelbar betroffen sind , haben das meist nach ein paar Tagen oder Wochen wieder vergessen.

Anders ist es bei den Angehörigen, die leiden sehr viel länger.

Jeder erzählt einem, das Leben muß weitergehen ,aber wie kann es das , es fehlt doch jemand .

Am Anfang ist man fassungslos und versteht nicht,wie kann die Sonne aufgehen , wieso zwitschern die Vögel , warum geht der Alltag weiter ,gerade so als wäre nichts geschehen.

Aber der Schmerz lässt nach , je mehr Zeit vergeht ,desto weniger tut´s weh , vielleicht kann man es auch nur besser verdrängen, aber wenn der Verstorbene ein Mensch war den man sehr lieb gehabt hat , dann tut es auch nach vielen Jahren noch weh .

Das alles liegt jetzt vor den Hinterbliebenen, ich beneide keinen von ihnen und hoffe sehr , dass alle genug Unterstützung und Kraft haben diese Zeit zu meistern.

Wahnsinn...

Nach dem Amoklauf von Winnenden hat die Polizei möglicherweise eine weitere Bluttat in einer Schule verhindert: In Ennepetal nahmen Ermittler einen 17-jährigen Gymnasiasten wegen einer Amok-Drohung fest - in seinem Zimmer wurden Bauanleitungen für Sprengsätze gefunden.

Das meldet Spiegel-Online

In was für einer Welt leben wir?!? Ennepetal in Nordrhein Westfalen ist auch so ein kleiner Ort, wo man denkt, daß die Welt noch in Ordnung wäre. Der Westen gibt noch ein paar mehr Details bekannt. Demnach hatte der Festgenomme geplant, am 20.04. - dem Jahrestag von Columbine und den Geburtstags Hitlers sein Gymnasium in die Luft zu sprengen. Jetzt sitzt er in der Psychiatrie. Übrigens nicht zum ersten Mal.

Die Eltern des 17-Jährigen liesen zwischenzeitlich über ihren Anwalt mitteilen, dass der Junge nicht in einer Klinik behandelt worden ist.
Auch widersprachen sie dem Vorwurf, es habe im Keller ihres Hauses einen Schießstand gegeben.

Laut Berichten war der Mörder als JawsPredator1 im Netz unterwegs. Geht man den Aktivitäten nach - passt das auch.
Und man findet seine Spiele - CounterStrike - RangersLand und 4gewinnt.

Mir geht die pressegeilheit der Medien allmählich auf den Nerv und ich weiß echt nicht mehr, was man glauben soll, darf, kann.

Sieht man das Foto von Tim K. an, denkt man, wie "brav" und nett er doch aussieht. Die Mutter soll auch am Tattag in der Schule, die er

selbst besuchte, angerufen haben, um nachzufragen, ob er da sei. Auch komisch, aber immerhin hat sie sich gekümmert, das hatte ich ja in

meinem 1. Beitrag in Frage gestellt. Einem anderen Menschen in die Seele sehen kann man leider nicht, auch nicht dem eigenen Kind, oder doch?

Man kann nur hoffen, alles richtig zu machen, obs gelingt, steht auf einem anderen Blatt. Diese Eltern werden ihres Lebens nicht mehr froh,genau

wie die Schwester. Aber 15 weitere Familien sind noch viel schlimmer dran; wie können die nur weiterleben ? Die Hinterbliebenen sind eigentlich auch tot!

Nach meiner anfänglichen Wut und Empörung empfinde ich jetzt eine unendliche Trauer, gerade habe ich die Todesanzeige in unserer Tageszeitung gelesen,

mit einem dicken Kloß im Hals und was noch schlimmer ist(eben auch gelesen), in unserem örtlichen Mitteilungsblättchen ist ein Aufruf zur Typisierung,weil für

einen 18jährigen Schüler im Ort ein Spender gesucht wird.

Auf der einen Seite, ein Junge, der um sein Leben ringt, weil er todkrank ist,auf der anderen Seite einer, der jungen, gesunden Menschen das Leben nimmt und das

eigene auch. Ich bin sprachlos und das kommt selten vor...........

Zitat von »Sternedieb«

Und man findet seine Spiele - CounterStrike - RangersLand und 4gewinnt.

Wenns nicht so unendlich traurig wär, müsste ich jetzt fast lachen: 4gewinnt !

Zitat von »Sternedieb«

Die Eltern des 17-Jährigen liesen zwischenzeitlich über ihren Anwalt mitteilen, dass der Junge nicht in einer Klinik behandelt worden ist.
Auch widersprachen sie dem Vorwurf, es habe im Keller ihres Hauses einen Schießstand gegeben.

und die besagte Klinik gab am Donnerstag eine Pressekonferenz bei der bestätigt wurde, dass der Täter dort zu ambulanten Terminen und Tests war ........ :?: :?: :?:



Anstatt sich zuerst bei den betroffenen Familien zu entschuldigen und das Beileid oder Betroffenheit auszudrücken wird als erste Verlautbarung, ein Dementi verschiedener Angaben, über einen Anwalt veröffentlicht

Dazu fällt mir nun wirklich NICHTS mehr ein :?: :?: :?:



Ergänzung:

..... Auch der Leiter des Klinikums am Weissenhof in Weinsberg, Matthias Michel, hatte am Donnerstag dem SWR-Studio in Heilbronn gesagt: „...der spätere Täter wurde bei uns behandelt, im Jahr 2008 auf ambulanter Basis, das heißt, er hat insgesamt fünf Termine hier bei uns gehabt und zwar dem Alter entsprechend in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und in der dortigen Ambulanz.“ Die Polizei prüfte am Samstagvormittag die gegensätzlichen Aussagen.

Quelle: faz

Zitat von »Hobbit«

Die Polizei prüfte am Samstagvormittag die gegensätzlichen Aussagen.

Und teilte nochmals mit, dass der Amokläufer von Winnenden laut in einer psychiatrischen Spezialklinik mehrmals vorstellig geworden ist.

Hier ist die Pressemitteilung der Waiblinger Polizei. Auch mir verschlägt es die Sprache.

Da dieses Thema viel zu ernst und viel zu traurig ist, haben wir entschieden, daß das Deutschlandforum der würdigere Ort dafür ist.

Ich finde das Verhalten der Eltern/Anwalt eine Frechheit sondersgleichen

...... mir taten die Eltern des Täters bisher leid, denn auch sie haben ihren Sohn verloren. Sollten die Berichte allerdings stimmen, dass sie sich nun so äussern habe ich dafür kein Verständnis ...... für wie "doof" halten die die Polizei und die behandelnden Ärzte!? Die haben bestimmt nicht aus "Werbegründen" bestätigt, dass der Junge dort vorstellig wurde ........ da kann man nur noch den Kopf schütteln ;(

Für die betroffenen Angehörigen der Opfer macht DAS alles nicht gerade einfacher .......

Unfassbar, in meinen Augen

Versteht mich jetzt bitte nicht falsch - aber ich wünschte fast, man könnte Tim wieder aufwecken und dazu zwingen, in die Gesichter der Angehörigen der Opfer zu schauen. In jedes einzelne Gesicht. Mit ihnen sprechen. Ob er dann begreifen würde, WAS er getan hat?!?

da das Thema so ernst ist

wenn alle, die Waffen und Munition rechtmäßig erworben haben und auch besitzen dürfen, die gesetzmäßigen Regeln einhalten, dürften keine Vorfälle eintreten.
Das Menschen, mit ihren Problemen nicht fertig werden hat es schon immer gegeben.
In unseren schnellen Medienwelt, mit super aktuellen Meldungen, die in 6 Stunden schon wieder überholt sind, werden doch die Leute geradezu herangezüchtet um ins Rampenlicht zukommen.
Hier sind für mich besonders die Medien verantwortlich. Hauptschache einen Topmeldung raushauen, egal ob sich gut recherchiert ist oder nicht.
Hier werden dann wieder vermeidlich Zustände angeprangert die schon seit Jahren geändert werden sollten. Die nötigen Gremien sich aber hinter Finanznot oder nicht änderbare Zustimmungkompetenzen verschanzen.
Der Druck auf UNSERE Kinder wächst doch täglich. Z.B. meine Nichte hat schon im 2. Schuljahr Englisch. das Abitur wird um ein Jahr verkürzt,
Dank Pisa.
Was müssen unsere Kinder noch aushalten? Dürfen sie nicht mehr Kind sein so wie Kinder sind, muß alles dem späteren Erfolg geopfert werden?
Wer Druck aufbaut wird auch Verweigerung kennenlernen. ist unser Ziel immer die Nummer 1. zu sein?

Keiner kann hinter die Stirn eines anderen schauen ....

Leider werden wir NIE erfahren was in einem solchen kranken Menschen vorgeht ;( (denn krank sind sie bestimmt, in welcher Art und Weise auch immer)

Sicherlich - die Medien und die allgemeine Gier nach möglichst skandalösen Nachrichten tun ihr Übriges dazu. Hinzu kommt der wachsende Leistungsdruck. Aber das entschuldigt keinen Amoklauf.

Zu der Frage, welche Strafe Tim's Vater drohen könnte, schreibt die FAZ schreibt bezüglich einer möglichen Strafe/Verurteilung u. a. folgendes:

"Für eine Fahrlässigkeit auf Seiten des Vaters müsste dieser zunächst eine Pflicht verletzt haben; nach dem derzeitigen Ermittlungsstand wäre das die waffenrechtliche Aufbewahrungspflicht, zumindest hinsichtlich der Beretta. Oberstaatsanwalt Mahler hatte eingeschränkt, eine Strafbarkeit des Vaters von Tim K. wegen fahrlässiger Tötung komme in Frage, wenn es bei dem Jungen Hinweise auf eine Neigung zu Amokläufen gegeben habe. Entscheidend wird sein, ob Tim K.s Vater, so er es unterließ, die Waffe vorschriftsgemäß wegzuschließen, auch voraussehen konnte, dass sein Sohn damit töten würde, wenn auch nicht in allen schrecklichen Einzelheiten - oder ob das, nach der juristischen Formel, „außerhalb aller Lebenserfahrung“ lag.

Die Voraussehbarkeit kann indes sehr weit gehen. So muss nach der Rechtsprechung etwa jemand, der ein ungesichertes Auto auf der Straße stehen lässt, damit rechnen, dass ein Unbefugter damit fährt und einen tödlichen Unfall verursacht."

Wurde die psychiatrische Vorgeschichte von Tim evtl. deswegen ganz bewusst verschwiegen bzw. dementiert? Obwohl sich das doch für die behandelnden Ärzte so leicht nachvollziehen lässt?

ich bin in einer Großfamilie aufgewachsen.
für Fragen hatte ich nicht nur Mutter, Vater, Geschwister, sondern auch noch Oma und Opa.
Die Erfahrungen, die dort mitbekommen habe sind nicht mit Geld und Erfolg aufzuwiegen.

Das solche Täter aber krank sind steht außer Frage.
Und hier setze ich an.
Ist unsere Gesellschaft noch in der Lage junge Menschen, die nicht unserem Leidbild entsprechen, zuerkennen und entsprechend zubetreuen?