@Harabeli
Im Gegensatz zu Dir werte ich nicht die schwere der Delikte (Tötung, Körperverletzung) gegeneinander auf.
Nach bisher vorliegenden Erkenntnissen wurden auf der Kölner-Domplatte und in der angrenzenden Innenstadt rund 1.000 (kaum zu glauben) Frauen und Mädchen sexuell belästig. Das ist in dieser Dimension bisher in Deutschland einmalig gewesen. Natürlich kann man im Grundsatz so etwas zunächst nicht verhindern. Aber spätestens nach den ersten Vorkommnissen, hätte die Polizei zusätzliche Kräfte anfordern und zum Einsatz bringen müssen. Das sie das nicht getan hat, hat ja gerade ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss in NRW aufgedeckt.
In München war die Sachlage in den ersten Stunden völlig unklar, trotzdem hat die Polizei in Bayern alles in Bewegung gesetzt, was machbar war. Inklusive der Bundespolizei (aus St. Augustin bei Bonn/NRW), Polizeikräften aus Baden-Württemberg und sogar die Einsatzgruppe Cobra aus Österreich war anwesend. Man hat also alles nur machbare mobilisiert.
Das war sicherlich auf Grund der Sachlage in Köln so nicht erforderlich. Trotzdem waren die nur gut 150 Polizisten auf der Domplatte fast schon hilflos unterbesetzt, gegenüber den etwa 500-1.000 "Grapschern". Nur 50 Kilometer entfernt stand eine Einsatzhundertschaft in Reserve. Die aber wurde nicht angefordert. Nur wenige Tage danach durfte der verantwortliche Kölner Polizeipräsident seinen Stuhl räumen. Und während sich in München unmittelbar nach der Tat Ministerpräsident Seehofer und sein Innenminister zur Staatskanzlei begeben haben, erfolgte eine erste Reaktion von NRW-Ministerpräsidentin (Landesmutter) Hannelore Kraft erst 5 Tage nach der Tat. Sie hatte (angeblich) von nichts gewußt !
Es geht nicht darum wie viele Menschen getötet, verletzt und/oder geschädigt wurden. Es geht darum wie schnell, effektiv und zielführend die Polizei auf ungewöhnliche Vorkommnisse reagiert.
Ungewöhnliche Vorkommnisse erfordern ungewöhnliche Maßnahmen ! Die wurden in München umgehend in die Wege geleitet. Mit zahlreichen Sofortmaßnahmen und dem Einsatz von 2.300 Polizisten. Dazu eine excellente Informationspolitik der Polizei, mit Nutzung der Sozialen Netzwerke und das auch mehrsprachig.
Alles das erfolgte in Köln nicht. Dort wurde keine Frau von der Polizei über die sozialen Netzwerke gewarnt oder aufgefordert den Platz zu verlassen. Dort wurden keine zusätzlichen Einsatzkräfte angefordert. Dort wurde kein ÖPNV eingestellt. Dort wurde der HBF Köln nicht geräumt, obwohl inzwischen zugegeben wird, dass dieses hätte erfolgen müssen.
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