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Donnerstag, 26. März 2015, 11:03

Social Media und der Umgang mit Nachrichten

"In den sozialen Medien funktioniert die Spekulation über die Absturzursache auffallend häufig in Form der Distanzierung von Spekulationen über die Absturzursache. An einer Welle teilnehmen durch Distanzierung von der Welle, auch das ist Social Media."

... schreibt Sascha Lobo in diesem Kommentar auf Spiegel online:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/germa…-a-1025466.html

Haben das Medium Internet und die rasant zur Verfügung stehenden Informationen oder auch Halbwahrheiten oder Unwahrheiten zu einer anderen Wahrnehmung geführt und was ist daran richtig oder falsch?
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

LaMujer

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2

Donnerstag, 26. März 2015, 11:54

Haben das Medium Internet und die rasant zur Verfügung stehenden Informationen oder auch Halbwahrheiten oder Unwahrheiten zu einer anderen Wahrnehmung geführt und was ist daran richtig oder falsch?

Ich glaube die Wahrnehmung ist nicht anders durchs Internet, nur die Möglichkeit sich einzubringen und aller Welt zu erzählen was man selbst für Erfahrungen in Sachen Fliegen gemacht ist verlockend groß.
Für mich ist dieses ganze Gelaber bzw. der Austausch zum Thema in Social Media gleich dem Glotzen an einer Unfallstelle. Man findet es schrecklich, guckt aber hin und ist gleichzeitig froh, dass es einen selbst nicht erwischt hat. Mit dem guten Gefühl sicher daheim zu sitzen stürzt man sich ins Getümmel und gibt seinen bestürzten Senf dazu.
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Sina

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3

Donnerstag, 26. März 2015, 11:57

Ich glaube, ein "richtig" oder "falsch" gibt es nicht. Sascha Lobo hat das ganz gut formuliert und hält der Gesellschaft mal wieder einen Spiegel vor.

Ich glaube, das Hauptproblem ist eine gewisse "Zwangskausalität", die viele Menschen haben. Alles muss eine Ursache haben und bis die nicht gefunden ist, wird gemutmaßt, gehetzt, es werden Gerüchte gestreut, es wird geschimpft und gemeckert, Mitgefühl auf verschiedenen Wegen zum Ausdruck gebracht - oft auch unter dem vermeintlichen Deckmantel der "Anonymität" im Internet und ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, ob die gewählten Worte politisch, ethisch, moralisch, etc. korrekt sind. Es "kennt" einen ja keiner und man selbst "kennt" ja auch keinen :pfft:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Epprechtstein

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4

Donnerstag, 26. März 2015, 12:13

Die Erkenntnis ist das eine, es für sich umzusetzen eine andere Sache... :denk: :ironic:

5

Donnerstag, 26. März 2015, 12:21

Absturz des Journalismus!

"Als BILDblogger schaut man jeden Tag in die Abgründe des Journalismus, aber es gibt Tage, an denen vor lauter Abgründen kaum noch Journalismus zu sehen ist. Gestern war so ein Tag." Ausgesuchte Beispiele für die Sorte Onlinejournalismus, bei der recherchierte Nachrichten in den Hintergrund und auf Klickzahlen optimierter Content in den Vordergrund geraten."

http://www.bildblog.de/63665/absturz-des-journalismus/

ps.
Gerade wenn in den News immer wieder Ralf Benkö als gefragter "Flugexperte", oder jetzt Pilot in
allen Sendungen genannt wird ....der Mann war mal ein passionierter Segelflieger - mehr nicht!
Freedom's just another word for nothing left to lose...

LaMujer

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6

Donnerstag, 26. März 2015, 12:36

Ich kann mich noch entsinnen, dass es nach der unterirdischen Berichterstattung zum Tod von Lady Di hieß, die Medien müssen seriöser werden.
Wie man sieht hat sich das nicht bewahrheitet und es geht weiter bergab mit Stil, Pietät und Seriosität. Solange es diverse bzw. bestimmte geistig Daheimgebliebene gibt (Namen nenn ich mal keine), die als Chefredakteure dafür verantwortlich sind was gedruckt werden darf wird sich nichts ändern.
Bestes Beispiel:

Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Sina

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7

Donnerstag, 26. März 2015, 13:43

Es ist so unglaublich krank! Kaum dass es neue Erkenntnisse gibt, bricht der Hass aus. Schon 3 eindeutig verhetzende Facebook - Seiten wurden mit dem Namen des Co - Piloten gegründet. Die geistige Armut ist unermesslich. :sadangel:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

summerdream

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8

Donnerstag, 26. März 2015, 14:11

Das darf doch nicht wahr sein. Manche Menschen kennen keine Grenzen. Ich mag mir nicht vorstellen was die Angehörigen des Piloten erdulden müssen, falls die Meldung stimmt.

Schlimm genug, dass sie damit fertig werden müssen, dass so viele Menschen ihr Leben verloren haben. Jetzt können sie sich auch noch gegen Hasstiraden wehren.
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen (Aristoteles)

LaMujer

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9

Donnerstag, 26. März 2015, 14:26

Das Haus seiner Familie (einschließlich Türschild) wurde auch schon gepostet.
Dazu fällt mir nichts mehr ein. Man hat das Gefühl als hätte die Meute nur drauf gewartet, dass es endlich einen Schuldigen gibt.
Die Anzahl der FB Seiten schnellt in die Höhe und ich hoffe, dass Facebook diesen Müll löscht. Meine Güte, in welchem Land leben wir?

Edit
Die Verschwörungstheorien gehen schon soweit, dass ein Mitwisser die Facebookseite von ihm gelöscht hat. Jetzt kommen die Hobbykriminaler auf den Plan. Das kommt davon, wenn ARD und ZDF nur noch Krimis senden. Die Bevölkerung verblödet hier von Abend zu Abend mehr ....
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »LaMujer« (26. März 2015, 14:31)


Fitschi

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10

Donnerstag, 26. März 2015, 15:16

Mich wundert das alles nicht, die Privatspähre anderer Menschen wird nur jener achten der auch selbst eine haben will.
Immer mehr haben ja nicht besseres mehr zu tun als ihre Aktivitäten und Fotos sekundenaktuell mit irgend jemanden zu "teilen" der zu faul oder zu dämlich ist selber was zu erleben.
Die denken sich vermutlich gar nichts dabei solange sie selber auf negativen Art angeprangert werden.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

CharlyB

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11

Donnerstag, 26. März 2015, 15:23

Suizide suchen nach Erlösung unter Beachtung, sorgfältig und verantwortungsbewusst damit umzugehen verstehen die wenigen. Was verlangt man dann von der Masse?
Die Welt ist unser Feld, dazu muss man kein Bauer sein; könnte aber hilfreich sein.

LaMujer

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12

Donnerstag, 26. März 2015, 15:39

Mich wundert das alles nicht, die Privatspähre anderer Menschen wird nur jener achten der auch selbst eine haben will.

Ach, mit Geld vergißt so mancher auch die eigene Privatsphäre. Da werden irgendwelchen Nachbarn etc. mit Geld gezwungen Bilder vom letzten Schützenfest, Grillabend etc. rauszusuchen und morgen werden wir überall sehen, lesen und wissen was für ein Mensch das war. So viel zum Thema Privatsphäre. Alles ist käuflich bzw. verkäuflich. Nicht umsonst sagt man über so manchen der würde seine eigene Großmutter verkaufen.
Ich glaube hier ist weniger Privatsphäre das Schlagwort sondern eher Ehrgefühl, Respekt, Stil oder Pietät.
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »LaMujer« (26. März 2015, 15:40)


Fitschi

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13

Donnerstag, 26. März 2015, 16:53

Das eine geht mit dem anderen Hand in Hand denke ich.
Global könnte man es in "fehlende Kinderstube" einreihen.

Aber man muss sich ja nur anschauen oder hören was in den Medien heute gang und gäbe ist.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da wäre ein Reporter der die Wörter "Scheisse, A.sch" und ähnliches über den Äther gehen lässt schneller rausgeflogen als er schauen hätte können.
Aber nun stört das nicht mehr, nur ganz schlimme Wörter weder noch "geuupst ".
Erklär mal einem Kleinkind das Arschloch kein so nettes Wort ist wenn man es auch im Fernsehen hören kann........

:kuller: Im Forum z.B. darf man nicht A.sch schreiben, Arschloch aber wohl :patschi:
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Epprechtstein

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14

Donnerstag, 26. März 2015, 16:59

A rsch... :denk: Geht! :prost:

LaMujer

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15

Freitag, 27. März 2015, 10:08

Global könnte man es in "fehlende Kinderstube" einreihen.

Sicher hat das was damit zu tun. Ich denke aber eher dass es hierbei um Charakter geht und ob bzw. inwieweit der mit KInderstube zu tun hat oder ob die Gesellschaft diesen hauptsächlich prägt, wäre mal ein interessantes Thema. :ironic:
Wenn ich mich erinnere heisst es, dass der Fortschritt in der Entwicklung von Individuen durch Wachstums- und Lernprozesse zustande kommt. Rückschritte und Stillstand sind der Tod von allem.
Ja wir kommunizieren mit hochtechnischem Gerät, fliegen zum Mond, können uns bis zur Unkenntlichkeit spritzen, aufpumpen und operieren lassen und unsere fahrbaren Untersätze sind modernste High Tech pur.
Nur auf zwischenmenschlicher Basis sind wir bereits auf dem Weg ins Mittelalter.
Früher trieb der Mob den Beschuldigten auf den Marktplatz. Heute haben wir unsere Medien, die das virtuell erledigen.
Früher war der Schandpfahl der Holzpfosten, an den der Schuldige gefesselt und der Öffentlichkeit vorgeführt wurde. Heute sinds die Vollpfosten, die einen virtuellen Schandpfahl schaffen um den hechelnden Mob zu beglücken und Klicks zu sammeln.
Früher standen die Leute auf dem Marktplatz und ließen Spott und Schimpftiraden los. Heute verstecken sie sich hinter ihren Fakeprofilen.
Wie man sieht hat sich die Technik entwickelt und tut es noch. Nur der Mensch geht immer weiter dahin wohin er herkommt. Nein, eigentlich nicht, denn damals hatte der Mob noch Form und Gesichter.

Die heutigen Titelseiten einiger Medien in München - die Internetpräsenz sieht nicht anders aus.



Ich schäme mich bald wirklich zu der Spezies Mensch zu gehören.
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Epprechtstein

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16

Freitag, 27. März 2015, 10:54

Wer Mensch bleibt, muss sich nicht schämen! :knuddel:

Sina

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17

Freitag, 27. März 2015, 10:55

Eigentlich wollte ich den folgenden Link bei "Trolle nicht füttern" einstellen, aber irgendwie passt dieser Artikel über einen überzeugten Troll jetzt auch ganz gut in den Kontext, den wir hier haben :denk: Eigentlich sind es teilweise bedauernswerte Gestalten, die man im www trifft.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Epprechtstein

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18

Freitag, 27. März 2015, 11:05

Ich finde es nicht zum Kontext passend, ist aber meine persönliche Meinung. Mit diesem Link hat er wieder etwas erreicht: JETZT kennen wir den auch... Muss man alles "teilen" und verbreiten? :skeptisch: Zumindest macht man sich damit nach meinem Empfinden zum Steigbügelhalter :denk:

WXYZ

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19

Freitag, 27. März 2015, 11:49

Mal ehrlich, ist wirklich noch jemand erstaunt über die Kommunikation der Bild-Zeitung.

Bild muss sich abheben. Bild muss schneller und plaktiver sein. Bild muss bereits auf der Titelseite mit der entsprechenden Headline alles auf den Punkt bringen. So ist die Bild, die fast vor nichts mehr zurückschreckt.

Ansonsten sollte man die Bild nicht überwerten, was vielfach immer noch jeden Tag stattfindet.

Die Bild-Zeitung erscheint täglich in Deutschland mit einer Auflage von rund 2,1 Millionen Exemplaren, Tendenz weiter rückläufig. Früher vor noch etwa 15 Jahren waren es noch täglich 4 Millionen Exemplare. - Ganz anders die Gesamtauflage aller regionalen Tageszeitungen in Deutschland. Obwohl auch diese rückläufig ist, beträgt die Auflage der rund 300 Deutschen Tageszeitungen rund 18 Exemplare Millionen täglich.

Insofern wird die Bildzeitung völlig überbewertet, versteht es aber sich (täglich) in Szene zu setzen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »WXYZ« (27. März 2015, 11:50)


LaMujer

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20

Freitag, 27. März 2015, 12:13

Es geht zumindest mir nicht um das Feuilleton für den geistig Unterbelichteten, sondern doch generell darum wie die Medien gerade im Fall einer Katastrophe umgehen und wie fast schon genüsslich die Meldungen aufbereitet und verspeist werden.
Das französische Fernsehen zeigt Bilder (auch im Internet) wie die Kamera langsam über den Boden an der Unglücksstelle fährt, damit auch noch der letzte Glotzer, der sich nicht einkriegen kann befriedigt wird.
Da zeigt beispielsweise RTL einen Reporter, der mit gekonnter Betroffenheitsmiene vom Haus Angehöriger berichtet, die doch tatsächlich nicht vor die Kamera wollen. :shock: :Günni:
Das BILD immer rückläufigere Auflagen hat liegt auch daran, dass viele online lesen. Aber das nur am Rande.
Schlimm genug, dass die Menschheit auf derartige Berichterstattung abfährt. Wäre es nicht so, dann gäbs das alles doch garnicht. Tragödien, Unglücke etc. sehen ist schon was Spannendes. Hauptsache man ist selber nicht betroffen.

Wer Mensch bleibt, muss sich nicht schämen! :knuddel:

Da hast du recht. Nur meinen all die, auf die mein Geschreibsel zutrifft sie wären auch Menschen. :ironic:
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.