Reiseforum - Reiseberichte

Zitat von »Sina«

Nö, das sehe ich anders. Warum sollte nur geschrieben werden, was ins "klassische", von den Medien immer wieder propagierte Amokläuferprofil passt? Counterstrike & Co., Hobbyschütze, irgendwas mit vorausgegangenen psychischen Behandlungen und Schluss? Warum nicht auch die anderen Facetten erwähnen? Wenn er halt nebenbei noch 4 Gewinnt oder beispielsweise Bubbles oder "Mensch ärgere Dich nicht" gespielt hat - warum nicht?

Ich habe mir heute das erste Mal seit Langem wieder eine Bild am Sonntag gekauft. Neben Ausführungen über das Leben von Tim (angeblich hatte er immer Streit mit seinem Vater, wenn er ein Tischtennisturnier verloren hatte, sollte die Firma des Vaters übernehmen, stand unter enormen Leistungsdruck, war ein mittelmäßiger Schüler, bekam Nachhilfe, blabla - da werden weitere Klischees erfüllt) wurde dort wurde auch ein wenig (wahrscheinlich so viel, wie die Familien freiwillig preisgeben wollten - zumindest hoffe ich das) über die Opfer berichtet.

Für mich, kam selbst dass er "4gewinnt" gespielt hat, negativ rüber (durch die Medienberichte so dargestellt )und es wurde auch berichtet von den Großeltern, dass er noch am Wochenende davor mit der Katze geschmust hat.

Ein Jugendpsychologe sagte nämlich ganz nebenbei neulich: solche "Typen", die ohne mit der Wimper zu zucken, mehrere Menschen umbringen, sind nicht in der Lage Gefühle zu zeigen, nicht mal einem Tier gegenüber. Also, das sind Tierquäler schlechthin!

Es zeigt sich immer mehr, dass kein Mensch, vermutlich auch nicht die Eltern, diesen Tim "gekannt" haben. Ich verabscheue aufs Tiefste, was er getan hat, aber ich hinterfrage auch das, was ich lese und höre. Aus eigener Erfahrung weiß ich ja (3 Kinder) wie schwer es ist, dem Leistungsdruck standzuhalten, den schon Kindergartenkinder haben, da gehts ja schon los.

Ohne Ellenbogendenken geht nichts!

"Was, du kannst dir die Schuhe noch nicht alleine binden", "du fährst noch mit dem kleinen Fahrrad", und..und..und. Man lässt Kinder nicht mehr Kinder sein, am besten man meldet sie gleich nach der Geburt auf einem Elite-Gymnasium an. Auf der Grundschule wird schon gemobbt, dann gehts weiter; wer "nur" Hauptschule machen kann, ist der absulute Verlierer. Die Kids sollten sich in allen Sprachen der Welt ausdrücken können, sie sollten perfekt sein, wenn nicht, dann haben sie keine Zukunftsperspektive. Bei einem Notendurchschnitt von .....pipapo.....brauchen sie sich erst gar nicht zu bewerben für eine Lehrstelle. Auf jede Lehrstelle kommen ca. 66 und mehr Bewerbungen und da wird auch nur der genommen mit Vitamin B oder den Mega-Noten.

Unsere Jugend muss den Wohlstand, den wir noch hatten, jetzt ausbaden. Mir graut schon vor dem Bewerbungsmarathon meines Sohnes, um eine Lehrstelle. Um seine Chancen zu vergrößern,besucht er nach der mittleren Reife jetzt eine Fachschule, aber was nützt das? Manche machen Abitur und stehen dann blöd da. Selbst ein Studium anzustreben wird mittlerweile zum Kraftakt.

Ich habe gerade heute in der Tageszeitung Lehrstellenangebote gelesen, u.a.:

Kraftfahrzeugmechatroniker/Personenkraftwagentechniker ...das hieß zu meiner Zeit "Automechaniker" und diese Lehrstellen bekamen damals Hauptschüler!

Heute,wird verlangt: "ab" mittlere Reife sowie Führerschein erforderlich!

Reiseverkehrsfachfrau/mann: nur noch mit Abitur eine Lehrstelle zu bekommen!

Kauffrau/mann im Versicherungswesen: Abitur und Fachschule, gerne Fachhochschule, Notendurchschnitt 2 und besser,Führerschein sowieso

Kauffrau/mann im Einzelhandel ( in einem Großmarkt) ;( : ab mittlere Reife, Deutsch-u. Mathe 2

Koch/Köchin: Hauptschulabschluss, gerne aber mittlere Reife

Und so geht das weiter, selbst bei einer Bewerbung in einem Drogerie-Markt sollte mindestens mittlere Reife gegeben sein.

Wo führt denn das noch hin? Wir wollen ein Volk sein von Übermenschen, wo nur noch Leistung zählt und alle anderen gehen unter? Friss oder stirb und jedem Kind muss man heutzutage täglich eintrichtern, vom ersten Schultag an: lernen,lernen,lernen. Ich halte das für sehr bedenklich! Nur die Harten kommen in den Garten ?

Tja, und wenn ein Kind dann möglichst noch eine Sportskanone ist, ständig Turniere gewinnt, ein Instrument ganz toll spielen kann, um so besser! Bloß immer vorne mitmischen und ja nie zu den Verlierern gehören

Ich möchte nicht mehr so jung sein. Ich hatte es besser!

Zitat von »slowhexe«

Es zeigt sich immer mehr, dass kein Mensch, vermutlich auch nicht die Eltern, diesen Tim "gekannt" haben. Ich verabscheue aufs Tiefste, was er getan hat, aber ich hinterfrage auch das, was ich lese und höre. Aus eigener Erfahrung weiß ich ja (3 Kinder) wie schwer es ist, dem Leistungsdruck standzuhalten, den schon Kindergartenkinder haben, da gehts ja schon los.

Sehe ich genauso. Das beweist ja auch, dass die Kinder und Jugendpsychiatrien überquellen und das wird immer schlimmer. Zumal wenn man bedenkt, wie viele Kinder sich eigentlich in psychiatrische Behandlung begeben müssten. Nur merkt man das meist erst wenns zu spät ist. Welche Eltern können denn wirklich in die Seele ihres Kindes schauen … bzw. sind immer auf dem aktuellen Stand? Kann einer sagen "ich kenne mein Kind?" Sagen vielleicht schon, aber ob dem so ist?

Zitat von »ElBuitre«

Ich frage mich gerade ob Mittel aus dem neuen Konjunkturprogramm auch für Türknäufe vorgesehen sind, was ja der NRW Notfallplan beinhaltet.
Werner

Du meinst - damit man die Türen nicht von außen öffnen kann?

Der deutsche Philologenverband hat vor dem Hintergrund des Amoklaufs von Winnenden eine Gefahrenzulage für Lehrer ins Gespräch gebracht. 8|
Zitat:
"Der Amoklauf hat erneut gezeigt, dass Lehrer in ihrem Beruf immer öfter zum Hassobjekt werden. Man könnte jetzt über eine Art Gefahrenzulage nachdenken." Zumindest müssten die Lehrer finanziell besser gestellt werden, sagte Meidinger. Damit würde gleichzeitig deutlich gemacht, wie schwierig und komplex der Lehrerberuf geworden sei. "
Hallo??? Wo sind wir denn?
Dann bitteschön auch eine Gefahrenzulage für Bankangestellte, Flugpersonal und Reporter usw. usf.
Vielleicht sollte sich der hochwohlgeschätzte Philologenverband dafür stark machen, dass mehr von den vielen arbeitslosen Lehrer eingestellt werden und diese auch noch qualifiziert sind. Dadurch werden die Klassen kleiner und man kann mehr auf den einzelnen Schüler eingehen. Am besten gleich eine Art TÜV für Lehrer einführen. Nichtqualifizierte – raus.
Wenn ich mir vorstelle, was ich von meiner Tochter höre das Schüler gemobbt werden. Als ich das mal am Elternsprechtag angesprochen habe war die lapidare Antwort „ja, man kann bei den Klassenstärken leider nicht auf jeden einzelnen Schüler intensiv eingehen. Da sind die Eltern gefordert“.
Bitte???? Sind die Eltern aktiv am Geschehen im Klassenzimmer anwesend oder die Lehrer? Kranke Welt und der Arzt hat Urlaub!

Zitat von »LaMujer«

Der Amoklauf hat erneut gezeigt, dass Lehrer in ihrem Beruf immer öfter zum Hassobjekt werden. Man könnte jetzt über eine Art Gefahrenzulage nachdenken."

Die Lehrer waren nicht das Hassobjekt. Sondern mussten teilweise wegen ihres mutigen Verhaltens sterben.

@ Sternedieb

das ist das Zitat des Philologenverbandes. Ich sehe das wie Du.
Ich habs abgeändert, sonst meinen die Leute noch es wäre meine Meinung. :wacko:

Zitat von »Freundin«

Wo ist denn das Zitat zu Ende?

nach den Gänsefüßchen " ..." ;)

Zitat von »LaMujer«

Als ich das mal am Elternsprechtag angesprochen habe war die lapidare Antwort „ja, man kann bei den Klassenstärken leider nicht auf jeden einzelnen Schüler intensiv eingehen. Da sind die Eltern gefordert“.

Bei 34 Schülern können sie das nicht, bei sagen wir mal 28 schon. Das ist doch eine faule Ausrede.

@ NoDurians

Das ist teilweise eine Ausrede und teilweise auch Ansichtssache jedes Lehrers. Man kann schon, wenn man möchte. Ich habe aber auch Eltern erlebt, die vom Lehrer im Bezug auf ihr Kind angesprochen werden und das Gesagte ungehört verhallt so nach dem Motto „wer kennt denn mein Kind besser? Sie oder ich?“ 8|

Ich möchte auch kein Lehrer sein, meine Schwägerin ist Lehrerin auf einer öffentlichen Schule (10-14 Jährige) und nimmt Ihren Job sehr Ernst, was die mir oft erzählt , da steigen einem die Grausbirnen auf.

Das Übel sind meistens gar nicht die Kinder, sondern die Eltern. Manche sehen die Schule als eine Art Aufbewahrungsstätte für die Kid´s , die Eltern kümmert oft gar nicht was ihr Nachwuchs treibt ,die kommen zu keinem Elternsprechtag , reagieren nicht auf Mitteilungen , aber wehe es passiert irgendwas, dann sind alle anderen Schuld, nur nicht sie selber.

Zitat von »LaMujer«

Der deutsche Philologenverband hat vor dem Hintergrund des Amoklaufs von Winnenden eine Gefahrenzulage für Lehrer ins Gespräch gebracht. 8|
Zitat:
"Der Amoklauf hat erneut gezeigt, dass Lehrer in ihrem Beruf immer öfter zum Hassobjekt werden. Man könnte jetzt über eine Art Gefahrenzulage nachdenken." Zumindest müssten die Lehrer finanziell besser gestellt werden, sagte Meidinger. Damit würde gleichzeitig deutlich gemacht, wie schwierig und komplex der Lehrerberuf geworden sei. "
Hallo??? Wo sind wir denn?
Nichtqualifizierte – raus.
Wenn ich mir vorstelle, was ich von meiner Tochter höre das Schüler gemobbt werden. Als ich das mal am Elternsprechtag angesprochen habe war die lapidare Antwort „ja, man kann bei den Klassenstärken leider nicht auf jeden einzelnen Schüler intensiv eingehen. Da sind die Eltern gefordert“.
Bitte???? Sind die Eltern aktiv am Geschehen im Klassenzimmer anwesend oder die Lehrer? Kranke Welt und der Arzt hat Urlaub!

Nichtqualifizierte Lehrer gibt es mehr, als uns lieb ist! Sicher gibt es begnadete Lehrer, aber viele entscheiden sich für das Lehramtstudium, weil es relativ kurz ist, im Verhältnis zu anderen Bereichen und, so wie ich gehört habe, ist es auch das einfachste Studium. Deshalb sind viele Blindkompetente darunter, die besser Versicherungen an den Mann bringen sollten,da sie mit Kindern null umgehen können und mit Halbwüchsigen schon gar nicht. Statt dann etwas zu ändern, resignieren sie und schuld sind die "unbelehrbaren Schüler".
Im Falle von Winnenden sollen sich die Lehrkräfte vorbildlich verhalten haben und manche haben ihr Leben gelassen dabei.Die haben ihren Job verantwortungsvoll ausgeübt indem sie die ihren anvertrauten Jugendlichen beschützen wollten.

Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen den Vater eingeleitet.

..... kam gerade in den Nachrichten

Wo kämen wir da hin? In den ganzen Schuljahren und Schulformen habe ich sage und schreibe nur 3 Lehrer erlebt, die ich wirklich gut und kompetent fand. Die waren meine Vorbilder beim geplatzten Berufswunsch Lehrer, aber ihr Beispiel hat mir später als Ausbilder im Beruf und als Sporttrainer ungemein geholfen.

Lehrer die begeistern brauchen keine Gefahrenzulage aber einen Bonus für ein gutes Lebenswerk!

................................................

Zwischen Eröffnung eines Ermittlungsverfahren und Anklageerhebung liegen Welten!

Werner

Ja, jetzt ist der Vater dran und alle geben Erklärungen dazu ab. Der Punkt dabei ist aber – sie erklären nix.
Meiner Meinung nach wird das auch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen, denn in dem Mischmasch von Verständnislosigkeit, blankem Entsetzen und allgemeinem Unverständnis gehen doch wirkliche Fakten völlig unter. Manchmal hat man wirklich das Gefühl das ist so gewollt. Da wird herrlich vom Unvermögen unserer Politiker abgelenkt.
Vielleicht sollte man sich mal drüber Gedanken machen was Tim K. mit seiner Tat getan hat. Er hat nämlich praktisch allen den Spiegel vorgehalten und mit dem was er getan hat werden Fragen aufgeworfen, die wir alle mehr oder weniger beantworten müssen. Kein Mensch wird als Massenmörder geboren. Er wird in unserer Welt dazu gemacht.
Kinder und Jugendliche nehmen die Verlogenheit in unserer Gesellschaft aktiv wahr. Ich seh das ja schon an meiner Tochter. Als Erwachsener schwimmt man ja schon mehr oder weniger blind auf dem ganzen Strudel mit. Konkurrenzdenken, Ellenbogen und Statussymbole. Möglichst der Erste, der Schnellste, der Schönste …. Nur dumm, wenn es jemandem an all dem mangelt. Der hat doch schon auf allen Ebenen verloren. Loser ist doch die heute gebräuchliche und stets beliebte Bezeichung.
Haben uns denn die Amokläufe von Erfurt oder Emsdetten weiter gebracht? Geht’s den Jugendlichen jetzt besser? Gibt’s jetzt mehr Schulpsychologen? Kümmern sich die Lehrer mehr um ihre Schäfchen? Sind Eltern aufmerksamer geworden gegenüber ihren Kindern? Damals wurden doch schon die Waffengesetze verschärft und die Eltern der Amokläufer „zerfieselt“. Wo sind die positiven Resultate?
Alles nur warme Luft – wie immer ……….. bis zum nächsten Mal.

La Mujer! Das unterschreibe ich komplett!

Ich habe dieser Tage hier in der Zeitung gelesen was nun in der Stadt mit dem Geld aus dem Konjunkturpaket passiert und da werden einige Schulen renoviert ...löblich! Nun, seit Erfurt gibt es in NRW einen Notfallplan für Amokläufe und der sieht z.B. als Prävention vor, Türklinken im Flur durch Türknäufe zu ersetzen, (so dass man von außen nicht mehr so leicht in die Klasse kommt) Ich habe jetzt in einem Leserbrief gefragt, ob, da ja nun Mittel da sind, man da schnell was von umsetzt oder es bis zum St.Nimmerleinstag verschiebt, da die Stadt ja Pleite ist.

Bin mal auf die Reaktionen gespannt!

Werner

Zitat von »ElBuitre«

einen Notfallplan für Amokläufe und der sieht z.B. als Prävention vor, Türklinken im Flur durch Türknäufe zu ersetzen, (so dass man von außen nicht mehr so leicht in die Klasse kommt)

Was bringt das, wenn der Amokläufer von außen durch die Tür schießt? Das ist so in Winnenden passiert! Und eine Lehrerin mußte so ihr viel kurzes Leben lassen.

Zitat von »Sternedieb«

Was bringt das, wenn der Amokläufer von außen durch die Tür schießt? Das ist so in Winnenden passiert! Und eine Lehrerin mußte so ihr viel kurzes Leben lassen.

Das ist dieses übliche Rumgewichtel. Hauptsache was getan. Dabei ist es völlig Banane ob und inwieweit es sinnvoll ist .....