Reiseforum - Reiseberichte

Zum Topkapı Sarayı machte ich mich gleich morgens auf, da ich Bedenken wegen der Besuchermaßen hatte.
Der Palast war lange Jahre Sultan-Residenz bis er mit Gründung der Republik zum Museum wurde.
Mein Weg zum Topkapı Sarayı führte durch den Gülhane Park vorbei am Archäologischen Museum die kleine Anhöhe hinauf.

Auf diesem Weg gelangt man (wohl durch einen Hinter/Nebeneingang) in den ersten Hof, den Hof der Janitscharen. Hier befindet sich, noch vor dem eigentlichen Eingang dem Bab-üs Selam (Mitteltor), das Kassenhäuschen. An diesem Platz standen Männer die sich als Guides anboten, leider habe ich keine Ahnung was diese Tour kostet.

Hat man die Sicherheits/Ticketkontrolle (wie am Flughafen) hinter sich gelassen befindet man sich im zweiten Hof. Rechter Hand sind dort zwei Modelle des Topkapı Sarayı und des gesamten Sarayburnu (das Gelände/Hügel auf dem die Palastanlage erbaut wurde).


Angeschlossen daran befinden sich auf der linken Seite einige Kutschen der Sultane die u.a. aus Paris, Wien und Turin stammen sollen.

Da am Eingang des Harem keine Warteschlange war beschloss ich zuerst diesen zu besuchen. Es gibt einen Ticketschalter nur für den Harem, dessen Besuch extra zu bezahlen ist.

Im Harem waren die Frauen des Sultans und die Valide Sultan/Sultanmutter untergebracht, dazu noch die schwarzen Eunuchen. Bedienstete und andere Mitlieder des Hofstaates durften diesen Bereich des Palastes nicht betreten. Angeblich hat der Harem ca. 300 Räume die sich um verschiedene Höfe gruppieren. Auch die Goldenen Käfige, die Gemächer der Prinzen befinden sich dort.

Der Altin yol/Goldene Weg verband die einzelnen Trakte. Es heißt der Sultan habe seinen Sklavinnen und Frauen als sie den Weg an Fest/Feiertagen beschritten, Goldstücke zugeworfen. Daher der Name Altin yol.

Es soll Zeiten gegeben haben zu denen bis zu 2000 Frauen im Harem lebten!

erlässt man den Harem auf dem vorgegebenen Weg so gelangt man in den dritten Hof. Schöner ist es allerdings wenn man diesen durch das Bab-üs-Saadet/Tor der Gerechtigkeit betritt.

Im zweiten Hof rechts vom Eingang des Harems liegt, ebenfalls noch vor dem Tor der Gerechtigkeit, der Divan Salonu. In diesem prunkvollen Saal beriet und tagte der Staatsrat, oftmals verfolgte der Sultan dies hinter den vergitterten Fenstern im oberen Bereich. Hier war auch Zahltag für die Janitscharen.

Auf der gegenüberliegenden Seite im zweiten Hof liegen die Palastküchen. Diese waren bei meinem Besuch nicht zugänglich.

An der Mauer vor den Palastküchen befanden sich viele Steintafeln mit Schriften und Wappen.

Durch das Bab-s Saadet/Tor der Glückseligkeit gelangt man in den dritten Hof in den Privatbereich des Sultans. Hier hatten wie im Harem nur ausgewählte Menschen zutritt. Bewacht wurde dieser von den weißen Eunuchen.

Wie überall im Topkapi Sarayi sind auch hier verschiedene Gebäude wie der Audienzsaal, Pavillon des Heiligen Mantels, die Bibliothek Ahmeds III. und die Schatzkammern im parkähnlichen Hof verteilt.

Nachdem ich mich in die erste Schatzkammer geqäult hatte (die Schlange war nicht gerade kurz und es war ein Geschiebe und Gedränge ) habe ich auf den Besuch der anderen Ausstellungsräume verzichtet.

In den Schatzkammern finden angeblich wechselnde Ausstellungen statt u.a. eine Sammlung von Sultansgewändern, Juwelen, Diamanten, Waffen, Keramik, Glas, Porzellan, Miniaturen, Handschriften und Uhren. In den Ausstellungsräumen ist das Fotografieren verboten!

Angenehmer, da nicht so mit Menschen überfüllt war für mich der vierte Hof, der Tulpengarten, in dem sich die so genannten Lustpavillons befinden.

Mir hat dieser Teil des Topkapi Sarayi mit am besten gefallen. Die Gebäude wie Revan-Kiosk und Bagdad-Kiosk mit ihrer Innenausstattung (mit Iznik Kacheln, Perlmut und Holz), Pavillon Mustafa Passa, der kleine schattige Park und die Aussicht auf Istanbul und den Bosporus … Weniger schön, zumindest wohl für den jeweiligen Prinzen, war evtl. der Beschneidungssaal.

Etwas lustig anzusehen war die Fotosession beim Iftariye-Baldachin mit dem goldenen Dach, den Ibrahim der Wahnsinnige 1640 für das Fasten brechen erbauen lies. Teilweise standen die Touristen dort Schlange um sich unter dem goldenen Dach fotografieren zu lassen.

Im Mecidiye Köskü ist ein Restaurant untergebracht, unterhalb ein Cafe/Konyali Restaurant auf einer Außenterrasse mit schöner Aussicht. Da hier die einzige Möglichkeit der Verpflegung ist sind die Preise dementsprechend. Trotzdem war dort morgens gut Betrieb. Hier liegt auch die kleine Sofa Camisi Terrassenmoschee.

Verlassen habe ich den den Topkapi Sarayi beim (den wohl eigentlichen Haupteingang) Bab-i-Hümayun/Reichstor durch den ersten Hof in dem auch die Aya Irini steht. Direkt hinter dem Tor befindet sich der Brunnen Sultan Ahmed III ……. und unzählige Touristenbusse.

Für mich war der Topkapi Sarayi bei meinem Istanbul Besuch ein MUSS. Den Menschenmassen nach zu urteilen stand ich mit dieser Meinung nicht alleine …

Wenn man (wie ich) Geschiebe, Gedränge und Menschenmassen nichts abgewinnen kann, sollte man den Palast morgens besuchen, evtl. auch am späten Nachmittag.
Meiner Meinung nach ist der Besuch auf eigene Faust (ohne Guide/Gruppe bei der man den Fähnchen nachlaufen muss) gut möglich. Mit einem Reiseführer in der Hand findet man sich gut zurecht. Wer sich das Ganze lieber erklären lassen möchte, hat die Möglichkeit sich einen Audio-Guide zuzulegen.


Topkapi Sarayi
Sultanahmet

Öffnungszeiten: Täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr, dienstags geschlossen
Harem: täglich 09.00 - 17.00 Uhr

Eintritt:
Topkapi Sarayi: 20 TL
Harem: 15 TL

@Dream,

wie lang habt ihr Zeit? Ob sich das alles ausgeht? Als war dort waren war jede der Sehenswürdigkeiten gut besucht. Am Topkapı z.B. war ich gleich als sie geöffnet haben. Bei der Hagia Sophia war es mir beim ersten Versuch zu voll - die Schlangen zu lange. Bin dann zur Zisterne und irgendwann am späten nachmittag nochmal zur Hagia Sophia. Abends war bei der Blauen Moschee nicht viel los, aber manchmal ist auch die gut besucht ...

Alle drei liegen dicht beieinander. Falls du zuerst den Topkapı Palast besuchst: Durch den Ausgang des Tores in der Nähe der Aya Irini kommst du direkt zum Brunnen Sultan Ahmed III. Den Weg runter und die erste Möglichkeit rechts gelangst du zu einigen Mausoleen die fast unmittelbar an der Hagia Sophia sind. Die Blaue Moschee und die Hagia Sophia trennt eigentlich nur ein Platz/Park.

Was mich etwas erstaunte: Man sieht nicht viele "Einrichtungsgegenstände/Möbel". Das war dann im Dolmabahçe-Palast ganz anders, aber der liegt ungünstig zu den anderen beiden Sehenswürdigkeiten die du auf der Liste hast.

Wir waren im Mai dort. Das Wetter war durchwachsen, bis auf den Tag auf Büyükada.

@Dreamy,
"nirgends" bei den Sehenswürdigkeiten stimmt nicht. Allerdings ist es teilweise etwas seltsam bzw. ändert sich wohl immer wieder.
Im Topkapı Palast durfte man als ich dort war fotorafieren. Zuvor hatte ich gelesen man müsse um fotografieren zu dürfen ein extra Foto-Ticket lösen, dem war nicht so. Allerdings war für den Harem ein extra Eintrittsgeld zu entrichten. Ein Fotografierverbot gab es, soweit ich mich erinere, nur in ausgewählten Räumen. Dort ist es angeschrieben und wird auch "bildlich" und durch die anwesenden Wachleute deutlich gemacht!

Im Dolmabahçe-Palast z.B. war das Fotografieren in den Innenräumen komplett verboten.

Am Eingang des Palastes gab es Kontrollen wie am Flughafen