Reiseforum - Reiseberichte

Bei Wahlen herrscht in Venezuela immer Ausnahmezustand und es kommt auch zu Gewalt zwischen den Gegnern bzw. deren Anhängern. Ob Chavez nun abgewählt wird, sei mal so dahingestellt. Ob es danach besser wird, sowieso...

Auf der Isla Margarita wird man wahrscheinlich nicht allzuviel davon mitbekommen, solange man Porlamar meidet. Die Kriminalitätsrate wird wohl unverändert hoch bleiben. Aber fürs Festland (und da vor allem Caracas) ist die Warnung wohl mehr als nur notwendig

Vielleicht etwas , vielleicht auch nicht. Wer es irgendwie möglich machen kann, der verlässt Venezuela. Das Land und das Leben dort hat keine Zukunft mehr, die Gesamtsituation ist zu verfahren. Schade - denn eigentlich haben die dort alles. Naturreservate, Erdöl, Bodenschätze, traumhafte Strände, selbst maledivenähnliche Inselwelten... aber Korruption, Kriminalität und Gewalt regieren den Alltag - weitaus stärker als zu der Zeit, in der ich dort lebte und arbeitete. Auch Maduro wird es nicht ändern. Und auch ich musste von 1999 - 2001 drei Überfälle aufs Büro meines Arbeitgebers mitmachen und den Kriminellen mit ihrer Pistole an meiner Schläfe als Schutzschild dienen. Zum Glück haben meine damaligen Kollegen richtig reagiert und alles hergegeben, was sie hatten - sonst könnte ich das hier jetzt nicht schreiben.

Freudig überrascht war ich, als ich die Kaxapa Factory in Playa del Carmen/ Mexiko besuchte. Ein Kleinstunternehmen und eine erfolgreiche Auswanderungsgeschichte einer intakten Familie, herzliche venezolanische Gastfreundschaft, wie ich sie aus der "guten" alten Zeit kenne und authentische Ess - Kultur im Ausland. Chapeau!!! SO geht es. Ich wünsche noch viel mehr Venezolanern einen solchen Neubeginn im Ausland - auf legalen Wegen und mit viel Fleiss, Engagement und Arbeit.

Das war nun schon der dritte tödliche Überfall auf einen Urlauber innerhalb von 7 Monaten auf Isla Margarita. Die Ursache war in allen Fällen die Gleiche: Wehren bei einem Überfall. Zwar verständlich, dass man sein Eigentüm vielleicht auch reflexartig verteidigen will, aber ein großer Fehler...

Lt. diversen Pressemeldungen hat Aida aufgrund des tödlichen Überfalls auf einen ihrer Passagiere inzwischen die Isla Margarita aus dem Programm genommen. Stattdessen werden nun St. Vincent und die Grenadinen angesteuert.

Mich hat es ziemlich erstaunt, dass die Aida überhaupt noch einen Stop auf Isla Margarita hatte. Die allermeisten Reiseveranstalter haben die Insel nicht mehr im Programm, es gibt zumindest von Deutschland aus keine Direktflüge mehr... und das schon seit Jahren. Durch die Situation im Land hat sich die Nachfrage auf dem touristischen Markt praktisch in Luft aufgelöst.