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Solveig

unregistriert

1

Montag, 10. Oktober 2011, 13:42

Heute: Betriebsversammlung des Loading-Personals an Flughäfen

An den großen deutschen Flughäfen (ich glaube betroffen sind München, Frankfurt, Berlin, Hamburg und Düsseldorf) findet heute Mittag gegen 14:00 Uhr eine Betriebsversammlung des Loading-Personals statt. Die Dauer der Betriebsversammlung wird auf ca. 1 Stunde geschätzt, kann aber auch länger dauern.

Während dieser Zeit werden keine Flugzeuge be- oder entladen - der Flugbetrieb wird dadurch praktisch lahmgelegt.

Zahlreiche Flüge fallen aus oder verschieben sich entsprechend.

2

Montag, 10. Oktober 2011, 13:47

Das ist der Hintergrund:

Nach einer geplanten EU-Vorgabe sollen Flughäfen mit mehr als 5 Millionen Passagiere im Jahr die Bodenabfertigung in rechtlich engenständige Gesellschaften auslagern. Zusätzlich soll es mindestens 3 statt bisher 2 Anbieter pro Flughafen geben. Diese externen Anbieter können auch Leiharbeiter beschäftigen, wodurch sich nach Ansicht der Gewerkschaft verdi die Qualität der Abfertigung als auch Arbeitsbedingungen und Einkommen bei den bisherigen Beschäftigten verschlechtern könnten.
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

3

Montag, 10. Oktober 2011, 14:04

Der Kurier spricht von 14 deutschen Flughäfen, Linz und Wien machen auch mit: KLICK

Unsere EU präsentiert sich halt wie so oft als eine Gemeinschaft der großen, reichen, mächtigen. Das Gesetz öffnet Lohndumping Tür und Tor.

Solveig

unregistriert

4

Montag, 10. Oktober 2011, 16:41

Es wurden ja in der Vergangenheit natürlich immer schon Betriebsversammlungen abgehalten, aber offensichtlich wurden diese Betriebsversammlungen in der Vergangenheit besser abgesprochen. Oder soll man sagen, dass sie heute besser abgesprochen wurden ? :ironic:

Für mich hat die Tatsache, dass gleichzeitig bei allen großen Flughäfen eine Betriebsversammlung abgehalten und die Auswirkungen auf den Flugbetrieb in Deutschland und Österreich billigend in Kauf genommen werden, schon den Charakter eines Streiks.

5

Montag, 10. Oktober 2011, 16:53

Aus meiner Sicht das richtige Mittel. Wenn's für so viele Leute existenzbedrohend wird, find ich das OK. Wir gehen ohnehin seit vielen Jahren den amerikanischen Weg der McJobs. Die Leute, die zwei oder mehr Jobs annehmen müssen, um sich und ihre Familie über Wasser halten zu können, werden immer mehr.

Solveig

unregistriert

6

Montag, 10. Oktober 2011, 17:19

USA ist sicherlich ein Kapitel für sich. Und dort hat es auch etwas mit der allgemein schlechten Bildung zu tun.
Eine Familienangehörige in Connecticut unterrichtet dort an einer HighSchool, also nicht auf dem "flachen Land", sondern in einem der dicht besiedelten und "intellektuell informierteren" Gebiete der USA. Sie meint, mein Englisch sei besser als bei vielen ihrer Schüler (obwohl ich mir selbst Englisch beigebracht habe). Sie fragt sich oft, was aus ihren Schülern mal werden soll, weil sie die einfachsten Aufgaben oftmals nicht bewältigen können.
Das bestätigt mein eigenen Beobachtungen, die ich in den USA bislang machen konnte.
Das nur am Rande zum Thema "mehrere Billigarbeitsplätze in den USA".

Grundsätzlich gesehen zum Thema "Streik" bin ich (inzwischen) nicht auf Deiner Seite. Man ist kaum noch in der Lage, auszurechnen, was die durch Streiks oder "Betriebsversammlungen" angerichteten Schäden zu Lasten Dritter kosten, es dürften immense Summen sein, für die wir letztlich alle aufkommen müssen. Und die Zeiten sind im Moment nicht gerade geeignet, sich mit noch mehr Kosten zu belasten.
Und bei Streiks trifft es sehr oft den so genannten kleinen Mann, den sicherlich überhaupt keine Schuld an den Problemen der streikenden Arbeitnehmer trifft.

7

Montag, 10. Oktober 2011, 20:12

Sie meint, mein Englisch sei besser als bei vielen ihrer Schüler (obwohl ich mir selbst Englisch beigebracht habe). Sie fragt sich oft, was aus ihren Schülern mal werden soll, weil sie die einfachsten Aufgaben oftmals nicht bewältigen können.
Und das liegt an den Menschen selbst? Dumm, selber schuld?!

Einer, der am Flughafen Koffer jongliert, muss auch kein Genie sein. Aber er soll von diesem einen Job seine Familie ernähren können, ohne zusätzlich morgens um 5 Zeitungen oder Brötchen austragen oder seine Runden als Nachtwächter drehen zu müssen.

Solveig

unregistriert

8

Montag, 10. Oktober 2011, 20:20

Dumm, selber schuld?!

Sie sind unwillig zu lernen. Das ist nicht meine Erfahrung, sondern die der Lehrer. Und wir sprechen nicht von der Basic-School.

9

Montag, 10. Oktober 2011, 20:27

Nochmals: Um Koffer zu verladen braucht man nicht Shakespeare zitieren zu können. Aber man sollte damit seinen Lebensunterhalt verdienen können.

Und um wieder nach Europa zurück zu kehren: Auch bei uns gibt es schon reichlich Leute, die mit einem Job nicht das Auslangen finden. Die Anstellung von Leiharbeitern = Billigarbeitskräften (aus Niedriglohnländern) ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Wir haben seit über 10 Jahren Reallohnverluste, gleichzeitig gibt's immer mehr Superreiche.

Aussagen im Stil von "hätt's was g'scheites g'lernt" halte ich für zynisch und nicht angebracht.

Ich hab aber auch keine Flughafenaktien und keine hohen Geldbeträge im Ausland, deshalb eine andere Sicht auf solche Dinge. :ironic:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »NoDurians« (10. Oktober 2011, 20:30)


10

Montag, 10. Oktober 2011, 20:37


Und um wieder nach Europa zurück zu kehren: Auch bei uns gibt es schon reichlich Leute, die mit einem Job nicht das Auslangen finden. Die Anstellung von Leiharbeitern = Billigarbeitskräften (aus Niedriglohnländern) ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Wir haben seit über 10 Jahren Reallohnverluste, gleichzeitig gibt's immer mehr Superreiche.

Aussagen im Stil von "hätt's was g'scheites g'lernt" halte ich für zynisch und nicht angebracht.

Ich hab aber auch keine Flughafenaktien und keine hohen Geldbeträge im Ausland, deshalb eine andere Sicht auf solche Dinge. :ironic:


Du nimmst mir das Wort aus dem Mund.

Ich wollte auch schon schreiben, die meisten Menschen brauchen sich heut am Tage keine Gedanken machen ob sie ihre " Penunsen" im Ausland anlegen.

Ich finde die Aktion mit den großflächigen Betriebsversammlungen jedenfalls völlig in Ordnung und hoffe, das es was bringt für die Leute.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

Sina

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11

Montag, 10. Oktober 2011, 20:42

Gerade in großen Firmen wird ja zunehmend dazu übergegangen, Stellen auzubauen und für geringere Gehälter wieder neue Mitarbeiter oder Leiharbeiter einzustellen oder Mitarbeiter in eilig gegründete Tochterfirmen zu verschieben. Natürlich zu vergleichsweise schlechteren Konditionen. Siehe z. B. aktuell TUI. Unbefristete Arbeitsverträge sind heute nach Ablauf der Probezeit wohl eher die Ausnahme. Hier sollte die Regierung die gesetzlichen Vorgaben verschärfen, ansonsten wird sich da nie etwas bessern, sondern eher noch verschlechtern...
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Solveig

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12

Montag, 10. Oktober 2011, 20:50

Ich kenne das natürlich, dass in großen Firmen zunehmend Stellen abgebaut werden. Das ist auch nicht in Ordnung und es wird sich -in welcher Form auch immer- irgendwann rächen.

Es kann aber nicht sein, dass Arbeitnehmer, die in ihrer Arbeitswelt nicht zufrieden ist, zu Lasten unbeteiligter Dritter streiken. Macht macht sich gar keine Gedanken mehr, was man bei diesen unbeteiligten Dritten an Problemen und finanziellen Verlusten auslöst ? Alles Sch... egal ?

Aber bevor mich jemand nach der Ideallösung fragt, wie Arbeitnehmer und Arbeitnehmer in Tarifgesprächen zusammen kommen sollen, wenn der Arbeitnehmer nicht will - ich weiß es auch nicht.
Aber ich hätte ein Riesenproblem, meine Ansprüche zum Nachteil unbeteiligter Dritter durchsetzen zu wollen.

13

Montag, 10. Oktober 2011, 20:52

Man ist kaum noch in der Lage, auszurechnen, was die durch Streiks oder "Betriebsversammlungen" angerichteten Schäden zu Lasten Dritter kosten, es dürften immense Summen sein, für die wir letztlich alle aufkommen müssen. Und die Zeiten sind im Moment nicht gerade geeignet, sich mit noch mehr Kosten zu belasten.


die Grundrechte der Arbeitnehmer weden von dir mit Geld aufgerechnet?
demnächst wirste auch gefragt ob du gerade jetzt dein Bedürfniss erledigen mußt. Weil dadurch gerade Kosten entstehen und du 5 Min. warten mußt :batsch: :Günni:

Solveig

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14

Montag, 10. Oktober 2011, 20:54

Nein, werden sie nicht.

Sina

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15

Montag, 10. Oktober 2011, 20:56

@ Pitt: Ist zwar jetzt etwas :OT: , aber so einen Chef hatte ich mal. War ein Aushilfs - Zweitjob in einem Restaurant (ich war jung und brauchte das Geld :pfft: )und ich habe mich erdreistet, nach Übergabe meiner Tische an eine Kollegin kurz die Toilette aufzusuchen. Bin leider auf dem Rückweg dem Chef über den Weg gelaufen, der wissen wollte, wo ich war und der Meinung war, ich müsste ihn für "menschliche Bedürfnisse" um Erlaubnis fragen. Ich habe ihn nur angeschaut, freundlichst gefragt, ob er was gesagt hat und ob ich ihm weiterhelfen kann und hab seelenruhig weitergearbeitet. Seitdem hat er mich in Ruhe gelassen. Zum Glück war es nicht mein Hauptjob, da hätte ich mich das wohl nicht ohne Weiteres getraut... Aber in dem Fall war es mir gerade mal egal, ob der mich rausschmeisst oder nicht - ich hätte auch in jedem anderen Restaurant eine Aushilfsstelle bekommen.
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16

Montag, 10. Oktober 2011, 21:10

Macht macht sich gar keine Gedanken mehr, was man bei diesen unbeteiligten Dritten an Problemen und finanziellen Verlusten auslst ? Alles Sch... egal ?
Wer sind die "unbeteiligten Dritten"? Die Shareholder der Flughafen-Aktien?! :denk:

Diejenigen, die sich's richten können, diese oberen 5 - 10% unserer Gesellschaft machen sich die wenigsten Gedanken. Und wenn die Kleinen mal aufbegehren um ihre Rechte zu bewahren, dann gibt's den großen Aufschrei.

Sina

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17

Montag, 10. Oktober 2011, 22:07

... von anderen "kleinen" der Gesellschaft. Wer steht denn letztendlich an den Flughäfen und kommt nicht weiter? Das sind größtenteils Familien, die angesicht der Herbstferien in den Urlaub wollen. Die haben eigentlich nichts mit der Sache zu tun, werden aber trotzdem die Leidtragenden sein...
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Solveig

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18

Montag, 10. Oktober 2011, 23:03

Wer sind die "unbeteiligten Dritten"? Die Shareholder der Flughafen-Aktien?! :denk:

Fallen Dir wirklich keine anderen ein ?

ElBuitre

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19

Dienstag, 11. Oktober 2011, 09:06

Nun ja es geht um Verdi und um die Flughafengeselschaft - da kann es keinen Streit um Toilettenpausen geben, das sind beide Profis.

Aber um Löhne wird es immer Streit geben - leider bei vielen Gewerkschaften auch aus Machtinteresse!

Ich habe im Bergbau in den nahezu 30 Jahren nie Streiks um Gehälter erlebt, da haben sich die Beteiligten immer früh geeinigt!

Nur sind Betriebsversammlungen im Betriebsverfassungsgesetz vorgeschrieben undauch das die Kosten der Arbeitgeber übernimmt!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ElBuitre« (11. Oktober 2011, 09:10)