Ich war schon 5 x in Vietnam und das immer für ca. 3 bis 4 Wochen, also müsste ich die Frage eigentlich beantworten können. Ist aber trotzdem nicht so einfach.
Ganz pragmatisch gesehen ist Vietnam ein Land, wo es warm ist, das relativ einfach zu erreichen ist, wo das Essen schmeckt, wo es tolle Hotels und Resorts gibt und das Preisniveau sensationell niedrig ist. Klingt wie Thailand vor 20 Jahren. Genau dieser Vergleich ist aber problematisch, es sind nach meiner Erfahrung gerade die Thailand-Urlauber, die "einfach mal woanders" Urlaub machen wollen, und dann enttäuscht sind. Denn Vietnam ist anders. Das lässt sich schwer ausdrücken, ich würde sagen, unverfälschter, ehrlicher und ein bisschen roher. Die Vietnamesen verbiegen sich - im Gegensatz zu den Thais - nicht für die Touristen. Das berühmte und oft missverstandene Thai-Lächeln gibt es nicht, wenn einen jedoch jemand anlächelt, dann ist es meist ehrlich.
Vietnam ist meiner Meinung nach für einen reinen Badeaufenthalt zu schade. Es gibt viel zu sehen und es schadet nicht, sich auf die Mentalität und die Lebensweise der Vietnamesen einzulassen bzw. sich auch ein wenig für die Geschichte des Landes zu interessieren. Wir waren zuletzt im Dezember mit dem Motorrad in Südvietnam unterwegs und haben viel gesehen: Kaffeemuseum, Teeplantagen, Fischsaucen-Museum, Salzfelder., Cham-Tempel, Ho-Chi-Minh-Museum... Nix von Weltrang, sondern lauter Kleinigkeiten, für die man sich interessieren kann. Wenn einem sowas am A. vorbei geht, wird man mit Vietnam nichts anfangen können und beginnt recht schnell, die negativen Dinge zu sehen. Und - sofern man's kennt - mit Thailand zu vergleichen. Die Enttäuschung ist dann vorprogrammiert.