Reiseforum - Reiseberichte

Mich würde Israel schon sehr interessieren. Was mich abhält ist weniger die deutsche Geschichte als Sicherheitsbedenken wegen Anschlägen die leider immer wieder vorkommen. Es ist kein sehr sicheres Land. Ein Kollege hat es letztes Jahr trotzdem gewagt und war begeistert.

Sicher ist das Verhältnis vorbelastet, aber es haben mir mehrere bestätigt, dass die Israelis sehr gut wissen, dass unsere Generation nicht mehr daran beteiligt war und anerkennen, dass Interesse besteht, sowohl die Geschichte aufzuarbeiten als auch an der alten, religiösen Geschichte des Landes. Sie waren sehr zuvorkommend und freundlich wenn man Interesse zeigte.

Ich würd mich nicht hintrauen. Selbst eine Reise mit der AIDA die dort hinführt würde ich nicht buchen.

Mich würde Jerusalem, Bethlehem, das Tote Meer usw. schon interessieren. Es ist ein faszinierendes Land und die biblische Geschichte ist dort verwurzelt.

Aber wie schon gesagt, ich hätte ein ungutes Gefühl dabei. Auch die Israelis leben jeden Tag mit dem Bewusstsein, dass sie abends vielleicht ihre Angehörigen nicht mehr sehen. Es passieren Anschläge plötzlich in Cafes, auf Straßen und Plätzen, die nicht zu verhindern sind. Der Konflikt mit den Arabern ist täglich präsent.

Mein Kollege war begeistert von dem Land, er hatte nur hin und wieder ein ungutes Gefühl, gab aber zu, dass in Gesprächen mit Israelis sich diese tägliche Angst herauskristallisierte. Es gab fast keine Familie die keine Verluste erlitten hatte und diese Menschen leben wirklich von heute auf morgen.Auf arabischerSeite sieht es leider genauso aus. Bewundernswert wie sie das ertragen, aber im Urlaub brauche ich das nicht.

Ich bin froh in einem Land zu leben das ziemlich sicher ist. Natürlich gibt es nie eine hundertprozentige Sicherheit und ein normales Risiko tragen wir alle, aber verglichen zu dem Land können wir uns glücklich schätzen. Man muss das Schicksal nicht herausfordern.

Zitat von »Anna«

Ich würd mich nicht hintrauen.

Die Flüge nach und von Israel sind die sichersten überhaupt.

Aber der Aufenthalt dort nicht unbedingt
Ich würde Israel sehr wohl besuchen, wenn ich mal Zeit finde.
Ich glaube auch nicht, dass die Israelis uns die Vergangenheit vorrechnen, Ausnahmen gibt es natürlich immer.
Es gab doch auch genug Landsleute, welche den Verfolgten geholfen haben.

Zitat von »Reise-Freak«

Die Flüge nach und von Israel sind die sichersten überhaupt.

Ja, soweit bekannt, verfügen die israelischen Flugzeuge sogar über ein Raketen-Abwehrsystem an Bord.

Wenn man mit EL-Al fliegt muss man sich vorher einen Profiling mit z.T sehr intimen Fragen unterziehen.
Bloss nicht sagen, mein Koffer hat mein iranischer Kumpel gepackt!

also ich fliege nächstes Monat nach Israel mit einem Freund von mir, dessen Vater Iraner ist. Wird bei der Einreise bestimmt lustig ;) Ich kann euch ja dann erzählen wies war!

haha, bestimmt ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen was es da für große probleme geben soll.. befragen werden sie uns und das wirds wohl gewesen sein.. na wir lassen uns mal überraschen ;)

Zitat von »Bear300lbs«

Ich tue mich ob der Deutschen Geschichte schwer, nach Israel zu reisen weil ich mir vorstellen kann, das gerade wir Deutschen bei vielen Israelis nicht wirklich willkommen sind. Wie seht Ihr das?

Hallo Bear,

ich war noch nie in Israel, habe aber vor etlichen Jahren bei der CeBit mal auf dem Stand einer kleinen israelischen Firma gejobbt. Absolut easy -going, sehr nette und tolerante Leute, die mit der Vergangenheit wahrscheinlich "fertiger" sind als wir. Und die zum Lunch bevorzugt Currywurst mit Pommes aßen (Originalzitat: "Och, die Sache mit dem koscheren Essen machen wir in Israel manchmal, aber hier sind wir doch auf Reisen ") und die die vor Messebeginn bei Metro für den Stand gekaufte Espressomaschine vor der Abreise noch gegen eine neue umtauschten, weil sie "schmutzig" war und sich eine nagelneue fürs Büro mit nach Israel nahmen Zum Abschied gab der Chef mir sogar noch 500,- DM Trinkgeld - was ich nicht annehmen wollte, aber er war halt zufrieden und hat es mir förmlich aufgedrängt bzw. heimlich in die Tasche gesteckt

Ein ehemaliger, langjähriger Kollege von mir (leider verstorben ) war auch Israeli - keinerlei Probleme. Ganz im Gegenteil.

Ich denke, daß die Einreise zwar sicherlich kein Zuckerschlecken ist, aber wenn man erstmal da ist, findet sich vieles von selbst und wird größtenteils auf freundliche Menschen treffen, die einen nicht als Nazi o. ä. ansehen, wenn man ihnen genauso offen und tolerant gegenübersteht.

Ich kann verstehen, dass einige Probleme damit haben, dieses Land zu bereisen, einfach weil man sich den Landsleuten gegenüber vielleicht irgendwie verpflichtet oder schuldig fühlt... aber ich persönlich würde das Land auch gerne einmal bereisen und hätte keiner Probleme damit. Dass man als Nazi angesehen wird, fürchte ich auch nicht, weil ich glaube, dass man in einem Land, das so direkt betroffen war, mit Vorurteilen aufräumt und die Vergangenheit abschließt; Extremisten gibt es in jedem Land und in jedem Bereich, da ist die Gefahr in Isreal wohl kaum höher, als in anderen Ländern.

Einzig, was die Anschläge angeht, bekomme ich ein mulmiges Gefühl. Obwohl das Risiko nicht unbedingt hoch ist, dass ein Anschlag mich direkt betrifft, habe ich von der Wahrscheinlichkeit nicht viel, wenn es mich dann doch erwischt.