Reiseforum - Reiseberichte

Da sieht man wieder wie viele Leut´ am Pool rumknackern.
Bei mir bekommt eindeutig die meiste Knete die Putzmaid, die tut das meiste für mich
Platz 2 sind die diversen Schankmopeds (Servierkräfte) und auf Platz 3 bereits die Kofferboys.
Nun gut, ich liege auch nie am Pool

Poolboys kann ich aufgrund meiner Winterurlaube kaum beurteilen, aber der Typ am Strand, der dort die Auflagematten verteilt ist jedes Trinkgeld wert. Der schuftet wie ein Pferd, hat für jeden ein Lächeln und ein liebes Wort und ist akribisch wegen der Sauberkeit und wird vom Hotel wahrscheinlich nur ein kleines Gehalt bekommen. Der Mann ist ne Visitenkartefürs Hotel!

Also ich hätte spontan auf die Kofferboys getippt (höchstens 3?). Wenn ich das Geld bei der Ankunft und Abfahrt in etwa hochrechne, muss das doch ein Vermögen sein. Beim Poolboy, Strandboy, Kellner, Putzfrau hingegen arbeiten meist mehrere an einem Arbeitsplatz, sodass nicht so viele Gäste auf einem Arbeiter fallen.

Das ist echt Wahnsinnn......dumm nur wenn man alles rauspossaunt..hätte auf die Putzfrau getippt, die steht bei mir mit Kellner an erster Stelle

Bei mir bekommt auch die Putzfrau am meisten. Sauberkeit und Hygiene ist mir vor allem in südlichen Ländern sehr wichtig und deswegen gebe ich da gerne mal ein gutes Trinkgeld. Die Putzfrauen bedanken sich auch wirklich mit guter Arbeit und basteln mit Handtüchern und Rosenblättern immer ein schönes Bild auf dem Bett.

An zweiter Stelle kommt bei mir der Kellner, den ich immer gleich am Anreisetag mit einem Schein besteche.
Somit bekomme ich über den ganzen Urlaub verteilt immer super Drinks, auch mit internationalen Spirituosen, die bei All Inclusive nicht dabei sind.

Kofferboy und Putzfrau stehen auch bei mir an erster Stelle .... wenn man die Putzgeister denn erwischt?!
Aber jetzt kommt eine -bestimmt- blöde Frage: Wie lasst ihr dem Service und dem Barpersonal Trinkgeld zukommen, ohne dass es denen unangenehm ist und die vielleicht noch Ärger bekommen?
.... ich muss dazu sagen, dass wir immer super Service und Drinks hatten - ohne Trinkgeld - wahrscheinlich nur auf Grund unseres freundlichen Wesens?!
... aber sie hätten es teilweise echt verdient.... Haben es immer bei Abreise großzügig bemessen in die aufgestellten Behälter getan, nicht dass ihr denkt, wir wären soooo ungehobelt....

Service- und Barpersonal gebe ich Trinkgeld immer gezielt, diskret und direkt. Das geht ganz gut - man kann z. B. beim Abräumen etwas in die Westentasche stecken, es beim Händeschütteln den Besitzer wechsen lassen, unter der Kaffeetasse verstecken, etc.. Ich achte aber immer darauf, daß der Chef es nicht mitbekommt, denn der will oft seinen Anteil haben, obwohl er vielleicht selbst gar nicht mit anpackt und sowieso schon ein höheres Grundgehalt hat.

Viele Hotels haben ja auch Trinkgeldboxen herumstehen. Bevor ich da etwas hineinwerfe, frage ich mehrere "einfache" Angestellte, wie die Trinkgelder verteilt werden. In manchen Hotels bekommen die Abteilungsleiter 30% und mehr aus der Trinkgeldkasse für sich und der Rest wird unter den Kellnern aufgeteilt. Sowas unterstütze ich nicht. Der, der mich gut behandelt und einen guten Job macht, soll auch direkt etwas davon haben.

Trinkgeld bekommen von mir natürlich die Bellboys (aber nur, wenn sie korrekt arbeiten, den Koffer auf die Kofferablage legen, das Zimmer (Safe, Licht, Klima, Minibar) kurz zeigen, freundlich sind und nicht nach altem Schweiss riechen. Nur Koffer ins Zimmer werfen und vor sich hinmüffeln gilt nicht .), Keller und Barkeeper je nach Leistung, Putzfrau (ab dem 2. Tag - erstmal will ich sehen, wie sie ohne Trinkgeld putzt Wenn sie richtig gut ist, gibt es auch noch ein kleines Haribo - Päckchen als Goodie dazu), Köche (ja, auch die Köche. Es macht Sinn, sich mit dem Kerl an der Showcookingstation anzufreunden, wenn er freundlich ist und kochen kann ), gerne auch Gärtner (wenn sie freundlich grüßen, der Garten top - gepflegt ist und sie einem, wie z. B. in der Dominikanischen Republik durchaus üblich, auch mal eine Kokosnuss von der Palme holen und öffnen), Haustechniker bekommen auch etwas, wenn ein kleiner Defekt auf dem Zimmer schnell behoben wird.

Aber ich lehne es strikt ab, mit Trinkgeld in Vorleistung zu treten, um mir guten Service zu erkaufen. Erst der Service, dann das Trinkgeld. Kein Service = kein Trinkgeld

Zitat von »Sina«

ZITAT von SINA

Aber ich lehne es strikt ab, mit Trinkgeld in Vorleistung zu treten, um mir guten Service zu erkaufen. Erst der Service, dann das Trinkgeld. Kein Service = kein Trinkgeld

Sehe ich genauso!

Zitat von »Sonnenschein«

aber anscheinend können sich die Jungs nach einer Saison (wenn sie gut und nett sind) dafür Auto oder kl Wohnung kaufen..
unser Pooljunge war so stolz, das er seinen Hauskauf (40 000 euro) jedermann erzählte

...irgendwas machen wir dann doch alle verkehrt...
Ich kenne hier in D keinen Kellner oder sonstigen Bediensteten aus der Hotelerie, der sich nach einer Saison ein Auto oder gar eine ETW vom Trinkgeld kaufen kann...
Könnte das sein, dass die Urlauber auch alle ein wenig übertreiben und die Geldbörse ein wenig zu locker tragen und viel zu schnell und zu viel Trinkgeld geben?
Irgendwie soll ja eigentlich auch der offizielle Verdienst (man munkelt so um die 200 Euro für einen Kellner) dem Trinkgeld standhalten und in Relation gesetzt sein.
Was müssten in Deutschland prozentual zum Verdienst hier denn dann an Tip gegeben werden?
Wir geben übrigens auch nach Leistung und niemals Vorkasse.

Von meiner Oma habe ich noch den Satz im Ohr: "Trinkgeld kriegt nur der, der mehr für mich tut als er muss!!!"

Zitat von »Clivia«

"Trinkgeld kriegt nur der, der mehr für mich tut als er muss!!!"

Das unterschreibe ich sofort. Wer einen galaktischen Job macht, schnell, freundlich, serviceorientiert und professionell ist, der bekommt sehr gerne ein gutes Trinkgeld. Wer aber nur faul herumsteht und maximal Standard - Service gibt, der kriegt gar nichts... Warum soll ich einem Koch, der nichmal ein simples Hähnchenbrustfilet saftig grillen kann, etwas zustecken?!? Wenn er mir ein schönes Rinderfilet perfekt medium und nicht standardmäßig als "Schuhsohle" zubereitet, dann bekommt er gerne etwas zugesteckt. Genauso wie der Gärtner, der mir freudestrahlend mit einem offenen Lächeln und einer trinkfertigen Kokosnuss entgegenkommt, die er mir überreicht oder die Putzfrau, die mich jeden Tag mit kreativen Handtuchfiguren und einem blitzblank gereinigtem Zimmer erfreut.

Also wer in unseren Zimmern Putzfrau ist hat eh das große Los gezogen, wobei ich diese Handtuchfiguren zwar mal ganz nett finde, aber in der 5. Woche ist das die Luft raus.

Wir besorgen uns vor dem Urlaub immer sehr viele Schokoartikel (in der Vorweihnachtszeit eh kein Problem) und so gibt es immer mit dem Tip etwas Schokoladiges (für die Kinder!!!)

Tip Boxen nutze ich gar nicht mehr. Ich habe da mal ein abschreckendes Bsipiel gesehen, seitdem bin ich kuriert!

Schön dass mal die Gärtner erwähnt wurden. Die haben letzten Winter viel von uns erhalten! Es war der Wahnsinn wie sie nach einem Orkan ruck zuck 3 gefallene Bäume wegschafften und den Poolbereich von Ästen, Zweigen und Millionen Kiefernnadeln befreiten und gleichzeitig noch ne Weihnachtsdeko installierten.

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Hier die Fotos zu obigen Beitrag:

Zitat von »Sonnenschein«

aber anscheinend können sich die Jungs nach einer Saison (wenn sie gut und nett sind) dafür Auto oder kl Wohnung kaufen..
unser Pooljunge war so stolz, das er seinen Hauskauf (40 000 euro) jedermann erzählte, folglich darf er jetzt nur noch die PoolWCs putzen..
bin mal gespannt, ob er da dieses Jahr auch seine Zeit (WCs) verbringt..

Man sollte aber nicht vergessen, dass man nicht alles für bare Münze nehmen darf, was die so erzählen. Sind gute Geschichtenerzähler, fast so gut wie die Araber.

Aber wenn ich manchmal so lese was an Trinkgeld gegeben wird, sollte es denn stimmen, wundert es mich nicht das ohne keiner mehr seinen Popo bewegt.


Bisher dachte ich, dass die Putzfrau am meisten Trinkgeld bekommt.

Trinkgeld - wie bereits erwähnt - nicht in Vorleistung. Also werde ich im nächsten Urlaub mein Trinkgeld auch direkt verteilen.
Aber nun einmal zum Trinkgeld generell. In Deutschland ist in der Gastronomie das Grundgehalt einer Restaurantfachfrau ( wohlgemerkt, echt erlernter Beruf!!) so gering bemessen, dass sie gut sein muss, wenn sie inklusive Trinkgeld im Monat auf ein brauchbares Gehalt kommen möchte.
In der Türkei hat es sich mir bislang so dargestellt, dass diejenigen, die nicht nach Westeuropa ausgewandert sind, um Geld zu verdienen, in den Tourismus Hochburgen als Servicekräfte den Lebensunterhalt für sich und ihre großen Familien verdienen. Dort gibt es auch ( selbst erlebt !!) Bewertungen für die Serviekräfte, nach deren Beurteilung dann die Weiterbeschäftigung gesichert ist.
Aber auch da gilt, positive Bewertung und gutes Trinkgeld für guten Job. Freundlichkeit, Sauberkeit, richtig am Gast orientierter Dienst!
Liebe Grüße

Zitat von »Clivia«

der offizielle Verdienst (man munkelt so um die 200 Euro für einen Kellner)

Weltweit genormt?!

@NoDurians

Ich verstehe die Frage nicht.
Was soll weltweit genormt sein?

Oh, Dachte, das wär ein allgemeiner Thread, dabei geht's nur um TR. Bin schon weg.

Ist auch ein allgemeiner Thread, kannst ruhig wiederkommen.

Die Gehälter für das "einfache" Hotelpersonal (Kellner, Bellboys, Gärtner, Putzfrauen, etc.) sind weltweit vergleichsweise gering. Wenn dann einer einen guten Job macht, dann hat er sich ein Trinkgeld auch verdient. Aber übertreiben sollte man es mit dem Trinkgeld auch nicht, denn es soll eine Belohnung und keine Selbstverständlichkeit sein und auch als solche vom Personal aufgefasst werden.

Ich hasse es z. B. wenn ein Bellboy meinen Koffer aufs Hotelzimmer bringt, mir alles kurz erklärt (Safe, Minibar, Klimaanlage, etc.) und dann "zufällig" in der Tür stehen bleibt und demonstrativ die Hand aufhält. Selbst wenn ich das Trinkgeld schon in der Hand habe, stecke ich es in der Situation wieder ein. Ich gebe gerne, aber es sollte nicht mit einer Selbstverständlichkeit erwartet werden...

War der Thread nicht heut nachmittags noch im Türkei-Unterforum?!

Wenn man all zu spendabel ist, trägt das nicht nur zur Verteuerung der Urlaubsdestination bei, sondern auch dazu, dass Jobs als Reinigungskraft oder Kellner beliebter sind, als eine anständige Ausbildung. In vielen Ländern verdient ein Poolboy / eine Reinigungskraft wesentlich mehr als ein Lehrer oder so mancher Büroangestellte. Bildung wird also quasi bestraft.