Reiseforum - Reiseberichte

Fazit der ZDF.reporter:

7 Fake Bewertung auf 7 Portalen eingestellt - alle 7 Bewertungen wurden freigeschaltet.

Am besten war eine Bewertung mit einem Hotel in Österreich, wo man von allen Zimmern einen Blick aufs Matterhorn hatte.

Aus dem ergänzenden Interview mit einem "Insider" auf der Reporter-Homepage:

"ich bin gezielt in Hotels gegangen, um die Ecken zu finden, die man negativ bewerten kann. Um das zu dokumentieren, habe ich auch Fotos gemacht von Ecken in Hotels, die auf dem Foto furchtbar schlimm aussehen.

ZDF.online: "Was wollen Sie mit solchen Fotos in einer Bewertung erreichen?"

Insider: "Wenn Sie ein Foto hinzufügen, haben Sie eine Bewertung provoziert, die ganz sicherlich von 50, 60 Prozent als hilfreich abgehakt wird."

Das ganze Interview hier

In jedem Hotel gibt es Ecken, die weniger einladend bzw. "schlimm" aussehen. Z. B. Personaleingang, Lieferzone, Mülllager. Damit hat man aber als normaler Gast nichts zu tun und kommt damit nicht in Berührung.

Wer natürlich (ggf. in einem entsprechenden Auftrag) in genau diesen Ecken herumtreibt und dann noch etwas auf die Perspektive achtet, ggf. noch etwas nachhilft (Stichwort Wanderkondom, das durch diverse Hoteltestersendungen geisterte) und massenwirksam schreibt, der hat die geneigten Leser auf seiner Seite.

Gleiches gilt für die positiven Fakes. Die Hotedirektorin auf Gran Canaria hat sich ja damit herausgeredet, daß ein Gast den Rezeptionscomputer benutzt hätte. - aber mit der Mailadresse der Rezeption?!?

Egal, bei welchem Bewertungsportal man schaut - da wird überall viel Schmuh getrieben. Matterhorn in Österreich ist natürlich blamabel für das "Kontrollsystem" eines Portals. Aber ich glaube, es ist einem Bewertungsportal gar nicht möglich, alle Fakes auszuschließen. Selbst wenn man z. B. die Buchungsnummer eines Veranstalters als Zugangscode zur einmaligen Bewertung eines unter dem Vorgang gebuchten Hotels nimmt - der Hotelier selbst hat diese Buchungsnummer auch und kann theoretisch, wenn der Gast z. B. nach 4 Wochen immer noch keine Bewertung geschrieben hat, unter der Vorgangsnummer selbst eine Bewertung abgeben und in 99% aller Fälle würde es keinem auffallen, weil er ja den Zugangscode hatte...

Wer die Sendung der ZDF.reporter nochmals sehen möchte, kann das hier tun.

Zitat von »Sina«

Egal, bei welchem Bewertungsportal man schaut - da wird überall viel Schmuh getrieben.

Was soll "viel" bedeuten?

Ich gehe mal davon aus, dass der Großteil der Bewertung korrekt ist! Das entspricht meiner Erfahrung!

Ich nehme eh nicht jede Bewertung 100% ernst und in all den Jahren habe ich die Blindgänger schnell ausgemacht!

Werner

Mittlerweile gab es schon öfters Berichte über gefälschte Bewertungen. Sei es nun bei Hotelbewertungsportalen, oder bei anderen Online-Plattformen bei denen man Bewertungen zu deren Artikel nachlesen kann. Da outeten sich auch ehemalige "Bewerter" die berichteten, dass die Bewertungen (egal ob positiv oder negativ) gegen Bares abgegeben haben z.B. für Bücher, Elektroartikel, Kameras usw.

Ich war vor zwei Jahren in der Türkei und da hatten wir wir am Ende unseres Urlaubes einen Zettel auf unserem Bett liegen darauf stand, das wir bei HC eine gute Bewertung abgeben sollten .

Auf diesen Zettel stand auch der Name der Putzfrau. Jetzt war uns auch klar warum soviel Personal mit Namen gelobt wurde.

lg Petra

drpetra..
das ist aber nicht immer so.. denn wir mit jemanden besonders zufrieden sind, dann lob ich den in der Bewertung auch, nicht immer, aber ab und zu..

aufgefordert eine gute Bewertung in irgendeinem Portal abzugeben, wurden wir, egal wo, noch nie... und das finde ich auch gut so,,denn denen würd ich was anderes erzählen..

Hallo Petra,

was war das für ein Zettel und von wem ?

Tequila und ich hatten ja auch so etwas zu berichten aus einem gewissen Hotel in El Gouna. Da wurden ebenfalls die Gäste angehalten gute Bewertungen abzugeben.

...ist mir gerade wieder eingefallen: In einem Hotel in Deutschland, welches vor allem durch unterdurchschnittliche Leistungen (und das in allen Bereichen) glänzte, füllte ich den Gästefragebogen entsprechend aus. Irgendwie hatten wir das Hotelteam wohl auf dem falschen Fuß erwischt. Kommt vor.
Immerhin eine positive Sache: Ich bekam nach ein paar Tagen per Mail Feedback von der Geschäftsführung und eine Entschuldigung. Damit war für mich die Sache vom Tisch. Man hatte Schwächen erkannt, meine Kritik ernstgenommen, sogar noch um Fotos (falls vorhanden) von den Reinigungsmängeln im Zimmer gebeten, um die externe Reinigungsfirma zur Rechenschaft zu ziehen und jeden Kritikpunkt individuell und nicht mit Textbaustein - Blabla beantwortet und als Goody noch einen Übernachtungsgutschein für 1 Nacht draufgelegt - gute Reaktion, passt schon.
Aber in der Fußzeile des Briefes wurde ich gebeten, doch meine Erfahrungen während des Aufenthaltes auch mit anderen Usern auf einem großem Bewertungsportal zu teilen und eine Bewertung abzugeben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das deren Ernst war

Ich habe in meiner diesmaligen Hotelbewertung erstmals Namen erwähnt, aber weil mir die Betreffenden enorm positiv aufgefallen sind und nicht weil ich drum gebeten wurde!

Ein Hotelbesitzer in Deutschland war völlig verblüfft, als ich ihm sagte er solle mal in 2 Wochen bei HC reinsehen! Das kannte er gar nicht und war da m.E. nach völlig unter Wert bewertet!

Werner

hallo Freundin

Das Hotel war das Sherwood Breezes in Lara. Man kann das bei den Hotelbewertungen nachlesen das besonders viel Personal (vom Kellner bis zur Putzfrau) mit Namen genannt werden.

Und der Zettel auf dem stand, "Schreiben sie bei HC eine gute Bewertung",dann noch die genaue Internetadresse und der Name der Putzfrau.

lg Petra

für deine Auskunft Petra.

Ich meinte mit was war das für ein Zettel, ob es ein richtiges Formular vom Hotel war oder eben nur ein Zettel. Vielleicht von der Putzfrau.

Wenn selbst Bilder, die mit einem Wasserzeichen bzw. Copyright Vermerk "durchrutschen" kann auch schon die eine oder andere Fake-Bewertung unbemerkt bleiben.

Es war ein kleiner kopierter Zettel wie eine Visitenkarte, und das hat das ganze Personal bekommen(warscheinlich sogar vom Manager angeordnet).

Wir haben das öfter beim Essen beobachtet das es die Kellner an die Gäste verteilt haben.

Zitat von »drpetra«

Es war ein kleiner kopierter Zettel wie eine Visitenkarte, und das hat das ganze Personal bekommen(warscheinlich sogar vom Manager angeordnet).

Wir haben das öfter beim Essen beobachtet das es die Kellner an die Gäste verteilt haben.

Ah, alles klar. Na ja primitiver gehts ja nicht.

Hätte noch gefehlt das irgendein Kitsch dabei gelegen hätte den ihr dann kaufen solltet.

Ich war Ende Januar/ Anfang Februar im Sherwood Breezes und habe gerade eine Bewertung dazu geschrieben - ohne, daß ich dazu aufgefordert wurde. Allerdings war ich auch kein "normaler Urlauber", sondern dienstlich dort. Auch bei anderen, "normalen" Gästen konnte ich nicht beobachten, daß diese zu einer Bewertung aufgefordert wurden.

Solche Aufforderungen zur Bewertung sind teilweise auch von einzelnen Mitarbeitern initiiert. Das muss noch nichts über das Hotel aussagen. Ich verfahre nach dem Motto: Wenn ich aufdringlich aufgefordert werde, eine Bewertung zu schreiben, dann schreibe ich keine Ich schreibe Bewertungen gerne und freiwillig und gebe auch meine persönlichen Erfahrungen weiter - offen und ehrlich. Und da soll mir keiner kommen und sagen: "Bittebitte, schreibn doch was Nettes über uns..." Nö. Ist nicht. Wenn ich etwas als gut empfunden habe, dann gebe ich es gerne weiter. Und wenn etwas nach meiner Einschätzung nix war, dann bringe ich es vor Ort zur Sprache und wenn das dann nichts bringt, dann kommt es auch als "aktueller Status" in eine Bewertung.