Reiseforum - Reiseberichte

Ich erinnere mich noch mit Schrecken an eine Szene aus meiner Ausbildung. Da war ich gerade in der Küche eingeteilt. Es handelte sich um ein 4 - Sterne - Hotel. Schon Mitte der 90er kostete dort ein Rinderfiletsteak ohne Beilagen irgendwas um 35,- - 40,- DM. Dafür sollte ein Gast auch was erwarten können.

Nun ja - die 2. Küchenchefin wollte das Ding vom Grill auf den Teller befördern, dabei rutschte es ihr irgendwie aus der Grillzange, fiel auf den Küchenboden (welcher zwar mehrmals täglich geschrubbt wurde, aber zu der Zeit eben aussah, wie ein Hotel - Küchenboden nach ein paar Stunden halt aussieht)... Anstelle das Stück Fleisch zu entsorgen oder zumindest gut abzuwaschen, ganz durchzubraten und dann für Bratenplatten, Rindfleischsalat oder Sonstiges zu verwenden, wurde es lediglich aufgehoben, kurz an der schmutzigen Schürze abgewischt , mit neuem Pfeffer bestreut und raus zum Gast gebracht. Wenn der wüsste...

jo wie gesagt man weis besser nicht alles.
ich war mal in der Kneipe bei der Inventur dabei vor so ca 17 Jahren. Da wird jede Spirituose nacheinander zum Abmessen in einen Messbecher gekippt ganz toll war nach dem Baileys wurde der Korn reingekippt. ich sag nur noch so den trinkt doch keiner mehr

Achja Salate mit Mayo ess ich nur Privat niemals auswärts wer weiss was reingewurschdelt wurde

Genauso wie Obstsalat. Ich wollte mal einen gärenden Obstsalat aus dem Kühlhaus, der schon Blasen warf, wegwerfen. Küchenchef hat mich angepflaumt, das Zeug in ein Sieb gekippt, abgespült und mit O - Saft aufgefüllt. Und ab damit aufs Frühstücksbuffet. Champagnercocktail sozusagen

Bei mir im Imbiss bin ich befugt Sachen die ich selber nicht mehr essen würde zu entfernen.

Das Heisst wenn z. B nichts los ist und ne Wurst etwas länger auf dem Grill liegt und verbruzzelt ist entfern ich die ohne das mir jemand reinredet
Wenn was schlecht ist schmeiss ichs weg ich riech das meist schon morgens wenn ich ins Kühlhaus geh ob was nicht mehr gut ist
Manche Sachen sind eben noch gut und plötzlich nimmer wie z. B. Sosse die kann schnell abkippen wenn Gewitter ist

Sei froh - Rührei war in meinem Ausbildungsbetrieb auch so ein Thema. Immerhin wurde da noch mit frisch aufgeschlagenen Eiern gearbeitet und nicht mit diesem ekligen Tetrapackzeugs. Das gab es damals wahrscheinlich auch noch nicht. Aber wehe, es kam was vom Buffet zurück. Selbst wenn es schon durchs lange Warmhalten einen graugrün - Stich in der Mitte hatte - wenn der Küchenchef es mitbekam, durfte es nicht weggekippt werden, sondern sollte am nächsten Morgen in pürierter Form unters frische Rührei gemischt werden (ich hab es meist heimlich in den Schweineeimer gekippt und schnell noch ein paar Zwiebelschalen o. ä. drüber gegeben, damit es keiner sieht. Oder notfalls halt erstmal brav ins Kühlhaus gestellt und dann halt am nächsten Morgen als erstes entsorgt. Aber aufs Buffet ist mir das nicht mehr gekommen. Nur das Frühstück kostete damals schließlich schon 20,- DM, da kann der Gast ja wohl auch ein frisches Rührei erwarten ...

MEine Oma hat früher auch im Hotel gearbeitet dort sollte der Kaffeefilter zweimal gebrüht werden.
Meine Oma hat dann zur Chefin gesagt den können sie dann aber selber ausschenken

Wobei...die morgendliche Kühlhauskontrolle war bei mir immer so eine Sache... Ich musste nach dem Aufbau des Frühstücksbuffets, Rührei- und Würstchenbrutzeln auch immer das Salatbuffet kontrollieren. Die verschiedenen Salate standen fein säuberlich und abgedeckt in großen Eisdosen nebeneinander. Nun ja - früh um 06.30 und auf nüchternen Magen ist z. B. Meeresfrüchtesalat nicht so mein Ding. Da wurde dann nur die neben der Riech. und Sichtprobe "Hörprobe" gemacht (wenn's hörbar blubbert, dann ist er hinüber), aber nicht probiert. Ersatzweise wurde halt ein Mini - Pulpo genommen, an einem Beinchen geschleudert und fliegen gelassen. Fiel er von der Wand, war der Salat nach meinem Befinden noch ok. Bleibte er kleben, konnte der Salat auch weg

Ich hab mal schlechte Soße probiert schmeckt wie Ich hatte damals Schnupfen und hab nichts gerochen. Heut weis ich wenn sie Blasen schlägt ist sie hinüber

Toll ist auch wenn man Nachts einen Trinken war und es ist einem so

Dann kommt einer um 10Uhr in die Kneipe und bestellt nen Jägermeister, da fallen dir alle Sünden ein

Aus einem bekannten, damals auf Sternekurs befindlichen, Restaurant kann ich folgende Geschichte erzählen:

Mehrmals die Woche besuchte uns ein Bauunternehmer nebst überkandidelter Gattin. Beide Mitglied in einem Gourmetclub.

Um 22 Uhr machte bei uns die Küche dicht. Das Ehepaar kam immer pünktlich um 21.50 Uhr, brachte nochmal das ganze Personal mit zahlreichen Extrawünschen auf Trab und zahlten anschließend mit 500,--/1000,-- DM-Schein.

Zum Essen wurde immer jeweils 1 Glas eines besonders teuren Weines geordert - natürlich musste dafür jedesmal extra eine Flasche geöffnet werden.

Eines Abends hatte ich die Faxen dicke und den Herrschaften einen "ganz exklusiven Wein", "gerade frisch eingetroffen aus Frankreich", "noch gar nicht offiziell im Verkauf" "aufs Haus" und so weiter und so fort, kredenzt: ich hatte einfach sämtliche Reste zusammen gekippt!

Neeeiiiin, was waren die begeistert! Der "Wein" wurde beschnüffelt, von allen Seiten betrachtet und für wirklich außergewöhnlich befunden.

Ein dickes Trinkgeld gab es auch noch!!!

Unser Oberkellner kippte derweil auf dem Paß aus den Latschen.....

Unvergessen auch die abgelaufenen Säfte und Schweppes - Getränke aus der Minibar (der sonstige Inhalt wurde meist vor Ablauf des MHD verbraucht, abgesehen vielleicht vom Knabberkram, welches dann den Personal in der Kantine zum Fraß vorgeworfen wurde. Abgesehen von den Erdnüssen, die landeten in der damals noch hoch exotischen Saté - Sauce ). Aus dem abgelaufenen Minibar - Krempel wurde der Begrüßungsdrink für die Wochenend - Pauschal - Arrangement - Gäste gebaut. Ich habe eigentlich einen ziemlich robusten Magen, aber bei verdorbenen Säften bin ich sehr empfindlich. Jedes Mal, wenn ich im Service einen Begrüßungscocktail aus dem abgelaufenen Minibar - Zeug bauen und abschmecken musste, ging es wieder rund (da reichte schon 1 Esslöffel)

Wenn man das alles so liest,dann kann einem schon mal der Appetit vergehen.

Obwohl man sagt,Dreck macht Speck

Mein Mann hat mal in einem 5 Sterne Hotel in der Küche renoviert. Die Renovierung lief bei vollem Betrieb weiter. Die Fliesenstückchen die in die Sauce fielen wurden untergeruehrt. das Beste waren aber die Maler. Die malten den Kakerlaken bunte Punkte auf den Rücken und ließen sie ein Wettrennen laufen. Manchmal ist es glaube ich besser nicht alles zu wissen!

Stimmt, manchmal ist es wirklich besser.

Der Sternekoch Anthony Bourdain hat zu diesem Thema ein sehr gutes Buch geschrieben: "Geständnisse eines Küchenchefs"

Eines steht fest: Geschludert und getrickst wird sicherlich in allen Branchen mehr, als man sich vorstellen kann. Kennt man zumindest einige der Tricks, kann man sie umgehen.

Die Zeiten haben sich heute gerade in neueren, guten Hotels wohl auch etwas geändert. Heute kann man als Gast im Urlaub in einigen Hotels durchaus mal fragen, ob man mal einen Blick in die Küche werfen kann, wenn man sich dafür interessiert. Meist wird man dann mit einem schicken Einweghäubchen und Einwegüberziehern für die Füße ausgestattet und dann durch die Küche geführt. Manche Hotels bieten Küchenführungen auch ganz regulär an.

Eine gute Idee.

hatten wir auf dem Nilschiff. Da wurde uns auch ganz genau das Wasser erklärt, mit dem das Obst und der Salat gewaschen wurde. Danach war ich schon etwas beruhigter und habe auch mal Salat gegessen. Wurde nicht krank davon.

Ich denke, besonders seit der Einführung von HACCP, was in Deutschland erst 1998 zum Thema wurde (nach meiner Ausbildung) hat sich sehr viel zum Guten geändert. Wenn ich mir heute moderne Hotelküchen anschaue - das ist kein Vergleich zu dem, was früher üblich war. Eigene Bereiche für Gemüse/ Salate, weißes Fleisch, rotes Fleisch, Fisch, eigene farblich gekennzeichnete Messer und Schneidebretter für die unterschiedlichen Lebensmittel, routinemäßige Entnahme und Laboranalysen von allen Speisen, etc.. Das ist schon eine ganz andere Geschichte als das, was früher so üblich war. Ich will nicht abstreiten, daß nicht auch in der modernsten und hygienischsten Küche hier und da mal getrickst und geschludert wird. Aber meist wahrscheinlich sogar noch in einem geringeren Maße, als es in so manch einem Privathaushalt der Fall ist. Kein Hotelier und kein Gastronom will sich eine Klage wegen einer Lebensmittelvergiftung von einem Gast einhandeln.

Die Zimmer bzw. die Sauberkeit sehe ich da doch etwas kritischer. Ob da nun wirklich immer getrennte Lappen für Bad und Wohnbereich benutzt werden, ob die Toilette wirklich desinfiziert wurde, bevor die Banderole draufkam, wer wohl vorher in dem Bett geschlafen hat und was für Körpersäfte sich wohl unterm Laken verbergen...

Ich kenn's ja noch selbst: Wenn's schnell gehen musste, dann wurde das Klo hat, wenn's sauber aussah, nicht geputzt, sondern nur die Spitze ins Klopapier gefaltet Übrigens auf Anweisung der Hausdame

hallo zusammen,
ich musste auch aufhören zu lesen.
leider brennen sich solche vorstellungen in mein gedächnis ein & dadurch wird selbst das abendessen bei meinem lieblingsrestaurant schwierig.

jaja...vergessen ist so schwer!

Ich weiß Da stand was von einem Geschäftsreisenden mit Maßanzug, etc., der sein Zimmer bei Abreise hinterlassen hat... Ich will ja nun nicht schreiben, womit er die Wände von oben bis unten beschmiert hat, aber es hatte was mit zu tun

Ihr wollt mir wohl das verreisen und das Essen gehen vermiesen

Keineswegs - ich reise ja selbst außerordentlich gerne und gehe sehr gerne Essen. So manche Schlampereien gibt es halt in der Hotellerie und Gastronomie. Natürlich bei Weitem nicht überall, aber hin und wieder kommt's halt vor und wenn man weiß, wo getrickst wird, dann kann man sich im Zweifelsfall davor schützen. Ist aber in anderen Branchen genau das Gleiche.