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Donnerstag, 12. Februar 2015, 08:56

Dorob Nationalpark: Welwitschia Drive

Reisetipps, Meinungen und Erfahrungen: Welwitschia Drive im Dorob Nationalpark in der Namib Wüste

Bilder: 0

Adresse / Lage:
Dorob Nationalpark
in der Namib Wüste


Hier kann man einen Bericht über den Welwitschia Drive im Dorob Nationalpark veröffentlichen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Omira« (11. Februar 2019, 15:32)


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Donnerstag, 12. Februar 2015, 23:30

Welwitschia Drive

Besucht im Dezember 2014

Der „Welwitschia Drive“ erstreckt sich südlich der B2 und nördlich der C 28 und ist Teil des Dorob Nationalparks.
Der Dorob-Nationalpark wurde am 1. Dezember 2010 offiziell proklamiert und erstreckt sich von der südlichen Grenze des Ugab-Riviers bis zum Namib-Naukluft-Park. Für den Besuch des „Welwitschia Drives“ und der „Mondlandschaft“ wurde damit ein kostenpflichtiges Permit nötigt.

Mondlandschaft tauften die deutschen Kolonialherren das unwirkliche Gelände, das sie nahe der namibischen Atlantikküste entdeckten. Graue Erde durchzogen von schroffen Felsen. Kein Wasser, keine Pflanzen, weit und breit nur Staub und Geröll.

Vor ca. 50 Millionen Jahre kam es zu einem tektonischen Großereignis, dem Auseinanderbrechen des westlichen Gondwana-Kontinents und der damit ausgelösten Öffnung des Atlantischen Ozeans. Durch die damit verbundene Krustenausdünnung entstanden Schwächezonen in der Erdkruste, die von Doleritschmelzen durchdrungen wurden und die heute für die unzähligen Dolerit-Gänge verantwortlich sind, die sich im Gebiet der Mondlandschaft östlich von Swakopmund ausbreiten. Weicheres Gestein hat sich im Zuge der Erosion immer weiter in seine Bestandteile zerlegt, zurück bleibt der harte Fels.

Hier haben Pflanzenarten überlebt, deren Vielfalt und Einzigartigkeit nur dem aufmerksamen Besucher deutlich werden. Sie haben sich im Laufe der Jahrmillionen an das karge Wüstenklima angepasst, sind Überlebenskünstler geworden in einer feindlich erscheinenden Welt, die doch überall Leben in mannigfaltigen Erscheinungsformen hervorbringt.

Wegen der lebensfeindlichen Umweltbedingungen, vornehmlich dem Mangel an Wasser, ist die Vegetation hier sehr verletzlich. Die Pflanzen wachsen sehr langsam. Es kann Jahre dauern, bis wieder günstige Bedingungen herrschen, deshalb ist es wichtig, zwischen die Pflanzen zu treten und so wenig wie möglich zu zerstören.

Auch Pflanzen, die völlig tot wirken, können nach dem nächsten Regen zu neuem Leben erwachen. Beim Gehen merkt man, dass der Boden an vielen Stellen eine Kruste hat. Diese besteht zum Teil aus Gips und beherbergt verschiedene Flechtenarten, die als Pionierlebenwesen die ersten Voraussetzungen für das Wachstum komplizierterer Pflanzen bilden. Wenn ein Auto über solche Flächen fährt, wird diese Kruste zerstört und es werden die Bedingungen für weiteren Pflanzenwuchs erschwert. Auch bleiben Autospuren Jahre lang sichtbar.

Die Welwitschia ist die Nationalpflanze Namibias. Insgesamt soll es in der Umgebung, die als "Welwitschia-Fläche" bekannt ist, rund 50.000 dieser Pflanzen geben. Die größten Felder liegen jedoch im angolanischen Ionapark. Dort hatte der Botaniker Friederich Welwitsch die Pflanze 1859 das allererste Mal für die Wissenschaft entdeckt. Die Exemplare, die er zur Artenbeschreibung nach London verschickte, lösten viel Aufregung aus.

Die Welwitschia ist ein immergrüner Zwergbaum mit nur zwei Blättern, die oft gespalten sind. Es ist eine weite Verwandte der Koniferen. Sie hat allerdings auch Eigenschaften der Blütenpflanzen mit getrennten Geschlechtern.

Bis zu 1500 - 2000 Jahre Lebenszeit wird einzelnen Welwitschias in der Namib wissenschaftlich bescheinigt. Je älter sie wird, desto weiter gefächert zeigen sich ihre Blätter. Zahlreiche Theorien wurden über die Welwitschia entwickelt, doch hat man sie bisher nicht wirklich erforscht. Eigentlich weist sie nur zwei Blätter auf, die einem in der Erde verwurzelten Stamm entspringen. Diese Blätter werden vermutlich jedoch nur zehn bis 15 Jahre alt, wachsen um den aus dem Sand heraus ragenden Stamm herum und reißen dabei immer weiter aus.

Zum Schutz um die sehr alten Welwitschias wurde oftmals ein Steinring erstellt, doch leider treten zu viele Besucher in diesen Kreis hinein, um ein nahes Foto aufzunehmen und beachten dabei nicht, dass sie die Pflanze damit zerstören können. Und eine mehr als tausendjährige Pflanze ist nicht zu ersetzen.

Ähnlich verhält es sich mit den vielen unterschiedlichen Flechtenarten der Namib. An das karge Klima angepasst, nutzen unter anderem Bart- und Krusten-Flechten die geringe Feuchtigkeit des Nebels in Küstennähe. So wachsen sie mühselig und bescheiden nur 1 cm in zehn Jahren und dadurch erklärt sich, dass auch nach über 100 Jahren noch die Spuren der kolonialen Ochsenwagen zu erkennen sind.

Die zerklüftete Mondlandschaft erweckt den Eindruck, als befände man sich auf einem anderen Planeten. Trocken, rissig, steinig zieht sie sich wie ein Ungetüm aus uralten Zeiten aus Stein und Fels, als Gebirge zwischen Atlantikküste und Namib-Wüste entlang, mit tiefen Schluchten und kargem Gestein beinahe bis zum Horizont. Ihr zu Füßen liegt das Swakop-Rivier, der Trockenfluss, der nur in guten Regenjahren mit seinen Fluten den Atlantik bei Swakopmund erreicht.

Hier treffen wir auf die Oase Goanikontes (s. Swakoptal: Goanikontes Oase).

Scheinbar leblos und weitgehend trocken erscheinend, eröffnet sich im weiteren Verlauf des Swakop eine ungeahnte Tier- und Pflanzenwelt. Geckos, Chamäleons, Springböcke, Strauße, Klippspringer, zierliche Trichterspinnen und eifrige Klopfkäfer tummeln sich im Schatten von Tamarisken und Anabäumen, zwischen den Blättern des Dollarbaumes und vielfältiger Fettpflanzen. Das Grundwasser des Swakop reicht tief und so wundert es kaum, dass in früheren Zeiten auch Giraffen, Nashörner, Elefanten und Löwen hier heimisch waren.

Achtung!!!

Einige Kilometer östlich des Welwitschia Drives entsteht eine der größten Uranminen der Welt, die „Husab Mine“, mitten im Nationalpark. Durch die Verlegung der Pipeline, entlang der Pisten des Welwitschia Drives in Richtung Küste, ist auch hier die Tier-und Pflanzenwelt bereits stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Viele Zufahrten waren während unseres Besuches gesperrt (s. Karte).

Eventuell ist eine Befahrung ab der C 28 auf Grund der fortschreitenden Bautätigkeiten auch gar nicht möglich. Das gilt ebenfalls für die (s.Swakoptal: Goanikontes Oase) und die Farm Wüstenquell.

Folgende Alternativen bieten sich an:
1. von der B 2 ab der Burg Nonidas durch das Swakoptal bis Swakoptal: Goanikontes Oase und dann rechts weiter auf der D 1991

2. ab der B 2 direkt auf die D 1991, über Swakoptal: Goanikontes Oase, und weiter geradeaus

Der Welwitschia Drive ist Permitpflichtig!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Omira« (11. Februar 2019, 15:34)


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Montag, 16. Januar 2017, 23:19

Besucht im Januar 2017

Trotz gegenteiliger Befürchtungen ist von den umfangreichen Bauarbeiten und Erdbewegungen, die Chinesische Firmen dort für eine der größten Uran-Minen der Welt durchgeführt haben, kaum noch etwas zu sehen. Die Pipelines wurden unterirdisch verlegt. Lediglich hier und da verraten Lüftungsschächte die Streckenführung.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Omira« (11. Februar 2019, 15:34)