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Sonntag, 22. Februar 2009, 14:15

Agypten: Mit dem Rucksack nach Siwa

Hallo Siwafreunde,

leider schon wieder zurück aus der geheimnisvollen Oase, möchte ich euch einige Informationen und Bilder nicht vorenthalten. ;)

Das Ägypten Visum kostet immer noch 15 US$ oder den Gegenwert in Euro. Der Umtauschkurs betrug 1 EUR = E£ 8. Das obligatorische Ausfüllen des Einreisekärtchens und die anschließende Abwicklung der Einreise geht schnell (Dauer ca. 2 Minuten)

Teil 1:

Gegen 2:00 Uhr verlasse ich das Flughafengebäude und werde auch prompt von einer Schar Taxifahrer überfallen, die den Touristen ihre Dienste anbieten. Da es mit dem 7:00 Uhr Bus vom Busbahnhof Midan Turguman über Marsa Matruh nach Siwa gehen soll, nehme ich mir ein Taxi (85 E£ + 5 E£ Touristenzulage, die der Taxifahrer beim Verlassen des Flughafens entrichten muss) und fahre zum new Palace Hotel (N 30° 3,2748, E 31° 14,6112) in der Nähe des Busbahnhofs. Die Übernachtung kostet 40 E£ ohne Frühstück. Die Busfahrt nach Matruh im klimatisierten Bus kostet 50 E£, das Anschlußtiket, das man in Matruh am Schalter lösen muß nochmals 35 E£.

Als Unterkunft wähle ich mir das Palmtree Hotel aus, da es preisgünstig (35 E£ pro Nacht) und man hier häufig Gleichgesinnte trifft.

Das Palm Tree Hotel:



Seit Ende des Ramadans 2008 gibt es im Palm Tree Hotel auch Bewirtung:



Siwa wandelte sich offentsichtlich von der geheimnisvollen Oase zum Geheimtipp. Die Anzahl der Touristen hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Mit einer weiteren Verdoppelung wird für das Jahr 2009 gerechnet.

Ausflüge:

Es lohnt sich eine Klettertour in die Rouinen von Alt Siwa zu unternehmen. Ein Investor will die Ruinen in den nächsten Jahren restaurieren lassen, um den weiteren Verfall zu verhindern.











Von den Ruinen hat man einen schönen Überblick über die nähere Umgebung...



... und auf den Marktplatz von Siwa.



Der alte ausgetrocknete Brunnen von Alt Siwa:



Für den nächsten Tag plane ich eine mehrtägige Wüstenwanderung südlich von Siwa. Ausgerüstet mit Rucksack und 3,5 Liter Wasser pro Tag mache ich mich auf den Weg in Richtung Wüste. Nach den ersten ca. 15 km macht sich allerdings ein altes Hüftknochenleiden schmerzlich bemerkbar. Ich laufe noch einige Kilometer weiter und finde einen geschützten Schlafplatz. Ich beschließe meinen Rucksack dort zu verstecken und ohne das schwere Anhängsel Tagesausflüge mit dem Übernachtungsplatz als Basis zu unternehmen.

Der Übernachtungsplatz:



Ich gnieße den Sonnenuntergang und warte auf die millionen Sterne, welche die Nacht über mich wachen werden.



Nächtlicher Besuch:
Am Abend kommt mich diese Maus besuchen. Ich füttere sie mit ein paar Brotkrumen. Das war ihr anscheinend nicht genug. In der Nacht biß sie unbemerkt ein großes Loch in meinen Rucksack, um meine Brotreserven zu plündern. :evil:



Am nächsten Tag finde ich verschiedene Spuren um meinen Lagerplatz:



Was mag das sein?



Schlangenspuren: :shock:

Selbst im Sand sind die schuppigen Abdrücke der Schlange gut zu erkennen.




Grüsse
Alexander

2

Sonntag, 22. Februar 2009, 14:19

Teil 2:

Der nächste Tag führt mich weiter Richtung Südwesten, in Richtung Dünen.
Bald bemerke ich aber, daß die geplanten 3 Liter Wasser pro Tag bei einer geschätzten Temperatur von 40 - 45° Celsius mit körperlicher Anstrengung, zu wenig sind und ich meinen Wüstenmarsch bald abbrechen muß.





Um die Mittagsstunden wird es an diesem Tag so heiß, daß ich mich entschließe, einige Stunden im Schatten eines Hügels zu ruhen.



Am Fuße dieses Berges findet man Spuren aus der Zeit, als das Sandmeer noch Wasserwüste war:



Ausläufer der "Great Sand Sea":













Am Abend geht es wieder zurück zum "Basislager" und am nächsten Tag zurück nach Siwa.



Grüsse
Alexander

3

Sonntag, 22. Februar 2009, 14:21

Liebe Leser,

Teil 3:

Es lohnt sich, den Gebel Dakrour zu besteigen und die weite Aussicht zu geniessen. Seit diesem Jahr ist er mit hunderten von Halogenscheinwerfer bestückt, die bei Nacht die Berge beleuchten und leider auch den Sonnenaufgang nicht mehr so schön zur Geltung kommen lassen.



Es gibt aber auch andere Stellen, von wo der Sonnenaufgang beobachtet werden kann, z.B. auf dem Dach des Palm Tree Hotels:



Und die Gegenansicht in Richtung Alt Siwa:



Eine Radtour lohnt sich in Richtung Fatnas, einer noch einsamen Insel im Birket Siwa, dem westlichen Salzsee. Man verläßt Siwa auf der Straße zwischen dem Bustickethäuschen und dem Tourismusbüro in Richtung Westen. Auf dem Weg Richtung Westen passiert man Palmenhaine und Bewässerungsanlagen.



Auf dem Weg zum See stößt man auf Ruinen:



Bei N 29° 12,3420, E 25° 29,2722 stößt man in einen Palmenhain auf eins der zahlreichen Wasserbecken:



Und weiter geht es in Richtung Insel N 29° 12,1338, E 25° 28,7316, in der man auch noch Zeugen aus Zeiten finden kann, wo das Leben sich noch unter dem Meer abspielte:



Auf dem Damm fährt man weiter Richtung Südwesten und folgt der Straße, bis sie nach Südosten abbiegt in Richtung N 29° 11,5338, E 25° 28,7160, wo man auf ein weiteres Wasserbecken und ein Cafe stößt.



Zum Sonnenuntergang wird dies zum Touristentreffpunkt:



Übersichtskarte:



Grüsse
Alexander

4

Sonntag, 22. Februar 2009, 14:22

Teil 4:

Der Osten Siwas bietet ebenfalls interessante Ausflugsziele, mit dem Fahrrad oder für entferntere Gebiete mit dem Auto.

Mit dem Fahrrad verläßt man Siwa auf der nördlichen Parallelstraße vom Palm Tree Hotel in Richtung Osten. Die POIs sind gut ausgeschildert.

Zunächst erreicht man das Alexander Orakel:



Anschließend die Überreste des Nektabenes Tempel....



und zum Schluß der Cleopatrabrunnen, in dem man sich bei einem Bad erfrischen kann.



Auf dem Rückweg lohnt ein Spaziergang durch den Palmenhain:




Für die folgenden Sehenswürdigkeiten benötig man ein motorisiertes Fahrzeug/Guide, da weiter entfernt.

Zunächst geht es über den Ostdamm in Richtung Nordosten mit dem Gebel Dakrour im Rücken...



... durch eine beeindruckende Salzseenlandschaft.



Bei N 29° 12,6444 E 25° 42,4830 erreicht man "Hot Springs" eine heiße Quelle, die aus dem Boden sprudelt.



Bei N 29° 10,9716 E 25° 44,5956 stößt man auf das Gegenstück "Cold Springs" oder Ain Sharouf, einer kühlen erfrischenden Quelle, die zum Baden einläd.



Folgt man der Straße weiter, stößt man auf einen alten Friedhof und auf die Ruinen von Alt-Zeitun.

Der alte Friedhof:



Die Ruinen von Alt-Zeitun:







Eine alte Ölmühle:







Das wars. ;) Vieleicht verschlägt es jemanden nach Siwa und kann sich hier einige Anregungen holen.

Viele Grüsse
Alexander

Günes

Senior Amigo

Beiträge: 493

Wohnort: Grünes Herz Deutschlands

Beruf: Mit Erfog beendet

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5

Sonntag, 22. Februar 2009, 14:55

Hallo Alexander :welcome:
Ein sehr schöner Bericht und die tollen Bilder dazu :TOP:
Vielen Dank :blumen:
Es ist eine Bereicherung für dieses Forum :go:
LG Günes :Jippiiiiieeee:

6

Sonntag, 22. Februar 2009, 15:04

Hallo Alexander

das ist ein sehr schöner bericht :TOP:
und die bilder einfach super :bussi:
Wenn der Wind des Lebens weht, bauen ...die einen Schutzmauern und ...die anderen Windmühlen.

7

Sonntag, 1. März 2009, 15:36

Hallo Günes, Hallo Schnecke,

danke für den warmen Empfang ;)
Da muß ich gleich mal in meinem Fundus nachsehen, ob ich noch einen Reisebericht finde.
Ich hoffe, es hat niemand etwas dagegen :D

Viele Grüsse
Alexander