Reiseforum - Reiseberichte

Zitat von »Epprechtstein«

Und wo liegt der Gefahrenunterschied zwischen Sheik & Hurghada?

Sicherlich nicht am Flughafen. Aber die IS-Kämpfer halten sich schon seit längerer Zeit auf der Sinai-Halbinsel auf, allerdings im nördlichen Teil. In den letzten Jahren hat es wiederholt Reisewarungen etc. gegeben, speziell für die Sinai-Halbinsel und damit eben für Sharm el Sheik. Beispielweise hat die TUI und TUIFly im letzten und auch in diesem Jahr teilweise über Monate SSH nicht angeflogen bzw. keine Buchungen für Pauschalreisen angenommen, speziell für Sharm el Shak. Hurghada war davon jeweils nicht betroffen.

Attentate und militärische Auseinandersetzungen haben (sorry für die Ausdrucksform) auf der Sina-Halbinsel schon lange Tradition und Geschichte. Seit Jahren kämpft das ägyptische Militär speziell auf der Sinai Halbinsel dort gegen radikale Extremisten. Zum Airport in Sharm el Sheik gibt hinsichtlich des Gefahrenpotentials auf der Sinai-Halbinsel noch eine Steigerung, nämlich den Flughafen von Taba im Golf von Aqaba, auch ein Touristenziel. Dieser liegt unmittelbar an den Grenzen zu Israel, Saudi-Arabien und Jordanien. Er wurde leider 2004 bekannt, durch das Attentat auf das Hilton-Hotel.

Schau dir mal die Geschichte der Sinai-Halbinsel an. Die Halbinsel ist seit Jahrhunderten - bis heute - immer wieder Schauplatz von Kriegen und Auseinadersetzungen mit sehr unterschiedlichen Beteiligten.

Zitat von »Epprechtstein«

Ist mir alles bekannt. Aber du hast mich nicht ganz verstanden. Wenn dieses "Flughafenrisiko" im Moment besteht, macht es keinen Sinn, nur einen Flughafen nicht meht anzufliegen.

Es ist nun mal die typische Verhaltensweise nach Anschlägen. Aktuell gleicht vermutlich Paris einem "Polizei-Staat", eben weil es die Attentate gegeben hat. Nichts anderes passiert in aktuell in SSH. Nach dem vermuteten Attentat auf den russischen Touristenflieger (Putin hat es heute bestätigt), ist dort "Sicherheit hoch 3" angesagt. Der Terroristen könnten - an welchem Flughafen auch immer - das nächste Attentat verüben.

Ich habe den Airport in Hurghada schon viel mehr als 25 x betreten und Sharm el Sheik auch, aber nicht so häufig. Die Personenkontrollen waren in Ägypten jedesmal sehr unterschiedlich. Mal mehr, mal weniger intensiv. Die technische Ausstattung kann ich nicht beurteilen.

Wir sollten uns aber immer eines vor Augen halten - es gibt hinsichtlich der Kontrollen auf Flughäfen weltweit ein natürliches Gefälle. Aus unserer (Laien) Sicht, sind die Kontrollen in Deutschland deutlich intensiver gegenüber Ägypten. Aber schau Dir mal die Kontrollen in den USA oder z.B. in Japan an. Jeder US-Amerikaner oder Japaner der nach Europa kommt, wundert sich darüber das hier die Kontrollen "relativ harmlos" sind. Wenn wir für uns beanspruchen das unsere Flughafen-Kontrollen besonders intensiv sind, dann stimmt das im Ableich zu vielen Ländern. Es gibt eben aber auch Länder (z.B. USA + Japan), da wird noch deutlich genauer kontrolliert als hier in Deutschland. Genau so wie es Länder gibt, die noch deutlich weniger kontrollieren als z.B. die Ägypter.

Und wer mal von Frankfurt mit EL AL nach Tel Aviv geflogen ist, der weiß wie eine intensive Personenkontrolle "mitten in Deutschland" ausschaut. Dort muss man in Frankfurt nicht 2 Stunden sondern 3 Stunden vorher am Check-in sein, weil EL AL bereits vor den Check-in Countern eigenständig jeden Koffer selber überprüft.

Man kann jede Personen-und Gepäckkontrolle optimieren. Nur dann müssen die Passagiere nicht 1 oder 2 Stunden vorher zum Check-in, sondern 4 oder 5 Stunden vor dem Abflug anwesend sein. Wie oft bist Du den schon geflogen und musstes Dein Gepäck vor dem Einstieg in den Flieger identifizieren ? Bei mir war es sicherlich bei weniger als 5% meiner Flüge der Fall. Keiner wird uns verraten ob die Stichproben der Gepäck-Identifizierung auf Deutschen Flughäfen bei 0,5% oder 1.0% aller Flüge liegt. Jedenfalls liegen sie in den USA höher.

Ich war ja nun schon einige Jahre lang nicht mehr in Ägypten, insofern sind meine Erfahrungen nicht mehr ganz aktuell. Aber bis ca. 2010 war ich regelmäßig und mehrmals pro Jahr sowohl in HRG als auch in SSH. Auch ich habe die Kontrollen am Flughafen sehr unterschiedlich erlebt. Meist hatte ich das Gefühl, dass gerade bei der Handgepäckkontrolle alles schnell, schnell gehen musste. Den Laptop musste ich selten aus der Tasche holen, auch Flüssigkeiten haben keinen interessiert. Außer Mangosaft oder Cola - sowas wurde einkassiert. Vermutlich für den Eigenbedarf. Wasserflaschen haben aber keinen interessiert. Teilweise bin ich auch durch die Sicherheitsschranke gegangen, es hat gepiept, ich hab mich artig zum "manuellen Durchleuchten" hingestellt - und wurde einfach weitergeschickt. Wie es hinter den Kulissen mit der Kofferkontrolle aussah, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber wenn da genauso nachlässig gearbeitet wurde, dann war es wohl eine Frage der Zeit, bis etwas passiert.

Ich hoffe, dass in diesem Zusammenhang weltweit nachgebessert wird. Klar nervt es einen als Passagier, der nichts Böses im Sinn hat, vielleicht etwas und klar wird man dann etwas mehr Zeit vor dem Flug einplanen müssen, aber letztendlich geht es auch um die eigene Sicherheit.

Ägypten und gerade die Sinai - Halbinsel hat momentan jedenfalls ein massives Problem. Wie und ob das wirklich jemals wieder bewältigt werden kann, sei dahingestellt.

Zitat von »Sina«

. Meist hatte ich das Gefühl, dass gerade bei der Handgepäckkontrolle alles schnell, schnell gehen musste. Den Laptop musste ich selten aus der Tasche holen, auch Flüssigkeiten haben keinen interessiert. Außer Mangosaft oder Cola - sowas wurde einkassiert. Vermutlich für den Eigenbedarf. Wasserflaschen haben aber keinen interessiert.

NTV meldete gerade, dass sich die Bombe in einer Getränkedose befunden haben soll...

Natürlich. 1kg TNT in 330ml

Propaganda. Um aufzuzeigen, wie einfach so eine Bombe überall Platz finden würde.

Da warte ich mal die offiziellen Ergebnisse dieses Anschlags ab.

Ein Bierfass ist eigentlich auch nichts anderes als eine Getränkedose...

Und selbst wenn die Sache mit der Getränkedose stimmen sollte:

1.) Wie konnte das angesichts der Trümmerteile nachvollzogen werden? Wenn eine mit was auch immer gefüllte 0,33l - Getränkedose ausreicht, um ein ganzes Flugzeug zu sprengen, dürfte von der Dose kaum noch was übrig sein.

2.) Wie konnte besagte Dose an Bord des Flugzeuges gelangen? Alu ist meines Wissens für Röntgenstrahlen durchaus durchlässig.

Aber das was drinnen ist vermutlich ebenso.
Als wir von Assuan nach Abu Simpel geflogen sind hat kein Mensch sich an unseren mitgebrachten Getränkeflaschen ( im Handgepäck) gestört.

Drinnen müsste ja irgendeine Zündvorrichtung sein. Kabel, Schalter... Und sowas erkennt ein Röntgengerät.

Ich glaube nicht an die Dosen - Geschichte. Vielmehr glaube ich, dass die Bombe von irgendwelchen "Helfern" bei der Gepäckverladung ins Flugzeug geschafft wurde und dass es eine oder mehrere "undichte Stelle(n)" beim Flughafenpersonal gegeben hat oder vielleicht immer noch gibt. Aber "glauben" heisst nicht "wissen".

...vermutung sina, das wäre vermutlich der einfachste weg die kontrollen auszuschalten.

Solange man immer noch Feuerzeuge mitnehmen darf reicht das , Flamme, Funken, alles da.
Einem Selbstmordattentäter ist das egal, der braucht keine Fernsteuerung, keine Kabel, keine automatische Zündvorrichtung .
Sogar unsere handwerklich untalentiertesten Schüler schaffen es, mittels Feuerstein ( kriegt man im Urzeitmuseum zu kaufen) einen ordentlichen Funken zu erzeugen, mehr braucht es oft nicht.
Molotowcocktails funktionieren auch ganz einfach ,

Herrjeh! Der Durchfall hat seine Abschreckung verloren?!
Sollen plötzlich Flüssigkeitsbeschränkungen zum Deibel werden wo die EU grad über Lockerungen nachdachte?
Etwas zuviel der Hypothesen - wartet doch einfach mal die abschließenden Ergebnisse der Untersuchung der Unfallursache ab ... :?

Jetzt nach Ägypten ?

Der makaber und zynisch aufgestellte Politik-Satiriker würde die Frage so stellen:

Jetzt Ägypten oder Frankreich und Belgien ?

Zitat von »Epprechtstein«

...oder zuhause in Deutschland bleiben?

So ist es und das sowohl ein - wie auch zweideutig !

Wenn Morgen etwas auf Mallorca, in Istanbul, Tunis, Madrid oder sonstwo passiert, erscheint auf einmal bei einigen Touristen Ägypten ganz harmlos. Und dazu wird dann immer die inhaltlose Satzhülse " Es kann mir (dir) überall etwas passieren" zu eigenen Beruhigung ausgesprochen.

Jeder Mensch ist und reagiert anders.

Und die Entscheidungen, die jemand pro oder contra Urlaub,
pro oder contra Urlaubsland trifft, kann man niemandem abnehmen.

@cuate

Völlig richtig, kein Widerspruch. Nur einige Touristen argumentieren ihre Vorgehensweise wenig glaubwürdig.

Muß man das neuerdings? Seine Vorgehensweise mit Argumenten untermauern?
Eventuell wenn man kostenfrei stornieren oder umbuchen will, ansonsten kann's der Allgemeinheit ziemlich egal sein.