Reiseforum - Reiseberichte

Meldung auf n-tv.de:

Mitarbeiter des Übergangspräsidenten in Ägypten melden, dass Friedensnobelpreisträger ElBaradei die neue Regierung anführen soll. Doch es kommt anders: Offenbar gibt es bislang keine Einigung.

Link

Ob ich mit der Verlinkung dieses Berichts wieder verallgemeinere? - wally wird's schon wissen.

Hier ist mal der Kommentar von Karim El Gawhary:

El-Baradei ist der neue ägyptische Premier, er ist es nicht, er ist es, er ist es nicht…. In Ägypten pflücken sie gerade Gänseblümchen.
Nachdem am Abend vermeldet wurde ,dass Muhammad El-Baradei der neue Premier sei, erklärte ein Präsidentensprecher, gerade eben, kurz vor Mitternacht, dass noch keine Entscheidung getroffen worden ist, wer der Regierungschef wird.
Der Grund ist, dass die salafistische El-Nur Partei, die den Putsch gegen Mursi gutgeheißen hat und mit in der Regierung sitzen würde, ihn als Kandidaten ablehnt.
Außerdem bestätigte der Sprecher, dass man sich in Gesprächen mit der Jugend der Muslimbrüder befinde (wohlgemerkt nicht der Führung). El-Baradei ist wahrscheinlich eine zu polarisierende Figur.

Hallo zusammen, gerade gelesen das das Auswärtige Amt seine Reisewarnung für Ägypten nochmals verschärft hat und nun auch auch das Nildelta nicht mehr für Reisende sicher sei.
Wohin soll das noch führen.

Keine Reisewarnung - sondern Reisehinweis!

Ne Ne Angie Warnung. Siehe Auswärtiges Amt Zitat:Von Reisen in das Nildelta, auf den Sinai (mit Ausnahme der
Touristenorte am Roten Meer im Küstenstreifen zwischen Sharm-El-Sheikh
und Nuweiba) sowie das ägyptisch-libysche Grenzgebiet wird auch
weiterhin dringend abgeraten.
für

Eben: dringend abgeraten - aber nicht gewarnt!

Ich zitiere nochmal das auswärtige Amt
Teilreisewarnung

Von Reisen nach Ägypten wird in der aktuellen Lage vor dem Hintergrund der sehr volatilen Sicherheitslage dringend abgeraten.
Steht da Warnung oder Hinweis??

Vor Reisen in den Nord-Sinai und das ägyptisch-israelische Grenzgebiet wird aktuell gewarnt.

Darauf bezieht sich die Teilreisewarnung.

Für den Rest des Landes gilt: Reisehinweise.

Die Lage in Ägypten bleibt äußerst brisant wie dieser aktuelle Bericht auf n-tv.de zeigt. Ein Auszug:

Verliert das ägyptische Militär die Nerven?

In Kairo sollen am frühen Morgen die Anhänger der Muslimbruderschaft versucht haben, das Hauptquartier der Republikanischen Garden zu erstürmen. Dabei soll es zu einer Schießerei zwischen den Islamisten und dem Militär gekommen sein. Nach noch unbestätigten Berichten sollen Dutzende Menschen ums Leben gekommen sein, als die Soldaten in die Menge schossen.

Von Reisen nach Ägypten wird in der aktuellen Lage vor dem Hintergrund der sehr volatilen Sicherheitslage dringend abgeraten.
Dies gilt nicht für Reisen in die Touristengebiete am Roten Meer. = Sicherheitshinweis
Der Transit über den Internationalen Flughafen Kairo ist möglich; der Flughafen funktioniert normal und ist gut gesichert.

Von Reisen in das Nildelta, auf den Sinai (mit Ausnahme der Touristenorte am Roten Meer im Küstenstreifen zwischen Sharm-El-Sheikh und Nuweiba) = Sicherheitshinweis
sowie das ägyptisch-libysche Grenzgebiet wird auch weiterhin dringend abgeraten.

Es reicht - wenn wir hier bei Fakten bleiben. Die Situation ist doch ohnehin schon schwierig genug im Lande.

@Epprechtstein:
Zynismus (obwohl gelegentlich ein großer Freund von selbigem) würde ich (neben einigen anderen Dingen) aktuell aber nun wirklich nicht für den besten Ratgeber gegenüber hilfesuchenden Forenbesuchern bezeichnen.

"Alles save" ist doch momentan genauso falsch und unsinnig wie "bloß nicht"! Es gibt ein bestätigtes Gefährdungspotential in den benannten Gebieten - in anderen (z.B. den Touri-Ghettos am Roten Meer) ist die Lage "ruhig". "Ruhig" ist hier eine Momentaufnahme, impliziert aber keinesfalls "sicher". Des weiteren sollte im Bereich der "ruhigen Gebiete" m.E. deutlich zwischen eher stärker strukturierten Destinationen wie Hurghada und Sharm el Sheik auf der einen Seite, und z.B. der Region Marsa Alam auf der anderen, unterschieden werden. Während für erstgenannte ein gewisses Rest"risiko" in Hinsicht auf "Demos" (oder andere "Zwischenfälle") bleibt, tendiert dieses "Risiko" in anderen Regionen gegen Null.
Fraglich auch, was und wieviel Touris in Bezug auf Demos oder andere "Veranstaltungen" mitbekommen würden. Hier sollte der geneigte Leser und zweifelnde Pharaonenlandurlauber die eher geringen Zahlen über diejenigen Urlauber beachten, die ihren AI-Bunker während ihres Aufenthaltes auch mal verlassen.

Just my two cents!

In den touristischen Gebieten am Roten Meer ist scheinbar nach wie vor alles ruhig und das ist auch gut so. Vielleicht bekommen wir auch einfach nicht alles mit, die Medienberichterstattung ist ja bei heiklen Themen, die Auswirkungen auf den Tourismus haben, nicht immer so ganz transparent.

Nur: Sollte z. B. in Hurghada irgendwas in Richtung Demonstrationen, Unruhen, etc. passieren, dann werden die Checkpoints auf der Autobahn ganz fix dichtgemacht. Dann kommt keiner mehr rein und keiner mehr raus - und das betrifft dann auch durchaus Urlauber, die vom Flughafen zu den Hotels oder von den Hotels zum Flughafen wollen oder die auf Ausflügen unterwegs sind. Derzeit ist die Situation dermaßen unübersichtlich und ungewiss, dass ich selbst zwar, wenn ich (dienstlich) müsste, nach Hurghada oder Sharm el Sheik fliegen würde... aber niemandem mit gutem Gewissen empfehlen würde, dort einen Urlaub zu buchen. Sehr schade, denn das Land braucht jeden Gast und es fing gerade wieder langsam an, bergauf zu gehen. Bleibt zu hoffen, dass schnell wieder Ruhe einkehrt und dass die Ruhe dann auch bleibt.

Live-Blog von Al Jazeera:

http://blogs.aljazeera.com/liveblog/topic/egypt-21121

Angeblich hätten die Mursi Anhänger zwei Soldaten gefangen genommen, sie sollten Statements gegen das Militär abgeben. Bevor es dazu kommen konnte, wäre ihnen die Flucht gelungen.

Am Freitag berichtete Al Jazeera schon, die Moslem Bruderschaft hätte die Mursi Anhänger darauf eingeschworen, bis zum Tod zu kämpfen.

Die Lage ist derart unübersichtlich - es ist nicht zu überblicken, was glaubhaft ist und was nicht. Für meinen Geschmack sind da jedoch zu viele, die ihr Leben für ihre Ziele geben wollen.

Die ersten Veranstalter lassen Stornierungen für Nilkreuzfahrten zu:

http://www.focus.de/reisen/diverses/tour…id_1037479.html

Dem Vernehmen nach wurden auch schon Kreuzfahrten seitens der Veranstalter abgesagt (Hörensagen!). Urlauber sollten sich unbedingt mit ihrem Veranstalter vor Reisebeginn in Verbindung setzen.

Zitat von »angie«

Am Freitag berichtete Al Jazeera schon, die Moslem Bruderschaft hätte die Mursi Anhänger darauf eingeschworen, bis zum Tod zu kämpfen.

Die Lage ist derart unübersichtlich - es ist nicht zu überblicken, was glaubhaft ist und was nicht. Für meinen Geschmack sind da jedoch zu viele, die ihr Leben für ihre Ziele geben wollen.

Dass die Glaubhaftigkeit dafür sehr hoch ist, dürfte das Interview mit dem Ex-MB al-Sharnoby aufzeigen.
Der Anschlag auf ihn:
Welt: Es wurde ein Anschlag auf Sie verübt, nachdem Sie die Muslimbruderschaft verlassen haben?

al-Sharnoby: Ja, als ich begann, über die Muslimbruderschaft zu sprechen und zu schreiben. Der Sekretär des obersten Führers forderte mich auf, damit aufzuhören. Aber das tat ich nicht.
Sechs Monate später, als ich gemeinsam mit einem Freund von einer Hochzeit nach Hause kam, feuerten drei Maskierte mit Maschinenpistolen auf mein Auto. Die Kugeln verfehlten mich nur knapp.
Ich denke, sie wollten mich nicht töten. Aber sie wollten mir zeigen, dass sie es könnten.

Das Auswärtige Amt hat seine Reise- und Sicherheitshinweise für Ägypten verschärft:


Aktuelle Hinweise / Teilreisewarnung

Von Reisen nach Ägypten, insbesondere in das Nildelta, auf den Sinai sowie in das ägyptisch-libysche Grenzgebiet, wird in der aktuellen Lage vor dem Hintergrund der sehr unbeständigen Sicherheitslage dringend abgeraten. Dies gilt auch für die Touristenzentren in Oberägypten (Luxor, Assuan, Nilkreuzfahrten). Es gilt nicht für Reisen in die Touristengebiete am Roten Meer auf der Festlandseite Ägyptens und auf dem Sinai im Küstenstreifen zwischen Sharm-El-Sheikh und Nuweiba. Der Transit über den Internationalen Flughafen Kairo ist möglich; der Flughafen funktioniert normal und ist gut gesichert.

Vor Reisen in den Nord-Sinai und das ägyptisch-israelische Grenzgebiet wird aktuell gewarnt.

Überlandfahrten zwischen den oben genannten Städten bzw. Landesteilen sind zu vermeiden – es sollte ausschließlich auf Flugverbindungen zurückgegriffen werden. Von nächtlichen Überlandfahrten wird generell dringend abgeraten.

Weiter Informationen auf der Internetseite des AA.