Reiseforum - Reiseberichte

Reisende die im September mit der Bahn in Nordrhein-Westfalen unterwegs sind, müssen sich
auf umfangreiche Fahrplanänderungen gefasst machen. Grund ist die Inbetriebnahme eines elektronischen Stellwerks im Duisburger Hauptbahnhof in drei Phasen zwischen 13. und 29. September. Von den Änderungen sind auch Verbindungen zum Flughafen Düsseldorf betroffen.

Deutsche Bahn nimmt elektronisches Stellwerk in Duisburg Hauptbahnhof in Betrieb

Spontane Warnstreiks

der Lokführer und ihrer Gewerkschaft GdL haben heute am Abend bundesweit den Feierabendverkehr stark beeinträchtigt.

Ist ja kompatibel zum LH-Streik. Da steht der Bereich der First-Class.

"Bahn-Reisende müssen sich am Wochenende erneut auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die Lokführergewerkschaft GDL rief für Samstagmorgen ab 06.00 Uhr zu einem dreistündigen Warnstreik auf. Bundesweit sollen Lokführer, Rangierführer und Zugbegleitpersonal im Personen- und Güterverkehr die Arbeit niederlegen, sagte GDL-Chef Weselsky."

Quelle: n-tv.de

Passend zu den Streiks der Kleinstgewerkschaften Cockpit und GDL hat die nächste Gewerkschaft dieser Runde heute ein Gutachten zum Streikrecht vorgesellt.

"Trotz der Streiks bei Bahn und Lufthansa ist ein Eingreifen des Gesetzgebers in das Tarifrecht nach Einschätzung des früheren Verfassungsrichters Udo di Fabio nicht gerechtfertigt. Die von der Bundesregierung geplante gesetzliche Festschreibung der Tarifeinheit verstößt nach einem Gutachten di Fabios gegen das Grundgesetz."

Für mich kein wirklich überraschendes Ergebnis. Bin mal gespannt wie die Politik, die auch in diesem Zusammenhang den Mund ordentlich vollgenommen hat, diesen gordischen Knoten zerschlagen will.

Nach den Erfahrungen in einigen Bereichen der letzten Jahre ist nicht immer mit dem Fachwissen entscheidender Stellen zu rechnen. Vielmehr werden Gesetze erlassen, um deren Rechtmässigkeit im 2. Schritt, vor den entsprechenden Gerichten, auf Rechtskonformität prüfen zu lassen. Ein Armutszeugnis, weil es mittlerweile wohl ein akzeptierter Weg ist. Warum sollte es hier anders laufen?

Wo gibt es kurzfristig die besten Bahn-Angebote

Nach einem Bericht der Aktuellen Stunde im WDR-Fernsehen dort,
wo man sie auf den ersten Blick nicht unbedngt erwartet:

Auf den Internetseiten der Fernbus-Portale. 29 Euro Bahnfahrkarten gab es da auch noch 1 Tag vor Abreise.
Auf der Homepage der Bahn lag der günstigste Preis bei Stichproben deutlich höher.

"Die Deutsche Bahn hat angekündigt, ihren Kunden in Zukunft kostenloses WLAN anzubieten. Mit dem Fahrplanwechsel am 14.12.2014 soll die Nutzungsgebühr für den Internetzugang entfallen - vorerst allerdings nur für Kunden in der 1. Klasse. "Wenn wir mit unserem Partner Telekom eine stabile technische Verfügbarkeit für alle Kunden in einem ICE gewährleisten können, streben wir perspektivisch eine Ausdehnung auf die 2. Klasse an", so Ulrich Homburg, Personenverkehr-Vorstand bei der Deutschen Bahn."

Quelle: chip.de

"Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) setzt ihren Arbeitskampf im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn fort: Sie hat ihre Mitglieder zu einem bundesweiten und flächendeckenden Streik aufgerufen - von Dienstagabend 21 Uhr bis Mittwochmorgen 6 Uhr. Das teilte GDL-Sprecherin Gerda Seibert am frühen Dienstagmorgen mit."

Quelle: spiegel-online.de

Mein Junior hatte heute Morgen Glück, sein Zug kam doch rechtzeitig.

Gestern Nachmittag war der DB Schalter bei uns schon nicht mehr besetzt.

Die Lokführer werden morgen ab 14.00 Uhr bis Donnerstag 04.00 Uhr streiken.

"Die GDL hat deshalb die Lokomotivführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten und Instruktoren/Trainer in allen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) der Deutschen Bahn am morgigen Mittwoch, dem 15. Oktober von 14 Uhr bis zum 16. Oktober 2014 um 4 Uhr zum bundesweiten Streik aufgerufen."

Quelle: gdl.de

Informationen der Bahn und Auskunft über einen Notfahrplan gibt es hier.

...und hier die Erklärung

Streik der Lokführer und Piloten

Der gestrige Auftritt des GDL Vorsitzenden Claus Weselsky hatte folgende Argumentationsabfolge, vorgetragen in breitem sächsischen Dialekt:

1.) Darstellung der GDL Forderung: 5% Gehaltserhöhung und eine Arbeitszeitreduzierung um 2 Stunden pro Woche.

(Anmerkung: Das entspricht eine wirtschaftlichen Gesamtverbesserung um knapp 15%. Ob eine solche Forderung in die Landschaft passt, sollte jeder Arbeitnehmer selbst beurteilen.)

2.) Offen vorgetragene Beschimpfung bezogen auf die Deutsche Bahn. Weselsky machte die Deutsche Bahn indirekt für die Folgen des Streiks verantwortlich. Er sparte dabei nicht an Vorwürfen und Zynismus.

3.) Spätestens jetzt hätte Weselsky sich an die Fahrgäste wenden müssen. Die Züge der Deutschen Bahn befördern täglich zwischen und 5 und 6 Millionen Fahrgäste. Davon rund 5% im Fernverkehr und etwa 95% im Regional-und Nahverkehr (Pendler). Dieser Streik trifft fast alle Fahrgäste der Bahn. Von Weselsky dazu kein Wort der Entschuldigung, kein werben um Verständnis. Stattdessen peinlichste Beschimpfungen auf die auf die Bahn, die kommunikativ erschreckend waren.

Der GDL geht es längst nicht mehr um die wirtschaftliche Verbesserung ihrer nur 34.000 Mitglieder (Lokführer), sondern vielmehr um die Ausweitung ihrer Macht gegenüber der Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft (EVG, 209.000 Mitglieder).

Man kann nur hoffen das Ministerin Andrea Nahles schnell die Gesetzesvorlage zur Tarifeinheit ("ein Betrieb - eine Gewerkschaft") erstellt und der Bundesregierung zur Verabschiedung vorlegt, damit solchen Spartengewerkschaften endlich Grenzen aufgezeigt werden, ähnlich wie bei der Vertretung der Piloten.

Ohne Zweifel besteht ein Recht auf Streik. Aber mit dem Instrument "Streik" muss man verantwortungsvoll umgehen und nicht in Form einer erpresserischen Methodik. In Kreisen der Wirtschaft und auch bei einigen Journalisten wird das Kürzel "GDL" inzwischen wie folgt aufgelöste:

Gierig Dreist Link

Weselsky überzieht und muss aufpassen, dass er sich kein Eigentor schießt. Die FDP in Bayern hat gestern ernsthaft einen pragmatischen Vorschlag veröffentlicht. Man sollte endlich - wie bereits in einigen asiatischen Staaten praktiziert - im Zugverkehr computergesteuerte und damit Züge ohne Lokführer einsetzen. Ob das die Lösung ist, darf bezweifelt werden. Sicherlich für die Piloten in keinem Fall, es sei denn Boeing entwickelt demnächst eine "Boeing 737 Drohne" oder Airbus einen "Drohnen-Airbus", ferngesteuert und ohne Piloten.

Zitat von »WXYZ«

Man kann nur hoffen das Ministerin Andrea Nahles schnell die Gesetzesvorlage zur Tarifeinheit ("ein Betrieb - eine Gewerkschaft") erstellt und der Bundesregierung zur Verabschiedung vorlegt, damit solchen Spartengewerkschaften endlich Grenzen aufgezeigt werden, ähnlich wie bei der Vertretung der Piloten.

Daran wird auch Nahles scheitern. Wie soll z.B. bitte festgestellt werden welcher Gewerkschaft ein Mitarbeiter angehört. Ich muss meinem Arbeitgeber nicht mitteilen ob ich einer Gewerkschaft angehöre und schon gar nicht welcher. Spartengewerkschaften stellen ein Problem dar, das ist richtig aber an diesem Gesetzentwurf haben sich bereits andere die Zähne ausgebissen.

Es würde ja reichen, wenn die in einem Unternehmen agierenden Gewerkschaften zur internen Zusammenarbeit und gemeinsamen Abschlüssen verpflichtet werden.

@revealmap

Keine Frage, ein solcher Gesetzesentwurf ist ein "Husarenritt". Sowohl inhaltlich wie auch im Auftritt zu den Gewerkschaften.

Da aber inzwischen in breiten Teilen der Politik (CDU, CSU, SPD, FDP) sich die Meinung gebildet hat, dass dringender Handlungsbedarf besteht, werden gesetzliche Änderungen vollzogen. Damit erreicht man bei den beiden aktuellen Streiks natürlich nichts mehr. Dahinter steht zunächst das Ziel, dass sich keine weiteren Spartengewerkschaften bilden können.

Einzig DIE LINKEN (gestern Sahra Wagenknecht) stützen noch offen Weselsky und seine kleine Spartenpartei. Alle anderen halten sich zurück und geben der GDL keinen Rückhalt mehr. Wer bereits mehrfach "ein ganzes Eisenbahn-Land" lahmgelegt hat, verspielt seinen Bonus. Bei den Bürgern und in der Politik. Vor allem wenn es um die eigene Machterweiterung (der GDL) geht. Dann verliert man ganz schnell die Glaubwürdigkeit.

Zitat von »cuate«

Es würde ja reichen, wenn die in einem Unternehmen agierenden Gewerkschaften zur internen Zusammenarbeit und gemeinsamen Abschlüssen verpflichtet werden.

Zum Beispiel. Du gibst das richtige Stichwort > verpflichtet !

Ich bin sehr davon überzeugt, dass große Teile der SPD eine derartige Politik mit Sicherheit nicht mittragen würden. Viele Wählerstimmen hat die Partei derzeit nicht nicht zu verschenken.