Reiseforum - Reiseberichte

Wenn ein Buch auf meinen Tisch gelangt, in dem angeblich eine Stewardess (Warum Stewardess? Hört sich Flugbegleiterin zu langweilig an?) etwas zu erzählen hat und demnächst ein längerer Flug ansteht, ist naheliegend, welche Lektüre während diesem Flug den Vorzug erhält.

Mit großen Vorschusslorbeeren ausgestattet, z.B. schreibt die New York Times: "Ihr Buch ist wahnsinnig komisch und so wahr, dass es wehtut", freute ich mich auf ein paar schöne Stunden an Bord mit einem Buch, das den Alltag der Umgebung umschreibt und einige witzige und pointierte Geschichten bereit hält, denn es ist ja bekannt, dass in dieser dünnen Luft die Gehirne plötzlich anders (aus)ticken und Menschen wie aus dem Nichts anfangen, literweise Tomatensaft zu trinken.

In dem Buch mit dem Originaltitel "Cruising Attitude: Tales of Crashpads, Crew Drama, and Crazy Passengers?" beschreibt eine langjährige Flugbegleiterin, die unter anderem auch einen recht erfolgreichen Blog betreibt, ihre Karriere und ihr Leben als "Skydoll".

Aktuell wird der Markt von ähnlichen Büchern überschwemmt, weshalb es Heather Poole in Deutschland nicht einfach haben dürfte, den gewünschten Erfolg zu erzielen - oder aber die Autorin profitiert genau von diesem Boom.

Das Buch ist für angehende Flugbegleiterinnen oder Personen mit diesem Berufswunsch sicher sehr lehrhaft und lohnt sich zu lesen. Allerdings muss bedacht werden, dass die Methoden der Ausbildungen in den USA und in Europa sehr verschieden sind. Passagiere und Leser, die auf spannende, neue oder aber abenteuerliche Geschichten warten, werden wahrscheinlich enttäuscht sein. Die Geschichten, die hinter den Kulissen ablaufen, sind für einige Passagiere sicher neu und für Interessierte auch interessant zu lesen.

Mein Fazit:
Ein nettes Büchlein, das sich für Nicht - Flugbegleiter teilweise viel zu tief in irgendwelchen Ausbildungsgeschichten verstrickt, die in Europa sicher anders verlaufen und auf der andere Seite auch mit einigen lustigen Geschichten aufwarten kann, die im Alltag an Bord geschehen, die mir jedoch etwas zu kurz kommen.