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Freitag, 30. Dezember 2016, 23:32

[Hotelbewertungen] Santa Cruz de Tenerife: Iberostar Grand Hotel Mencey

Hotelbewertungen, Kritiken bzw. Erfahrungen: Iberostar Grand Hotel Mencey in Santa Cruz de Tenerife



Bilder: 106

Hotelkategorie: 5 Sterne (Landeskategorie)
Zimmer: 261
Baujahr: 1950
WLAN: Ja - kostenlos

Kontakt / Adresse:
Iberostar Grand Hotel Mencey
Doctor José Naveiras 38
38004 Santa Cruz de Tenerife
Telefon: +34 922 60 99 00
Email: hotel.mencey@iberostar.com


Wichtig:
Wir wollen hier keinerlei Fakebewertungen (positiv noch negativ) haben, und behalten uns die Löschung des jeweiligen Eintrags vor.

Sina

Master Amigo

Beiträge: 21 669

Wohnort: Neigschmeckt ins Schwabenland

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Montag, 2. Januar 2017, 14:43

Hotel Allgemein
Das Hotel befindet sich nicht allzuweit vom Zentrum entfernt an der Rambla schräg gegenüber vom schönen Parque Municipal García Sanabria. Es handelt sich eher um ein Stadt - Hotel, welches v. a. am Wochenende zahlreiche Events (Hochzeiten, Tagungen, etc.) als lukratives Zusatzgeschäft nutzt. Dann kann es auch mal etwas lauter werden - je nach Zimmerlage. Aber mit Lärm muss man bei einem Hotel in der Lage letztendlich überall rechnen. Spät abends oder früh morgens die typisch südländische Müllabfuhr, Rettungsfahrzeuge des nahen Krankenhauses, normaler Verkehrslärm, etc.. Großartig Hoffnung auf kostenfreie Parkplätze in der Umgebung sollte man sich nicht machen, sondern auf die benachbarte Tiefgarage, die auch vom Hotel aus erreichbar ist und € 10,-/ Tag kostet, ausweichen. Die hat zwar auch so ihre Tücken, aber zumindest hat man keine Parkplatzsorgen. Die wenigen Parkplätze vor dem Eingang, die man theoretisch zum Check In/ Check Out nutzen könnte, reichen bei Weitem nicht aus. Bleibt nur, das Auto ganz frech und "halblegal" irgendwie zwischen Taxiparkplatz und Bushaltestelle zu quetschen und sich in der Lobby nach jemandem umzusehen, der einem mit dem Gepäck behilflich ist. Man sollte in diesem 5* - Grand - Hotel nicht darauf hoffen, dass ein Bellboy freiwillig kommt.

Verpflegung - Essen und Trinken
Gebucht wurde Übernachtung mit Frühstück. Das Frühstück war von der Auswahl her soweit ok, allerdings mit deutlichen Schwächen für ein Hotel dieser Klasse und mit diesem Anspruch. Kaffee gab es entweder aus dem Nespresso - Automaten oder aus minderwertigeren Maschinen und ausschließlich mit self service. Personal war im Restaurant und auf der Terrasse zwar reichlich vorhanden, allerdings war dessen Hauptaufgabe neben sporadischem Abräumen der Tische scheinbar eher der gepflegte Smalltalk miteinander. Während der gesamten Woche kam nicht einmal jemand an unseren Tisch auf der Terrasse und hat gefragt, ob wir evtl. Kaffee trinken möchten, auch an den anderen Tischen war nichts davon zu sehen. Das bekommt so manches 3* - Hotel deutlich besser hin.

Eine Eierstation fehlte, aber man konnte, wenn man Glück hatte und jemanden vom Personal erwischte, Spiegeleier oder Omelettes bestellen, die dann auch irgendwann gebracht wurden. Am Besten funktionierten die Eierbestellungen, wenn man direkt ein Mitglied der Küchencrew beim Buffet- Auffüllen erwischte und freundlich ansprach. Die Frühstücksköche und -köchinnen waren die wohl serviceorientiertesten Mitarbeiter im Restaurant. Mit noch mehr Glück wurde vom Servicepersonal beim Servieren der Eierspeisen auch das benutzte Geschirr vom Tisch entfernt, ansonsten blieb es halt ewig stehen. Die warmen Speisen auf dem Frühstücksbuffet überzeugten vor allem durch Quantität, waren aber bedingt durch zu lange Warmhaltung und die Verwendung teils minderwertiger Zutaten nicht wirklich genießbar. Es ist zwar nett, wenn 4 Töpfe mit Rührei in unterschiedlichen Varianten bereit stehen... es bringt nur nichts, wenn es sich hierbei mutmaßlich um billigstes Pulver - Ei, was auch noch überlagert ist, handelt, welches auch mit viel gutem Willen schlichtweg ungenießbar ist.

Schön war immerhin die Orangensaftpresse, wo man sich frischen Orangensaft zapfen konnte und zum Trost für die Schwächen gab es täglich auch Sekt sowie eine gute Auswahl spanischer Wurst-, Schinken- und Käsespezialitäten.

Der Besuch an der Hotelbar beschränkte sich auf einen einmaligen ärgerlichen Besuch. Wenn man schon für eine Caipirinha mit für örtliche Verhältnisse völllig überzogenen € 8,- zur Kasse gebeten wird, dann sollte diese auch korrekt zubereitet sein und man sollte in einem 5* - Grand - Hotel auch nicht extra um Knabberzeug zum Cocktail bitten müssen. By the way: Die Stuhlkissen auf der Restaurant- und Bar - Terrasse haben ihre besten Zeiten auch schon lange hinter sich bzw. könnten zumindest mal gereinigt werden.

Service
Das Hauptproblem in diesem Hotel. Scheinbar gibt es keine Service - Standards. Nachdem bei Anreise zufällig ein Bellboy gefunden wurde, der sich freundlicherweise ums Gepäck kümmerte und sogar das Auto für uns in die Tiefgarage stellte, ging es schon los. Beim Bezug des Zimmers stellten wir fest, dass eine kleine, aber leere Flasche Sekt in der Minibar stand. Wir informierten den Bellboy, der sich darum kümmern wollte... es passierte nichts und die Flasche landete auf unserer Rechnung. Das wurde dann zwar korrigiert, aber sollte nicht vorkommen. Am nächsten Tag durften wir dann erstmal den Mietwagen in der Tiefgarage suchen, denn man hatte es nicht für notwendig gehalten, uns zumindest die Parkplatznummer mitzuteilen. Dass zum Ein- und Ausfahren fast jedes Mal ein freundlicher Plausch mit dem Parkwächter erforderlich war, weil das Ticket fehlerhaft war... geschenkt. Für jemanden, der der spanischen Sprache nicht mächtig ist, dürfte das allerdings jedes Mal eine Riesenbaustelle geben.

Im Zimmer fehlte es an elementaren Dingen wie z. B. Wattepads, Wattestäbchen, Hygienebeutel, etc.. Da hilft einem das Zahnputzset auch nicht weiter. Wohl bedingt durch fehlende Hygienebeutel stank der Mülleimer im Bad anfangs bestialisch nach verdorbenen Fisch. Ich habe ihm dann selbst eine Kur mit Desinfektionsspray verpasst und auf dem Balkon in der Sonne trocknen lassen - das hat geholfen. Sicher hätte eine Meldung an der Rezeption ggf. für Abhilfe gesorgt... aber in einem 5* - Grand - Hotel möchte ich 1. nicht um Selbstverständlichkeiten bitten müssen und 2. hat jedes noch so kleine und lösbare Anliegen an der Rezeption erst nach 2-3 maligem Nachhaken und immer in Verbindung mit Wartezeiten funktioniert. Und wenn es nur um einen Aschenbecher für den Balkon ging. Dafür ist mir meine Urlaubszeit dann doch zu schade. Die fehlenden Wattepads habe ich daher auch kurzerhand im nahen Supermarkt besorgt. War bequemer und ging vermutlich schneller, als wenn ich an der Rezeption darum gebeten hätte.

Überaus spannend war der sog. Turn Down - Service, der in einem Hotel mit diesem Anspruch eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Am ersten Tag kam eine nette Putzfee und ich wollte sie eigentlich gleich wieder wegschicken, weil wir ja erst angekommen waren, das Zimmer noch fast im "Urzustand" war und wir nur ein kleines Handtuch benutzt hatten, aber sie bestand darauf, uns auf jede Bettseite eine kleine Badematte zu legen. Das war's. Handtücher zum Wechseln hatte sie eh nicht dabei. Am zweiten Tag wurden dann die "Fußlaken", die üblicherweise beim Turn Down - Service zum Einsatz kommen und die (warum auch immer) im Bad hingen, rechts und links neben das Bett gelegt, die Bettdecke war zurückgeschlagen und die Nachtkleidung lag bereit. Auf dem Kopfkissen fand sich sogar eine überlagerte und ungenießbare Praline zweifelhafter Qualität und Herkunft. Am dritten Tag war nur die Bettdecke nachlässig zurückgeschlagen - das war's. Danach entfiel der Turn Down - Service ersatzlos. Das mag vielleicht auch mit ab dem 3. Tag dem ausgebliebenen Trinkgeld zusammenhängen, denn bis dahin hatten wir uns täglich geärgert, dass die bei Anreise noch bereitstehenden Gläser nach Benutzung zwar entfernt, aber nicht durch neue ersetzt wurden und somit auf Trinkgeldgaben verzichtet. Fortan spülte ich unsere Gläser lieber selbst und versteckte sie vor der Putzfee, um nicht jeden Abend wieder an der Bar neue holen zu müssen :pfft: Das Thema Turndown - Service wurde beim Check Out exemplarisch angesprochen. Die Reaktion war überaus spannend: Die Rezeption eines 5* - Grand - Hotels wusste nicht, was das ist und meinte schlussendlich, dass der Gast schon danach fragen muss, wenn er es haben will. Hallo?!?

Die Sauberkeit im Zimmer war einigemaßen ok, aber durchaus steigerungsfähig. So begleitete uns der Deckel einer Chipsdose (vermutlich von unseren Vorgängern) auf dem Balkon die gesamte Woche. Möglicherweise liegt er immer noch da.

Insgesamt und kurz gesagt: Dem Hotel fehlt die Seele, es fehlen klare Servicestandards und es fehlt ein kompetentes Management, welches ein Auge darauf hat.

Zimmer
Die Juniorsuite war angenehm geräumig, die Betten/ Matratzen von guter Qualität. Warum nun im Schrank etliche Bügel fest über dem Safe hängen und somit für Hemden, etc. nicht nutzbar sind, müsste mir vielleicht mal jemand erklären. Immerhin kamen zusätzliche frei hängbare Bügel schon nach dreimaliger Nachfrage an der Rezeption. Der Balkon war theroretisch riesig, nur leider durch ein Gitter in der Mitte unterbrochen und mit keinerlei optischer Trennung zu den Nachbarn. Da ist nicht viel mit Privatsphäre.

Offenbar ist man in diesem Hotel auch nicht auf Paare eingestellt - jedes Getränk in der Minibar gab es exakt 1x. Sei's drum, wir waren so enttäuscht, dass wir die Minibar ohnehin nicht nutzen wollten und besorgten unsere Getränke fürs Zimmer lieber im nur 2 Minuten entfernten Supermarkt, der auch eine durchaus erfreuliche Weinauswahl vorweisen konnte.

Nicht ganz jedermanns Sache dürfte der sehr offene Badbereich sein. Badezimmer und Toilette sind zwar voneinander getrennt, dazwischen liegen allerdings ohne Abtrennmöglichkeit die beiden Waschbecken. Für uns nun kein Problem, aber sicher nicht für jeden Geschmack.

Sport / Unterhaltung
Nicht wirklich genutzt. 1x haben wir uns an den Pool gelegt und wären durchaus gewillt gewesen, dort etwas zu trinken... aber da keiner kam, um nach unseren Wünschen zu fragen, haben wir es dann doch gelassen.

Business
Das kostenfreie WLAN funktionierte meist gut und reibungslos. Diverse Tagungsmöglichkeiten, Bankettsäle und Meetingräume sind vorhanden, die entsprechende Technik wohl auch.

Zusätzliche Tipps und Zusammenfassung
Würde es sich um ein normales 4 - 5 Sterne - Hotel handeln, könnte ich über manche Details hinwegsehen. Aber man wirbt hier damit, ein 5* - Grand - Hotel zu sein, verlangt ca. den gleichen Preis wie das Botanico, schlägt dann noch bei den Nebenkosten deutlichst stärker zu und wird dem vermittelten Anspruch in keiner Form gerecht. Und: Wer als Hotel so vermessen ist, sich auf der Website selbst als "zweifelsohne das beste 5-Sterne-Hotel in Teneriffa" zu bezeichnen, der muss schlicht und ergreifend auch den hohen Anspruch erfüllen, den er vermittelt. Ansonsten soll er es einfach lassen, nach Hause gehen und sich was schämen. Basta. Vielleicht nehmen viele Gäste die eklatanten Servicemängel nicht wahr, wenn sie nur 1-2 Tage in diesem Etablissement verbringen. Wir waren aber eine ganze Woche dort und dann nimmt man irgendwann gewisse Dinge stärker zur Kenntnis, als es ein "Kurzzeitgast" tut.

Mit welchem Veranstalter sind Sie verreist?
Thomas Cook

Stimmten die Katalogangaben?
Halbwegs

Reisebüroart:
Online

Preis-Leistungs-Verhältnis:
Eher schlecht angesichts der Leistung.

Würden Sie das Hotel weiterempfehlen?
Nicht unbedingt.

Art und Grund des Aufenthaltes
Urlaub

Dauer des Aufenthaltes
1 Woche
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)