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Namibia 2014 - Teil 2

Bewertung:

Von angie, Montag, 8. Dezember 2014, 14:51

Herrschaften!!!

Gestern Abend waren wir lecker, hier heißt es ja lekker, im Restaurant Am Weinberg essen.

Zuvor haben wir erst noch ein wenig Autofahren geübt, da ja Sonntag und somit wenig los auf den Straßen war/ist. Als wir hier aus der Ausfahrt raus sind, fuhren wir natürlich prompt erstmals als Geisterfahrer die ehemalige Kruppstraße hoch. :verlegen2:



Die Kruppstraße wurde auch wie so viele andere Straßen umbenannt und darf sich jetzt Andimba Toivo Ya Toivo Street nennen. Wenn hier jetzt irgendwas umbenannt wird, um die koloniale Vergangenheit zu eliminieren, dann muss es auch mindestens aus 4 Worten bestehen und wenn die nicht vorhanden sind, gibt´s noch einen Doktor dazu. Wie zum Beispiel bei der Uhlandstraße, die noch beim letzten Mal so hieß und sich nun Doktor Kenneth David Kaunda Street schimpfen darf. Lustig ist ja, dass diese Namensungetüme meistens gar nicht auf das Straßenschild passen, aber was macht man nicht alles, wenn einen die Minderwertigkeitskomplexe plagen...

Und da wir schon mal dabei waren so nett durch die Gegend zu gondeln, haben wir gleich noch dem Maison Ambre, in der Irle Straße, einen Kurzbesuch abgestattet. Die Irle Straße heißt auch noch so wie immer, allerdings ist es auch eine kleine Straße und von daher kann man damit auch keinen großen Staat machen.



Gegen 18.30 fuhren wir dann auf den Parkplatz des Weinberg Restaurant und so ziemlich zeitgleich schlug ein mords Unwetter los. Wir blieben erstmal schön im Auto sitzen, plötzlich sahen wir Roland, den Front Desk Manager, mit Schirm auf uns zu kommen. Der wollte uns doch tatsächlich aus dem Auto abholen! Da haben wir ihn aber schnell wieder per Handzeichen zurück ins Haus gescheucht! Das fehlt auch noch, dass da wegen uns jemand pitschepatsche naß wird. Als der Regen für ein paar Sekunden nachließ sind wir schnell ins Haus gehuscht.

Klevererweise hatte ich einen Tisch hübsch draußen auf der Terrasse reserviert, wegen der schönen Aussicht hatte ich in meiner Mail behauptet. Das entsprach nicht so ganz der Wahrheit, denn es gibt seit Mitte des Jahres ein neues Raucherschutzgesetz, das natürlich noch bekloppter als bei uns ist: es darf nämlich im Abstand von soundsoviel Metern von der Hauswand nur noch draußen geraucht werden! :batsch: Das möchte ich mal sehen, dass sich da die Leute in den Sheebeens der Townships daran halten.

So, das mit der Terrasse war jetzt hinfällig, aber wir nahmen dann auf dem Balkon Platz. Hier durfte natürlich zwar nicht geraucht werden, aber es gab wenigstens Aussicht - und zwar auf die Jan Jonker Straße, die sich mittlerweile in einen reißenden Sturzbach verwandelt hatte und allerlei Geröll und andere interessante Dinge mit sich führte.



Unseren letzten Besuch in dem Lokal könnt Ihr hier nachlesen:
Windhoek: Restaurant am Weinberg

Und da sich außer uns für über eine Stunde kein weiterer Gast einfand, konnte sich das Personal voll und ganz uns und unserer Bestellung widmen. Unsere süße, schwarze Bedienung stellte sich wie folgt vor: "Mein Name ist Elizabeth und ich bin heute für Dich da. Ich spreche ein bischschen Deutsch, aber Du kannst mir helfen!" Klar, haben wir das gemacht und mit ihr Deutsch geübt.

Erst gab es einen kleinen Brotkorb :muah: und danach kam das Amuse-Bouche. Als Vorspeise hatten wir das Fisch und das Game Carpaccio und als Hauptgang einmal die Springbock Medaillons und einmal den Oryx in Bier ertrunken, oder so ähnlich. Jedenfalls war der Springbock besser als der Oryx, denn dieser war eine Winzigkeit zäher. Ist ja auch klar: ertrinken dauert länger als erschiessen!



Als Nachspeise gab es für den Monsieur le Chauffeur die gefüllten Pancakes und für mich Creme Brüller (ja, ich weiß, es heißt Creme Brulee!).

Auf dem Rückweg gab es auf der Robert Mugabe Avenue, die auch mal anders hieß, einen dicken Unfall. Da waren mindestens 4 fette Geländekarren, wahrscheinlich Touristen, irgendwie aneinander geraten. Einen hatte es über alle 6 Spuren, über die Gegenfahrbahn, auf die Leitplanke geschossen. Dort wippte er jetzt hin und her. Verletzt wurde scheinbar niemand, aber das müssen wir morgen in der deutschen Allgemeinen Zeitung mal nachlesen. Heute stand da jedenfalls noch nix von drin.

Heute Morgen sind wir dann nach dem doch etwas rudimentären Frühstück zur Besichtigungstour aufgebrochen. Wo? Natürlich hier:



Erst sind wir zum Bahnhof, den haben wir irgendwie beim letzten Mal verpasst zu besichtigen. Da ist wirklich die Zeit stehen geblieben. Wilhelminische Architektur und kaum was hat sich verändert. Irgendwie hatte man den Eindruck, gleich kommt ein Zug mit Schutztrupplern.
Die Anzeigetafeln alle noch in altem Schriftbild, gut hier und da fehlte bei den Uhren ein Zeiger, aber da sowieso wenig bis gar nix passiert, ist das nicht so schlimm.

Auf den Gleisen stand ein Zug, also mehrere Wagons, ohne Lok. Baujahr? Auf jeden Fall "Anno dunnemal". Jetzt weiß ich uch ganz genau, woher der Begriff Holzklasse kommt. Sogar Liegewagen in Holzklasse gab/gibt es. Heutzutage ist da natürlich, ganz modern, eine Plastikauflage drauf, die nur so etwa 30-40 Jahre alt ist. :D

Drinnen an den alten Schaltern aus Kaisers Wilhelms Zeiten wird auch noch bedient - jedenfalls wenn da mal einer sitzt...

Das TransNamib Museum ist im 1.Stock und hat morgens von 9-13 Uhr geöffnet, so steht es jedenfalls auf den Schild und da es auch erst 10.30 Uhr war, waren wir guter Dinge. Leider war die Kaffee/Tee/Pippi-Pause darauf nicht vermerkt und so standen wir vor verschlossener Tür :thumbdown:

Nächster Besichtigungspunkt: UNSER SÜDWESTERREITER!!! Einst stand er in voller Pracht vor der Alten Feste und blickte stolz über Windhoek und musste dann wegen des neuen Unabhängigkeitsmuseums "Made by North-Korea" ein Stück umziehen.



Da die Regierung aber kein Geld dafür gehabt haben wollte, wurde der Umzug vom Stamm der Deutschen vor einigen Jahren finanziert. Immerhin handelt es sich hierbei um ein Nationaldenkmal, das auch so in der Verfassung steht.

Das ist ja auch so ein gelungener Treppenwitz: Nordkorea baut ein Unabhängigkeitsmuseum....



Weihnachten 2013 wurde Präsident Pohamba aber wieder mal von Komplexen derart übermannt, dass er in einer Nacht-und Nebelaktion das Reiterdenkmal absägen ließ - und weil er seiner eigenen Bevölkerung misstraute, ließ er die Aktion von den nordkoreanischen Freunden durchführen. Der Sockel wurde zerstört und die Überreste irgendwo vergraben, wo ist streng geheim, damit da keiner wieder was ausbuddelt!



Jedenfalls ist jetzt ein riesen Theater, Klagen wurden eingereicht usw. usw.

Nutzt aber erstmal alles nix, jetzt steht unser, armer Südwesterreiter völlig belämmert im Innenhof der Alten Feste, ohne Sockel, ohne seine Schrifttafel und von ein paar Rohren gestützt, damit er nicht umfällt. Wir haben ihm Mut zugesprochen und das Pferd gestreichelt. Der Aufpasser, der da rumturnte, meinte: "I save it for you!" Wahrscheinlich hat er sich ein Trinkgeld erhofft, ich habe ihm aber nur auf die Schulter geklopft und gesagt: "Good guy!"

Nach dem Südwesterreiter ging es zu Woermann & Brock zum Einkaufen, was wir so alles brauchen für unsere Fahrt morgen. Da war die Hölle los, Holzkohle gab´s auch keine mehr, nur noch Feuerholz. Windhoek Lager gab´s noch, Savanna war aus und die letzte Flasche WUMA konnte ich noch ergattern. WUMA kennt keiner? Fragt EES den Musiker, der hat´s erfunden:



Den Abschluß bildete heute Mittag der Besuch der Heinitzburg:



Dort saßen wir auf der Terrasse, hatten einen kleinen Lunch und genossen die Aussicht über die Stadt:



Und für heute Abend haben wir eine Tischreservierung im Stellenbosch, da überschlagen sich ja die Kritiken bei Tripadvisor. Es liegt nicht weit vom Weinberg-Restaurant und von daher ist es für uns auch gut zu erreichen:



Und morgen führt uns unsere Reise in die Kalahari....... :Heia:

Dieser Artikel wurde bereits 610 mal gelesen.

Kategorien: Live Reiseberichte


Kommentare (2)

  • 2

    Von Dodo (Dienstag, 9. Dezember 2014, 18:00)

    TOP! Super geschrieben ;-)

  • 1

    Von revealmap (Dienstag, 9. Dezember 2014, 07:58)

    Liest sich gut und der Neid aus dem nasskalten Deutschland begleitet Dich. Lass uns weiter an dem tollen Urlaub teilhaben.

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