Bevor ich auf den heutigen Tag eingehe ein kurzer Blick zurück in die Nacht. Es war schon ein bisschen atemberaubend was sich wettertechnisch in der Nacht in Amsterdam rund um die NDSM-Werft abspielte.
Regen, Wolken, Sturm und als "Highlight" gab es auch noch ein ordentliches Gewitter. Von unserem Zimmer konnten wir beobachten wie dieses von Westen kommend über die IJ und das ehemalige Werftgelände zog. Unwirtlich, man möchte bei dem Wetter keinen Hund vor die Tür jagen, aber doch interessant anzusehen.
Nach dem Gewitter ist vor dem Sturm- und Regentief.
Für unsere Verhältnisse verließen wir daher sehr spät das Hotel und machten uns erst gegen 10.30 Uhr Richtung Innenstadt auf. Kaum an der Fähre angekommen erwischte uns der erste Regenschauer und die begleiteten uns bis in den späten Nachmittag hinein.
Natürlich immer wieder begleitet von heftigen Sturmböen denen irgendwann auch mein Taschenschirm zum Opfer fiel.
Ziel unseres heutigen Spaziergangs durch Amsterdam waren, grob gesagt, Teile des östlichen Grachtengürtels der Stadt. Am Oosterdok legten wir allerdings wetterbedingt bereits eine erste Pause ein. Damit war unsere erste Station heute die Openbare Bibliothek (oba). Das imposante Gebäude ist nicht nur eine Heimstatt von über 800.000 Büchern sondern lädt Besucher auch zu einer Ruhepause mit tollem Ausblick auf die Stadt ein.
Wer mit Bibliotheken so gar nichts am Hut hat, der fährt mit dem Aufzug auf die 7. Etage. Denn dort befindet sich mit dem La Place ein großes Restaurant mit Buffet und einer Dachterrasse mit einer Aussicht, die allein den Besuch lohnt. Ganz nebenbei informiert die Brüstung über alles Wissenswerte des Ausblicks.
In Anbetracht des Wetters haben wir es uns im Inneren gemütlich gemacht und bei einem leckeren Frozen Yoghurt die Aussicht genossen. Im Restaurant lässt es sich übrigens zu durchaus zivilen Preisen gut essen. Die Gerichte werden vor den Augen frisch zubereitet und wir konnten uns auf dem Rückweg am Abend von der Qualität und dem Geschmack selbst überzeugen. Lecker war's auf jeden Fall.
Ob die Openbare Bibliothek ein Geheimtipp ist
Keine Ahnung, aber der Besuch lohnt auf jeden Fall.
Geöffnet ist übrigens täglich von 10.00 Uhr - 22.00 Uhr.
Im Anschluss führte uns der Stadtspaziergang vorbei am Nemo, dem Rembrandhuis, der Hermitage Amsterdam, der Magere Brug bis zum InterContinental Amstel. Von dort ging es Richung Oosterpark, am imposanten Gebäude des Tropenmuseums vorbei zur ehemaligen Getreidemühle De Gooyer.
Ich gebe es zu, diese Windmühle war nicht so unbedingt das vorrangige Ziel. Abgesehen hatte ich es auf das Gebäude nebenan, die Brouwerij 't IJ. Angekommen und was sieht der nasse Spaziergänger so gegen 13.15 Uhr: GEÖFFNET von 14.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Was nun, es regnet, windet und der Durst plagt. Also nichts wie rein in die Bar Langendijk. Gut dass die so zufällig auf der anderen Mühlenseite zu finden ist.
Dort konnten wir noch zwei freie Plätze ergattern und verbrachten die Zeit bis kurz nach 14.00 Uhr gemütlich bei einem Blick auf das Treiben auf den Straßen um uns herum. Eine wirklich nette kleine Bar aber das Ziel war eben eine andere Lokalität die wir kurz nach deren Öffnung dann auch aufsuchten.
Was soll ich sagen - das Warten hat sich gelohnt. Der Gastraum der Brouwerij 't IJ ist in der ehemaligen Badeanstalt neben der ehemaligen Mühle untergebracht. Das Ambiente des Gastraumes mit dem großen Tresen in der Mitte, dem Blick auf Braukessel und tolle Biere - hier passt einfach alles.
Die Auswahl an Bieren erinnert sehr stark an die sogenannten Craft-Biere. Für den großen und schnellen Durst eignen sich diese Biere nun bekannterweise nicht sondern eher für den langsamen Genuss. Die Speisenauswahl in der Brouwerij 't IJ ist spartanisch. Wir haben als kleinen Snack zum Bier leckeren Abbeykäse mit leckerer Wurst gewählt.
Für das Ambiente, die Biere und das ganze Drumherum vergeben wir eine glatte 1. Der Weg dorthin lohnt auf jeden Fall.
Während unseres Aufenthaltes in der kleinen Brauerei verzogen sich dann auch wenigstens die Regenwolken, lediglich der stürmische und böige Wind blieb uns auf dem Rückweg erhalten. Den Absacker gibt es nun noch in der Hotelbar und dann ist auch dieser Tag bereits wieder Geschichte.