Herrschaften & Oukies!!!
Am Montag Morgen verließen wir das Maison Ambre in Windhoek nach einem ausgezeichneten Frühstück. Unsere Honeymooner hatten sogar zwei Sektgläser mit eingedeckt und bekamen ein Piccolöchen mit serviert. Wie nett!!!
Nach dem Check-out fuhren wir zunächst auf die ehemalige Kaiserstraße, die heute auf den Namen Independence Avenue hört. Dort hatte ich in der Windhoeker Buchhandlung (die heißt wirklich so!) 5 Exemplare des neuen Kalenders der Allgemeinen Zeitung vorbestellt.
Was für ein hübscher, altmodischer Laden. Ich hätte dort stundenlang stöbern können! Doch leider drängte die Zeit und so mußte es bei einem kurzen Gespräch mit dem Inhaber bleiben.
Anschließen machten wir uns auf den Weg nach Norden. Da die rund 100 Kilometer zwischen Windhoek und Okahandja seit geraumer Zeit Baustelle sind, hatten wir uns dazu entschlossen, hintenrum durch die Berge zu fahren. Das dauert zwar erheblich länger, sollte sich aber als goldrichtige Entscheidung erweisen.

Nie hätten wir für möglich gehalten, dass wir dort schon soooooo viele Tiere sehen würden: 2 Giraffenherden, Gnus, Oryxs, Paviane und Warzenschweine. Wie schön! Bei einer kurzen Pippipause entdeckten wir sogar frische Leopardenspuren: 1 x große und 1x kleine. Offenbar Mutter & Kind.
Entsprechend langsam kamen wir vorran. Bei Okahanja wechselten die Männer sich wieder hinter dem Steuer ab und es ging die nächsten 170 Kilometer auf guter Teerstraße nach Otjiwarongo.
Aus dem geplanten Mittagessen im Kameldorn Garten wurde eine Kaffeepause mit leckerem, selbstgemachtem Kuchen. Auf dem Damenklo verfehlte mich ein heimtückisches Attentat: als ich die Tür aufmachte, brach im gleichen Moment dort der Schrank krachend zusammen. Das war schon mal ein spitzen Einstand in dem Laden!
Von Otjiwarongo zur nächsten Station, der Okaputa Gästefarm, waren es noch 60 Kilometer, die wir quasi auf einer Pobacke absaßen.

Und jetzt kommt der Oberknaller:
wir waren hier alleinige Herrscher über eine riesen Farm mit 400 Pferden, Schafen und Rindern, denn es stellte sich heraus: die Eigentümer sind gar nicht da und keiner wusste was von unserer Ankunft.
Die 2 entsetzten Hausdamen wollten uns schon gleich wieder wegschicken, konnten von uns aber dann doch überzeugt werden. Und ob wir denn womöglich auch noch was zum Dinner haben möchten, wollten sie entgeistert wissen. Auch das noch! Und dann noch für 4 Personen 2 Zimmer her richten - Schreck laß nach!
Nach kurzer Inspektion der (schmuddeligen) Örtlichkeiten stand für uns unisono fest: hier bleiben wir auf gar keinen Fall für die gebuchten 2 Nächte! Also, kurzerhand Kathrin von Info-Namibia angerufen und die Sachlage geschildert.
Nach einer halben Stunde war die Situation geklärt: 1 Nacht bleiben wir und am Dienstag Morgen brechen wir 1 Tag früher zur Gästefarm Wildacker, der nächsten Station, auf. Statt der geplanten 2 Nächte, bleiben wir dort jetzt 3 Nächte.
Der nächste Knaller war das Abendessen: um den beiden Damen ausreichend Zeit zu geben, irgendetwas genießbares in der Küche zu zaubern, orderten wir das Dinner für 20 Uhr. Es gab kleine Frikadellchen, Kartoffelsalat, Hähnchenbrust in Sahnesoße und Reis. Keine Vorspeise, keinen Nachtisch - nix. Getränke gab´s auch nicht, da sich die gute Perle sofort vom Acker machte. Die Getränke haben wir uns selbst aus der sperrangelweit offen stehenden Bar geholt. Das Büro und sonstige Räumlichkeiten waren ebenfalls offen. Wenn wir gewollt hätten, dann hätten wir den ganzen Laden ausräumen können.
Zum Abräumen ließ sich die schwarze Perle noch einmal kurz blicken und erklärte der verdutzten Mrs. Bee wo der Lichtschalter zum ausmachen ist - und schwupp war sie schon wieder weg. Da kann man mal sehen, wie vertrauenswürdig wir so aussehen, dass man uns gleich eine ganze Farm anvertraut.
Die Preise für die Bar ermittelten wir aus der Karte, die Mr. Tee irgendwo hinter der Theke aufgespürt hatte.