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Donnerstag, 9. Februar 2012, 20:07

Winnenden: Krone Hanweiler

Kritiken, Meinungen, Bewertungen und Fotos: Krone Hanweiler in Winnenden (Teilort Hanweiler)



Bilder: 21

Küche: Schwäbisch - Bürgerlich

Öffnungszeiten:
Dienstag - Samstag: 11.30 - 14.00 Uhr und 17.30 - 22.00 Uhr
Sonntag und Feiertag: 11.30 - 21.00 Uhr

Adresse:
Krone Hanweiler
Weinstraße 31
71364 Winnenden - Hanweiler
Telefon: 07195 9599 580
Fax: 07195 9599 569
Email: info@kronehanweiler.de


Hier kann eine Kritik bzw. subjektive Meinung über die Krone Hanweiler abgegeben werden.

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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Omira« (29. November 2013, 20:20)


Sternedieb

Master Amigo

Beiträge: 45 241

Wohnort: Im wilden Süden....

Beruf: Semsakrebslor

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2

Sonntag, 12. Februar 2012, 18:20

Die Krone Hanweiler liegt in der gleichnamigen Ortschaft, welche gleichzeitig ein Teilort von Winnenden ist, in der Durchfahrtsstraße in Richtung Korb.

Das Lokal stand einige Zeit leer und wird seit November 2011 von Toni Josef Wahl geführt, der zuvor die Weinstube zur Krone in Winnenden-Birkmannsweiler betrieben hat und aktuell auch für das Restaurant Irma La Douce in Stuttgart und des Erste Wahl Catering Partyservice Events verantwortlich ist.

Da wir einige Male in der Weinstube zu Gast und dort fast immer zufrieden waren, haben wir uns für einen Besuch in der "neuen" Krone entschieden.

Laut Speisekarte lautet das Motto: Schwäbisch, oifach, guat - auf deutsch: Schwäbisch, einfach und gut. Auf den ersten Blick passt das auch ganz gut zu den Räumlichkeiten. Beim betreten des Hausflurs muss man zuerst den Blick schweifen lassen um den Eingang der Gaststätte zu finden, denn geradeaus würde man direkt in der Küche landen, wenn denn das Schild stimmt.

Der Gastraum selbst ist einfach aber nett dekoriert und stimmig, bis auf die Wein - Flaschenhalterungen aus Plexiglas, da half auch nicht, dass darin Mops-Wein vom Weingut Konrad Häusser steckte. Und eine Gardine (Vorhang) könnte auch "net schada". Der PVC-Boden ist in Ordnung, da er zu dem oben genannten Konzept passt.




(Bilder: Ambiente)


Bestellt wurde ein Zwiebelrostbraten (Medium) mit hausgemachten Spätzle für 16,50 €, der als Tellerrostbraten mit Bauernbrot 13,50 Euro gekostet hätte. Geschmacklich absolut in Ordnung und perfekt Medium gebraten mit einer in einer separaten Schüssel gelieferten Portion Spätzle, damit diese nicht die Sauce aufsaugen.

Leider hatte der Koch noch "etwas" Schnittlauch übrig, den er auf dem kompletten Teller verstreut hat. Mich hätte es mehr gefreut, wenn er etwas Fleisch übrig gehabt hätte, denn so ist mein "Rostbrätle" etwas, auf dem für ihn zu großen Teller, klein geraten was ja gar nicht so der gewünschten schwäbischen Küche entspricht. Obwohl ich selbst eher das Motto Klasse statt Masse liebe, hat mir hier trotzdem etwas Masse gefehlt. Denn wenn man es mit dem der Weinstube zur Krone vergleicht, war er selbst in diesem Vergleich kleiner und das obwohl dort ein etwas anderes Konzept mit einem höheren Anspruch "transportiert" wurde. OK, er kostet dafür auch etwas mehr (17,90) dafür gab es aber auch einen Salat und einen Gruß aus der Küche oder auch komplett unschwäbisch Amuse-Gueule genannt. Evt. ist der Schnittlauch derzeit auch etwas teuer, damit es in Relation zur Weinstube steht und in diesem Ausmaß auch den Salat ersetzen kann. Noch ein Vergleich dazu, sei mir erlaubt. Ganz in der Nähe befindet sich noch ein Restaurant, welches seit zig Jahren und 3,5 Tagen (seit 1902) existiert, hat den Rostbraten mit Bratkartoffeln und Salat für 17,90 € auf der Speisekarte, der zwar mit weniger Schnittlauch aber dafür mit deutlich mehr Fleisch aus der Küche "transportiert" wird und den Teller damit kleiner werden lässt.


(Bilder: Zwiebelrostbraten mit Spätzle)


Da leider nur der Schnittlauch reichlich war, haben wir uns, durch das freundlichen Verkaufstalent der Bedienung noch für einen Nachtisch entschieden, der ganz schwäbisch, französisch, italienisch :hschein: aus einer Crème brûlée und einer Panna cotta bestand. Meine Crème brûlée schmeckte, konnte jedoch den Preis von 6.20 € nicht rechtfertigen. Ich bin ein Fan einer guten Crème brûlée oder einer Crema catalana und kann ihr selten widerstehen. Wenn jedoch im Winter die Beilagen die aus Heidelbeeren, Himbeeren, Physalis und Sternfrucht (Karambole) bestehen wird das Dessert automatisch teuer. Diese Art von "Dekoration" erwarte ich in einem Lokal mit diesem Motto nicht und wenn, dann dürfen auch die Ecken der Karambole abgeschnitten sein, denn darin befinden sich die Bitterstoffe. Und wenn sie noch leicht gesalzt ist, wird sie etwas milder. Das nur mal so am Rande als :KSM: Modus.


(Crème brûlée)


Service:
Die Servicekraft ist sehr nett und bemüht und hat auch dafür, dass wir die einzigen Gäste waren sofort eine Antwort bereit. Wahrscheinlich hat sie mein staunendes Gesicht und meine Frage, ob sie denn noch einen Platz für 2 hätte richtig interpretiert und fand einen Grund in den sehr kalten Temperaturen, die wohl viele Leute zu Hause fest gefroren hätten. Auch sonst war die Bedienung sehr freundlich und aufmerksam und auch der bestellte Espresso ging aufs Haus. Hätte sie gleich das überschüssige und bereits eingedeckte Besteck abgeräumt und nicht erst nach dem Essen, hätte ich ihr 5 :Amigo: gegeben und das nicht oder obwohl es sonst nicht viel zu tun gab. Sehr freundlich war auch der Koch, der aus der Küche kam, wobei er auch die Zeit gehabt hätte, während unserem Essen zu fragen ob alles in Ordnung ist und ob es uns schmeckt.

Fazit:
Der Service war gut, das Essen soweit in Ordnung, das Konzept und das Motto passt jedoch nicht zu den verlangten Preisen. Der Nachtisch ist zwar qualitativ in Ordnung, ist aber Null Komma Null schwäbisch. Genauso wenig wie er denn zum Motto passt. Anstatt Crème brûlée, Panna cotta oder Marillenknödel mit Vanillesauce (6,00 €) empfehle ich z.B. Ofenschlupfer oder Dampfnudeln ohne teure Deko, dafür jedoch preislich schwäbisch. Bei McDo und Burger King erwarte ich das was ich zu erwarten habe und nach dem amerikanischen: You get what you pay for... stimmt hier etwas nicht.

Aktueller Stand, würde ich die Krone Hanweiler nicht noch einmal besuchen, hoffe jedoch, dass sich das gastronomische Können durchsetzt und sinnvolle Änderungen des Konzeptes durch genommen werden. Es war wirklich nicht schlecht dort, wie geschrieben war das Essen in Ordnung, gestört hat mich einfach, dass das schwäbisch, oifach, guat - oifach net gepasst hat

Die Kritikpunkte bzw. Verbesserungsvorschläge und die daraus resultierende Mehreinnahmen dürfen mir wahlweise auf mein Konto der Kreissparkasse oder der Volksbank überwiesen werden. :verlegen2:

Meine subjektive Meinung - Bewertung:

Essen:
:Amigo::Amigo::Amigo:XX

Ambiente:
:Amigo::Amigo:XXX

Preis-/Leistung:
:Amigo::Amigo:XXX

Service:
:Amigo::Amigo::Amigo::Amigo:X

Gesamteindruck:
:Amigo::Amigo:XXX

Besucht im Februar 2012
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Omira« (20. August 2013, 20:14)


Sina

Master Amigo

Beiträge: 21 669

Wohnort: Neigschmeckt ins Schwabenland

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3

Dienstag, 14. Februar 2012, 11:42

Auch ich war in der Krone Hanweiler. Die Krone in Breuningsweiler, wo das Ehepaar Wahl vorher ein sehr schönes und nettes Restaurant mit guter, gehobener regionaler "Landhausküche" betrieb, mochte ich immer sehr gerne und so reisten wir einem unserer Lieblingsgastronomen hinterher, um zu schauen, was er in neuen Gefilden auf die Beine stellt.

Ich entschied mich für die Bandnudeln mit Gemüse vom Markt in feinem Rieslingsößle. Die Nudeln waren (typisch schwäbisch halt) eine Spur zu "durch" und nicht ganz italienisch "al dente" und leider auch zu kurz zum Aufwickeln und einen Tick zu lang zum "Gabeln", was in einem Restaurant unter dem Motto "Oifach, schwäbisch, guat" völlig in Ordnung geht. Daß das Gemüse (Babykarotten, Brokkoli, Blumenkohl) nicht vom Markt, sondern scheinbar eher aus der Tiefkühltruhe kam, geht auch in Ordnung. Es war nämlich knackig und bissfest gegart, keine Spur verkocht und für die Vitaminerhaltung ist Schockfrostung ohnehin das beste Mittel. "Frisch aus der Tiefkühltruhe" liest sich auf einer Speisekarte schließlich auch etwas befremdlich :ironic: Und vielleicht stand bei der Zubereitung tatsächlich eine Flasche Riesling neben dem Herd, leider hat es nur sehr wenig davon in die Sauce geschafft, das feine Riesling - Aroma war nur in sehr homöopathischer Dosierung und mit etwas Phantasie wahrnehmbar. Der großzügig darübergestreute Schnittlauch gab dann immerhin eine Würzung, auch wenn es nicht die gewünschte und angekündigte Rieslingnote war. Ich persönlich hätte mir mehr Riesling und dafür weniger Sahne und Kräuter in einer etwas leichteren Sauce gewünscht. Wäre aber zugebenermaßen auch wieder unschwäbisch gewesen.



Gut geschmeckt hat es trotzdem, auch wenn ich € 9,- angesichts des geringen Wareneinsatzes für einen recht ambitionierten Preis halte, zumal wir uns in der tiefsten schwäbischen Pampa und nicht etwa in Top - Lage in der Stuttgarter Innenstadt befanden. Für mich war die Portionsgröße ok, bei dem Preis oder vielleicht auch für einen Euro mehr wären aber z. B. ein paar Lachswürfel in der Sauce (50 - 100 g, mehr muss es gar nicht sein) auch möglich gewesen.

Service:
Der Service war in Ordnung, die junge Bedienung in ihrem Dirndl passend gekleidet, gepflegt und sehr freundlich und bemüht. Die Dame tat mir ein wenig leid - an einem bitterkalten Winterabend mutterseelenallein gefangen in einem leeren Restaurant im Schwabenland, anstatt mit ihren Freundinnen ein wenig feiern zu gehen. Auch der junge Koch, der nach dem Essen aus seiner Küche kam, war sehr nett. Sicherlich hätten die an unserem Tisch nicht benötigten Bestecke vorm Essen abgedeckt werden können, aber das erwarte ich in einem einfachen, schwäbischen Landgasthaus auch nicht unbedingt, insofern drücke ich da ein Auge zu.

Fazit:

Meine subjektive Meinung - Bewertung:
Man merkt in der Krone Hanweiler, daß die Liebe des Betreibers eindeutig der etwas ambitionierteren Küche und nicht der einfachen Landhausküche gehört. Die Preise sind für den Ort (Hanweiler ist ein winziges Kaff in der Pampa...) nicht angemessen und auch nicht konkurrenzwürdig. Um in einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft ein Bein an den Boden zu bekommen, muss man besseres Essen als die etablierte Konkurrenz zu fairen Preisen anbieten, zumal das Restaurant unter dem vorherigen Betreiber nicht im besten Ruf stand. Dann kann es evtl. auch Erfolg bringen. Wenn der Erfolg dann da ist, kann man sich auch langsam in höhere Gefilde (z. B. exotische Früchte und frische Beeren als Dessertdeko im Winter) vortasten und die Preise anheben, aber das Motto "Oifach, schwäbisch, guat" wird derzeit noch nicht so ganz schwäbisch erfüllt. Man kann nicht das Preisniveau von der schönen Krone in Breuningsweiler halten und für mehr oder weniger das gleiche Geld in Hanweiler deutlich weniger bieten, zumal die Konkurrenz vor Ort stark bzw. stark etabliert ist. Da muss sich dringend etwas tun und ich empfehle, das Restaurant erstmal als "gehobenen Ganzjahresbesen" mit qualitativ guter, ehrlicher, frischer Küche zu fairen Preisen zu führen. Die Speisekarte kann dafür gerne ein wenig ausgedünnt werden. 5 -6 gute Hauptgerichte reichen, davon 1x Fisch und 1x vegetarisch. Derzeit steht das Preisleistungverhältnis im Ungleichgewicht.

Essen:
:Amigo::Amigo::Amigo:XX

Ambiente:
:Amigo::Amigo:XXX

Preis-/Leistung:
:Amigo:XXXX

Service:
:Amigo::Amigo::Amigo::Amigo:X

Gesamteindruck:
:Amigo::Amigo::Amigo:XX

Besucht im Februar 2012
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Omira« (20. August 2013, 20:18)