Reiseforum - Reiseberichte

Das Lehner's Wirtshaus Heilbronn befindet sich in der Bahnhofstraße 1 und damit direkt beim Neckarturm, der sehr prägnant am Ufer des Neckars liegt, von Weitem sichtbar ist und dadurch auch relativ leicht zu finden sein dürfte. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Wirtshaus bzw. im schwäbischen Gaststätte, Biergarten und Bar. Hinter dem Konzept steckt eine System Gastro Kette, welche mit bayerischer Gemütlichkeit und leckeren bayrischen Schmankerln wirbt. Dahinter verbirgt sich die Enchilada Gruppe, welche wiederum auch die Enchilada Restaurants, Besitos Restaurants oder mit den italienischen Aposto Restaurants zu den größeren "Gastronomie Playern" in Deutschland gehört und aktuell über 100 Millionen Euro Umsatz im Jahr generiert.


(Eingang zum Restaurant und Biergarten)

Das Lehner's wird als Franchise geführt und bietet in Heilbronn einen netten Biergarten nahe am Neckarufer sowie eine Einrichtung im bayerischen Stil. Ich muss dazu sagen, dass mir der Name Lehner's vor meinem Besuch nicht wirklich bekannt war und ich auch nicht wusste, dass es zur Enchilada Franchise GmbH gehört. Klar, Enchiladas kenne ich gut und weiß auch dass z.B. das Carls Brauhaus in Stuttgart, das Park Café München sowie u.a. auch der Ratskeller Ludwigsburg, Augsburg und Saarbrücken dazu gehört.


("Gedeck" im Biergarten)

Grundsätzlich bin ich eher etwas gegen die großen Systemgastroketten, wobei diese auch Vorteile haben, weil man in etwa einschätzen kann, was man dort bekommt. Wobei die letzten Meldungen von Burger King oder auch Vapiano etwas anderes vermuten lassen. Denn letztendlich kommt es doch auch stark auf den Franchise-Nehmer und auf das was er kann an. Und das war nun in Heilbronn die Frage, weshalb sich die Erfahrung grundsätzlich nur auf Heilbronn bezieht und nur teilweise übertragen werden kann.

Den Biergarten in HN finde ich recht schick, er hat aber auch anscheinend den Nachteil, dass es bei etwas Wind hier relativ "zugig" ist. Was bei heißen Temperaturen ein Vorteil ist, im Spätsommer dagegen eher ein Nachteil.



Die Inneneinrichtung passt zum System und kann überzeugen. Schwere Holztische mit dunklen Holzstühlen und einem durchdachten Lichtkonzept bringen den Vorteil der Sytemgastro zu Tage.

Und nun zum Thema, worin meist die Schwachstelle liegt - dem Service:

Hier muss und kann ich bei meinem Besuch nur ein großes Kompliment ausstellen. Bis auf eine anfänglich relativ große Wartezeit, da wir übersehen wurden, gab es nichts zu meckern, aber viel zu loben. Der Service war freundlich, auf Zack und durchaus professionell. Auf eine Reklamation wurde super reagiert und es gab schon relativ kurze Zeit nach dem Servieren die Nachfrage, ob alles in Ordnung sei. Seltenst habe ich in einem Lokal dieser Klasse einen solch guten Service erlebt.

Nun zur meist zweiten Schwachstelle der Systemgastro - dem Essen. Und hier gab es wirklich Schwachpunkte - nicht viele, aber mehr als notwendig. Aber der Reihe nach. Bestellt wurde als Vorspeise eine Bayerische Bruschetta für 5,90 €, welche aus geröstetem Bauernbrot mit wirklich frischen Tomaten und Radieschen bestand. Dazu gab es noch einen Kräuter Quark bzw. einen Kräuter-Schmand-Dip. Alles in sich sehr stimmig, schmackhaft und einfach lecker sowie in dieser KOMPOSITION durchaus besser als bei vielen italienischen Restaurants.


(Bayerische Bruschetta)

Als Hauptgericht orderte ich einen Zwiebelrostbraten mit Spätzle (16,90), welcher schon auf dem Teller mit reichlich Sauce und noch mehr Zwiebeln daherkam. Die bestellte Garstufe wurde beim ersten Mal nicht getroffen, danach war es besser. Die Zwiebeln passten gut, in der Sauce ist durchaus noch etwas mehr als nur Potential und wenn die Spätzle in der Zukunft hausgemacht werden würden, wäre dies sicher kein Nachteil. An der Garnitur (Salatblatt, Gurke und Tomate) darf man auch noch arbeiten, aber hier scheiden sich sowieso die Geister.



Preis-/Leistung:
Der Preis ist durchaus "heiß", die Leistung der Küche dagegen eher kalt. Wobei die bayerische Bruschetta mich restlos überzeugen konnte. Die Getränkepreise sind fair kalkuliert. Z.B. kostet ein Kellerpils (0,3l) 2,50 € und ein Hefeweizen (0,5l) von Sanwald 3,50 €. Für ein großes Bier (0,5l) von Dinkelacker werden 3,40 Euro fällig.

Fazit:
Durchaus etwas Schatten, aber auch überwiegend Licht. Den Service fand ich klasse und selbst das Essen war teilweise überdurchschnittlich, aber eben nur teilweise und dies ist dann wirklich zu wenig. Trotzdem würde ich für einen netten Abend zu einem Bier mit einer leckeren Bruschetta auf bayerische Art jederzeit wiederkommen und die System-Gastro ausblenden bzw. nicht negativ sehen.

Meine Meinung:

Essen:
XX

Ambiente:
XX

Service:
X

Preis-/Leistung:
X

Gesamteindruck:
XX

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