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Sonntag, 23. September 2018, 12:11

Bad Friedrichshall: Salzbergwerk



Besucherbergwerk Bad Friedrichshall
Südwestdeutsche Salzwerke AG
Salzbergwerk Bad Friedrichshall
Bergrat-Bilfinger-Straße 1
74177 Bad Friedrichshall

Tel.: +49 7131 959-3303
Fax: +49 7131 959-1055
info@salzwelt.de
Internet

Öffnungszeiten:
Das Salzbergwerk hat nicht täglich geöffnet!

Besuchereinfahrten finden statt vom 1. Mai bis einschließlich 3. Oktober nur an Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie zusätzlich freitags zwischen Pfingsten und dem Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg jeweils von 9:30 Uhr bis 15:30 Uhr (letzte Einfahrt).

Die letzte Ausfahrt aus dem Salzbergwerk findet um 17:30 Uhr statt.

Sonderöffnung: Während der Bundesgartenschau Heilbronn hat das Salzbergwerk außerordentlich vom 20. April bis 6. Oktober 2019 an den oben aufgeführten Tagen geöffnet.


Eintrittspreise:
Erwachsene 9,50 €
Gruppenpreis pro Person (ab 20 Personen) 8,00 €
Kinder unter sechs Jahren frei
Kinder/Schüler (6-16 Jahre) 5,50 €
Schüler/Studenten (bis 24 Jahre) 7,00 €
Kindergärten (unter 6 Jahre, inkl. Begleitpersonen) 12,00 €
Familienkarte (Eltern mit Kindern) 27,00 €

Pdf-Flyer mit weiteren Informationen

Mit einer kleinen Reisegruppe habe ich das Salzbergwerk in Bad Friedrichshall besichtigen können. In der Region Heilbronn entstand vor Jahrmillionen Jahren durch Verdunstung eines Binnen-Flachmeeres ein Salzvorkommen das in ca. 200 Meter Tiefe gefördert wurde und auch noch gefördert wird. Der von uns besuchte Schacht "König Wilhelm II" wurde 1899 fertiggestellt. Heute wird an dieser Stelle kein Salz mehr gefördert. Die entstandenen Hohlräume werden vielmehr mit Rückständen aus der Müllverbrennung u.ä. verfüllt. Ein Teil der schachtnahen Abbaukammern bildet das Besucherbergwerk.

Betritt man das Bergwerk fühlt man sich beim Anblick der Backsteinmauern und des Förderturms in eine andere Zeit und eine andere Welt versetzt.



Wir haben das Besucherbergwerk im Rahmen einer Führung besucht. Das würde ich auch jedem Erstbesucher empfehlen. Im Verlauf des ca. 1,5 Kilometer langen Rundwegs wurden wir kompetent und ausführlich über die Entstehungsgeschichte des Bergwerks, des Salzabbaus in der Region, die Abbautechniken u.v.m. informiert. Es sind zwar viele Hinweistafeln und -schilder vorhanden. Eine Führung können dieser meiner Ansicht nach aber nicht ersetzen.



Beachten sollte man auch, dass im Bergwerk konstant 18° herrschen und die Wege zwar sehr ordentlich sind aber Ballerinas und Highheels doch nicht das passende Schuhwerk für eine Besichtigung darstellen. Der untertägige Rundgang ist barrierefrei und kann daher mit dem Rollstuhl befahren werden.

In das Bergwerk in 180 Meter Tiefe gelangt man in 30 Sekunden, eng an eng, mit einem Förderkorb.



Im Vergleich zu meinem Besuch im Schaubergwerk des Bergbaumuseums in Bochum fiel mir nach dem Ausstieg sofort auf, dass die Stollen weitaus höher und breiter waren. Allzu große Platzangst sollte man dennoch nicht mitbringen. :pfft:





Der Besucherbergwerk führt vom Schacht weg auf einem Rundweg durch verschiedene Abbaukammern in denen die Geschichte des Salzabbaus in Bad Friedrichshall anschaulich dargestellt wird. Die Abbaukammern sind thematisch angeordnet und bieten einen Einblick in das Leben und Arbeiten unter Tage. Teilweise spektakuläre Anblicke werden durch Lichtinstallationen und eine Lasershow noch verstärkt. In einer Kammer wird auch der Schutzpatronin der Bergleute, der Hl. Barbara, gedacht.










Eine Kammer ist der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte gewidmet. Ende des 2. Weltkriegs mussten Zwangsarbeiter im Bergwerk für die Nationalsozialisten unter menschenunwürdigen Bedingungen für die Rüstungsindustrie arbeiten. Die „Gedenkstätte KZ-Kochendorf“ erinnert an diese unsägliche Zeit.



Der Rundgang im Besucherbergwerk endete nach rund zwei Stunden im Kuppelsaal. Dieser stellt als Ehrendom der Arbeit eine einmalige bergmännische Leistung dar.



Wer mag darf dort auf einer Rutschbahn stilecht einfahren und auch das einer oder andere Souvenir kann hier erstanden werden.



Auf dem Bergwerksgelände kann vor oder nach der Einfahrt in das Bergwerk in der Bergschänke eingekehrt werden. Die Schänke dient an Arbeitstagen auch als Kantine der Bergleute. Auf dem Gelände ist noch ein Kiosk vorhanden.

Ich fand den Besuch des Salzbergwerks in Bad Friedrichshall spannend und hoch interessant. Weshalb ich nicht schon viel früher dieses Stück Industriegeschichte in meiner unmittelbaren Nähe besucht habe ist mir unerklärlich. Der Besuch lohnt auf jeden Fall! :TOP:
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen" (Karl Valentin)