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Montag, 14. März 2016, 20:59

Seeis: Kriegsgräber / Soldatenfriedhof

Besucht im Januar 2016

Die kleine namibische Ortschaft Seeis ist etwa 15 Kilometer von Windhoek Hosea Kutako International Airport an der B 6 (Trans-Kalahari-Highway) nach Gobabis gelegen.

Rund 1,6 Kilometer südlich der B 6 liegt ein Friedhof mit gefallenen Soldaten der deutschen Schutztruppen von 1904. Der Friedhof besteht aus 39 Gräbern, einige davon ohne Namen.

1904, damit 20 Jahre nach der Flaggenhissung in Deutsch-Südwest, sind Befriedung und Erschließung so weit fortgeschritten, dass man nach schweren Anfangsjahren darangehen konnte, höhere Ansprüche ans Leben zu stellen. Hinterher würde man zugeben müssen, dass 1904 zwar ganz normal begonnen hatte, doch dann hätte man hellhörig werden können.

Hereros zogen im Land herum, kauften Sättel, Decken und Lebensmittel. Natürlich alles auf Pump. Aus dem Umland von Gobabis wurden Viehdiebstähle „in frechster Weise“ gemeldet, aus Karibib Widersetzlichkeiten.

Am 12. Januar 1904 brach in Okahandja der offenbar seit langem geplante Aufstand der Hereros los. Er breitete sich unter der Führung von Samuel Maherero in wenigen Tagen über das gesamte Hererogebiet aus, um schon bald auf das Damaraland überzugreifen.

Alle befestigten Plätze wurden eingeschlossen, Bahn- und Telegrafenverbindungen unterbrochen, 123 Weiße, fast ausnahmslos Deutsche, grausam ermordet.

Der Meßgehilfe Max Hadelberg aus Ostpreußen, seit 1. Dezember 1903 im Gouvernementsdienst, wurde mit dem Meßgehilfen Mofenhauer zusammen Mitte Januar bei Seeis von Aufständischen ermordet. Ebenfalls der Streckenaufseher Rudolf Lehmann in Habis. Lehmann war von 1893 bis1895 bei der kaiserlichen Schutztruppe, ließ sich später als Ansiedler im Schutzgebiet nieder und war zuletzt bei der Eisenbahn angestellt.

Am 14. Februar 1904 marschiert die Ersten Kompanie unter Hauptmann Fischel um 6 Uhr in der Früh von Windhoek nach Gobabis ab. Sie hat den Auftrag, wenn nötig gegen aufständische Hereros vorzugehen. Hauptmann a.D. Hugo von François (der Bruder von Curt von François) reitet mit einer Patrouille voraus.

Die Kompanie Fischel war mit zwei Geschützen und einem Maschinengewehr dem Expeditionskorps unter Major von Glasenapp nach Windhoek vorausgeeilt, um von dort zu Fuß, nur mit notwendigstem Gepäck versehen, den Vormarsch nach Gobabis anzutreten. Dort sollten, nach einem Gerücht zufolge, ein Teil der Herero sich verschanzt haben.

Bereits im Laufe des Morgens trifft sein Trupp auf eine Gruppe Hereros, die bei dem kurzen Gefecht Verluste erleiden. Wie der Lokalanzeiger aus Okahandja meldet, hatte die Kompanie Fischel am 14. Februar 1904 zwischen Seeis und Windhoek auf dem Wege nach Gobabis ein Vorpostengeplänkel, wobei die Seesoldaten Mahnke, Luttermüller und Schneider fielen, Seesoldat Henze schwer, Gefreiter Arndt leicht verletzt wurden.

Bei der Verfolgung stieß die Kompanie zwischen Seeis und Windhoek auf den Feind. Hierbei entspann sich ein größerer Kampf und unter Verlust zahlreicher Toter und unter Zurücklassung des mitgeführten Viehs, konnte dieser vertrieben werden.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Omira« (14. Februar 2019, 20:42)


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