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Sina

Master Amigo

  • »Sina« ist der Autor dieses Themas

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Samstag, 11. Juni 2011, 14:23

Reisetipp Boa Vista (Kapverden): Nord-Ost-Tour mit Boa Vista Tours

Die Insel Boa Vista ist zwar klein und (glücklicherweise) touristisch noch vergleichsweise wenig erschlossen, aber doch sehr facettenreich und landschaftlich interessant. Zu schade, um nur im Hotel am Pool oder am Strand herumzuliegen! Ausflüge werden in aller Regel in offenen Pick Ups durchgeführt - für große Ausflugbusse eigenen sich die meisten der Straßen nicht, zumal viele Attraktionen nur über Offroad - Pisten erreichbar sind. Das ist schön und gut, aber wer in einer größeren Gruppe fährt und nicht im vordersten Pick Up sitzt, hat ein Problem, weil er sich stets in der Staubwolke der voranfahrenden Fahrzeuge befindet.

Da wir ohnehin Wert auf Ausflüge in Kleingruppen legen, haben wir uns dazu entschlossen, die Nord- Ost - Tour bei Andrea und Frank von Boa Vista Tours zu buchen, was eine sehr gute Entscheidung war - denn da sitzt man immer im vordersten Fahrzeug, weil immer nur mit einem Pick Up gefahren wird.

Morgens um 09.00 ging es mit einem nagelneuen Pick Up vor dem Hotel los. Außer uns nahm nur noch ein weiteres Paar auf den rundum bequem gepolsterten Sitzbänken der Ladefläche Platz. Die Erklärungen von Frank konnte man über einen auf dem Dach in unsere Richtung installierten Lautsprecher gut verstehen. Das ist keine Selbstverständlichkeit - nur bei wenigen der anderen Ausflugs - Pick Ups, die wir während unseres Urlaubes sahen, waren die Bänke und vor allem die Rückenlehnen so gut gepolstert und auch einen Lautsprecher habe ich nirgendwo anderes gesehen.

Zunächst fuhren wir in die ehemalige Inselhauptstadt Rabil. Hier gibt es neben viel "Land und Leuten" auch eine nette kleine Töpferei, in der einige der wenigen typisch kapverdischen Souveniers hergestellt werden, zu sehen. In dieser Töpferei wird übrigens komplett ohne Drehscheibe gearbeitet, jedes Stück ist ein Unikat. Wer Souveniers kaufen möchte, sollte es dort tun, denn das meiste, was man in den Souveniergeschäften findet, hat mit den Kapverden ja nichts zu tun und ist eher westafrikanischen Urspungs.









Danach ging es weiter in die Inselhauptstadt (für unsere Verhältnisse eher ein Dorf) Sal Rei. Auch hier lässt sich wieder geschäftiges Treiben und schöne Alltagsszenen überall beobachten, wenn man ein Auge dafür hat - man sollte nur die teilweise recht aufdringlichen senegalesischen Souvenierverkäufer konsequent ignorieren.





Der kleine Fischmarkt am Hafen ist sehr urig und interessant:



Derzeit wird an einer Erweiterung der Hafenmole gearbeitet, was künftig große Erleichterungen für den Warenverkehr auf Boa Vista sorgen wird. Momentan kann immer nur ein großes Schiff am Hafen anlegen und die Insel mit Waren beliefern.



Eigentlich ist in Sal Rei noch ein Stopp vorgesehen, den man z. B. zum Besuch der Markthalle nutzen kann. Wir hatten Sal Rei aber schon im Vorfeld auf eigene Faust erkundet und wollten lieber weiter in die Natur.

So machten wir uns auf den Weg in Richtung Cabo Santa Maria. Dieser Weg führte über teils abenteuerliche Pisten durch die Wüste Deserto de Viana. Auch eine ehemalige Dattelplantage wurde dabei passiert.:





Immer wieder stießen wir auf freilebende Ziegen- und Eselherden:



Angekommen in der Cabo de Santa Maria am Wrack der vor rund 40 Jahren gesunkenen MV Santa Maria, wo mutige Taucher noch heute den ein oder anderen Schatz finden, bot sich ein gigantischer Ausblick auf das Meer und die Küste. Meeresschildkröten haben sich diesen Ort auch als Brutstätte ausgesucht, überall findet man ihre Spuren im Sand. Zum Baden ist der Strand wegen der starken Strömung allerdings weniger geeignet. Da es in der letzten Zeit auch zu Überfällen gekommen ist, sollte man davon absehen, die Cabo Santa Maria auf eigene Faust zu besuchen.







In der Nähe von Espinguera befindet sich ein winzig kleiner Fischerhafen (Praia de Ponta Antonia). Wir hatten Glück - es fuhr gerade ein Fischerboot mit reicher Beute ein. Sogar eine Muräne, die bei den Einheimischen als besonderer Leckerbissen gilt, war Teil des Fanges:







Ein Stückchen weiter stoppten wir dann an der "Hai - Bucht". Hier kann man mit etwas Glück Haie beobachten, die dort bevorzugt auf Beutefang gehen. Bei unserem Besuch war leider nur ein Hai bzw. dessen Rückenflosse zu sehen und der war auch noch ausgesprochen fotoscheu. Aber so ist das nun mal in der Natur.



Am menschenleeren Strand von Espinguera blieb etwas Zeit zum Verschnaufen, für ein kühles Getränk aus der Kühlbox und für ein paar schöne Bilder.



Über die kleinen Dörfer Joao Galego, Fundo das Figueiras und Cabeca dos Tarafes ging es dann zurück in Richtung Hotel, wo wir am späten Nachmittag wieder eintrafen.







Fazit:
Diese Tour ist absolut empfehlenswert. Natürlich wurden wir auf der Fahrt teilweise ordentlich durchgeschüttelt und staubten auch ein wenig ein - aber da die Bänke ja gut gepolstert waren und Frank ein sehr umsichtiger Fahrer ist, gab es bei niemandem blaue Flecken. Sehr angenehm war, daß wir mit unserer kleinen Gruppe absolute zeitliche Flexibilität und Muße hatten. So wurden aus eigentlich ca. 5 Stunden, die für unsere Tour angesetzt waren, locker 7 Stunden. Bei größeren Veranstaltern wäre das gar nicht möglich, weil die diese und ähnliche Touren teilweise 2x täglich anbieten, wodurch natürlich Zeitdruck entsteht. Langweilig wurde es auf keinen Fall, da Frank und Andrea es sehr gut verstehen, ihr umfangreiches Wissen über die Insel unterhaltsam und individuell auf die Gruppe abgestimmt zu vermitteln.

Mitnehmen sollte man auf jeden Fall eine Flasche Wasser, Kopfbedeckung (windfest - am besten eine gut sitzende Mütze oder ein Tuch), Sonnenschutz, Sonnenbrille, evtl. ein paar Kekse, etwas Obst oder ein Lunchpaket vom Hotel als Proviant für den kleinen Hunger zwischendurch und vielleicht auch ein Handtuch. Die beste Kleidung sollte man nicht anziehen, weil sich ein "Einstauben" nicht vermeiden lässt. Außerdem sollte die Haut auch schon etwas vorgebräunt sein, denn auf dem Pick Up gibt es keinen Schatten. Ansonsten kann man aber auch in der Fahrerkabine Platz nehmen, was aber weniger schöne Fotomotive gibt als von der Ladefläche aus.

Je nach Gruppengröße kostet die Tour € 28,- (6-8 Personen) - € 70,-/Person (bis 2 Personen). Wir waren nur zu viert und zahlten € 30,-/Person, was m. E. ein mehr als fairer Preis für den tollen Service ist.

Buchbar ist die Tour direkt über Boa Vista Tours:

www.boavista-tours.com
Telefon: +238 - 98 57 286
Skype: frank-andrea.hennicke
Mail:info@boavista-tours.com
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Omira« (2. Mai 2013, 22:24)