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Mittwoch, 27. Juli 2016, 10:15

Plastik - Müll auf Reisen vermeiden

Gefahr für das Trinkwasser durch Ansammlung im Meer und Übergang der Mikroplastikteile in die menschliche Nahrungskette, z.B. über Fische. Heizkraftwerke, die immer neuen Nachschub für ihre Rentabilität brauchen, sind eine der wenigen Einrichtungen, die vom aufkommenden Volumen des Plastikmülls profitieren. Von den Herstellern der Plastiktüren und Flaschen usw. mal abgesehen. Plastiktüten werden neuerdings zwar gegen Berechnung, aber immer noch weiterverteilt.

In Köln bietet ein Hotel jetzt ein "plastikfreies" Frühstück an:

utopia.de/hotel-gegen-plastik-wahn-26364

Kann und will man das aktiv selbst unterstützen?
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

Sina

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2

Mittwoch, 27. Juli 2016, 10:43

"Plastikfreies Frühstück" ist sicher gut und lobenswert, aber letztendlich mit etwas gutem Willen auch kein Hexenwerk.

Ich denke, im Urlaub sollte man genauso auf Müllermeidung achten wie zu Hause auch - was allerdings in vielen Urlaubshotels angesichts von Einweggeschirr und -bechern (vor allem in Barfußzonen) nicht ganz so einfach ist. Auch irgendwie verständlich, man stelle sich nur vor, ein klassisches AI - Hotel würde im Poolbereich Gläser ausgeben. So schnell, wie ein Glas mal heruntergefallen ist und ein Gast hineintritt, kann das Personal meist gar nicht hinterherputzen. Wiederverwendbare Hartplastikbecher wären eine Alternative, aber 1. sind die hygienisch nicht ganz unbedenklich, weil sich schnell feine Haarrisse bilden können, in denen dann Bakterien hartnäckig haften bleiben und 2. haben die wenigsten Hotels genug Personal, um diese Massen von Bechern zu spülen. Mal ganz abgesehen vom Strom- und Wasserverbrauch der Spülmaschinen.

Trotzdem bevorzuge ich, wenn es schon Plastik sein muss, die Mehrweg - Variante, zumal es mittlerweile auch wiederverwendbare Plastikgläser gibt, die durchaus eine gute Alternative zu "richtigen" Gläsern darstellen. Die sind nur etwas teurer als die billigen Einwegbecher und müssen auch regelmäßig ausgewechselt werden. Das kann sich nicht jedes Hotel leisten.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

WXYZ

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3

Mittwoch, 27. Juli 2016, 11:13

Der Ansatz so zu handeln, ist zunächst richtig. Ob die Ökobilanz letztendlich wirklich besser ist, darf bezweifelt werden.

Die Betreiberin sagt selber, dass die Beschaffung deutlich aufwendiger geworden ist. Damit benötigt sie mehr Zeit und hat höhere Wegekosten und belastet die Umwelt zusätzlich. Zudem muss sie alle Produkte in Mehrweggeschirr anbieten. Das hat einen deutlich höheren Spülaufwand zur Folge. Das kostet zusätzliche Energie (Strom) und benötigt zusätzlich Wasser.

Wie gesagt, der Ansatz ist i.O. Das er dazu noch trendy ist und in unser Umweltbewusstsein passt, kommt noch dazu. Ob es ökologisch betrachtet die bessere Lösung ist, muss erst einmal belegt werden. Erinnert mich immer an die Glorifizierung der Elektro-Autos, die ja die Umwelt nicht belasten. Nur solange der Strom irgendwo in Teilen immer noch in Braukohle und Steinkohle Kraftwerken erzeugt wird, ist das nicht so ganz überzeugend. Ganz zu schweigen von z.B. Frankreich, wo der Strom aus der Steckdose zu mehr als 70% immer noch in Kernkraftwerken erzeugt wird.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »WXYZ« (27. Juli 2016, 11:15)


4

Mittwoch, 27. Juli 2016, 11:55


Trotzdem bevorzuge ich, wenn es schon Plastik sein muss, die Mehrweg - Variante, zumal es mittlerweile auch wiederverwendbare Plastikgläser gibt, die durchaus eine gute Alternative zu "richtigen" Gläsern darstellen. Die sind nur etwas teurer als die billigen Einwegbecher und müssen auch regelmäßig ausgewechselt werden. Das kann sich nicht jedes Hotel leisten.


Alle Camper-Fahrzeuge im südlichen Afrika sind mit Edelstahl Geschirr & Gläsern ausgestattet. In Ruanda ist Plastik sogar ganz verpönt und es dürfen noch nicht einmal mehr Plastiktüten eingeführt werden. Da stehen überall Spürhunde an den Grenzen...

Sina

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5

Mittwoch, 27. Juli 2016, 11:59

Macht ja auch Sinn - da, wo die Camper langfahren oder anhalten, wird ja nicht gerade an jeder Ecke ein Mülleimer stehen. Und bevor ein Tier aus Versehen einen in die Wüste geschmissenen Plastikbecher oder eine Tüte frisst und daran krepiert, ist der komplette Verzicht wohl sinnvoll.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Malena

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6

Mittwoch, 27. Juli 2016, 12:47

Wobei man gerade im südlichen Afrika - so habe ich es jedenfalls erlebt - seinen Müll entweder mitnimmt (Plastikflaschen etc.) oder verbrennt (Knochen...). Es schien mir auch, als würden sich die Touris daran halten...
Stay hungry. Stay foolish. (Steve Jobs)

7

Mittwoch, 27. Juli 2016, 13:59

Wobei man gerade im südlichen Afrika - so habe ich es jedenfalls erlebt - seinen Müll entweder mitnimmt (Plastikflaschen etc.) oder verbrennt (Knochen...). Es schien mir auch, als würden sich die Touris daran halten...


Das stimmt, die meisten Touristen verhalten sich da erstaunlich diszipliniert.

CharlyB

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8

Mittwoch, 27. Juli 2016, 17:26

... wünschte ich mir im gesamten mediteranen Raum... :ratlos:
Die Welt ist unser Feld, dazu muss man kein Bauer sein; könnte aber hilfreich sein.